13. Juli 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Sophie Junker

Sophie Junker

Im Gegensatz zu vielen Komponist:innen ist über die meisten Sänger:innen früherer Jahrhunderte kaum etwas bekannt, selbst über jene nicht, die mit herausragenden Rollen auf der Opernbühne von sich reden machten. Dies gilt auch für «La Francesina» (die kleine Französin), die letzte von Händel in London hochgeschätzte Sopranistin. Über die Herkunft und Ausbildung von Élisabeth Duparc (so ihr bürgerlicher Name) ist kaum etwas bekannt, so dass davon auszugehen ist, dass bereits ihre Zeitgenossen kein Interesse an solchen biografphischen Details (den Metadaten des Lebens) hatten. Sie wurde zwischen 1710 und 1715 geboren

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #157 – Stimmen
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Michael Spyres

Michael Spyres

Alben, bei denen eine einzige Stimme im Vordergrund steht, gab es schon immer. Und sie waren und sind mir weiterhin suspekt. Man könnte fast von einer tönenden Bewerbungsmappe sprechen, die sich an Veranstalter, Agenturen und all jene Liebhaber:innen richtet, die sich auf einzelne Sänger:innen und deren stimmliche Entwicklung fokussieren. Was gesungen wird, ist dabei oft genug egal, solange überhaupt gesungen wird. Umso ansprechender ist dieses Album von Michael Spyres. Es lässt sich zwar auch so einordnen, aber es widmet sich eben auch einem bestimmten Stimmfach. Aufgenommen wurden nicht bloß Tenor-Arien

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #157 – Stimmen
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Cipriani Potter

Cipriani Potter

Obwohl sich in London bereits Ende des 18. Jahrhunderts ein lebhaftes öffentliches Konzertleben entwickelt hatte, waren Werke britischer Komponisten dennoch kaum präsent. Auch nach der Jahrhundertwende griff man eher auf die Partituren von Joseph Haydn zurück (insbesondere auf die sogenannten «Londoner Sinfonien»). Selbst die Gründung der Philharmonic Society im Jahre 1813 setzte zunächst kaum neue Akzente. Mit Ferdinand Ries war lediglich ein weiterer deutschsprachiger Komponist auf den Programmen vertreten. Erst die nachfolgende Generation mit George Alexander Macfarren (1813–1887) und William Sterndale Bennett (1816–1875) sollte sinfonisch eigenständig werden. Dazwischen stehen die

Teil 4 von 4 in Michael Kubes HörBar #156 – Sinfonisches
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Ludwig van Beethoven

Ludwig van Beethoven

Warum noch eine Einspielung von Beethoven-Sinfonien? Diese Frage mag sich stellen, wer dieses Doppelalbum in den Händen hält, das zugleich den Auftakt zu einer Gesamtaufnahme darstellt. Bei Beethoven ist natürlich nie das letzte Wort gesprochen, obwohl vermutlich jeder seine Lieblingsinterpretationen im Regal oder auf der Playlist stehen hat. Zugleich haben sich neu formierte Orchester und junge Dirigent:innen gerade an diesen Werken zu messen, um sich zu beweisen und an diesen Partituren zu wachsen. Hier ist es das 2021 gegründete Orchestre Consuelo unter der Leitung von Victor Julien-Laferrière, das sich aus

Teil 3 von 4 in Michael Kubes HörBar #156 – Sinfonisches
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Ferdinand Ries

Ferdinand Ries

Ich kann mich noch gut an die 1980er Jahre erinnern, als Werke von Ferdinand Ries (1784–1838) nur gelegentlich auf Schallplatte zu finden waren. Damals stand noch alles im Zeichen und im Schatten Beethovens. Dass Ries aber ebenfalls ein hervorragender Komponist mit einem breiten und reichen Œuvre war, ist erst in den 2000er Jahren ins Bewusstsein gedrungen – und dies vor allem dank der Einspielungen bei den Labels Naxos und cpo. Heute gehört Ries nicht mehr zu den großen Unbekannten, sondern seine Kompositionen werden sehr ernst genommen. So auch von der

Teil 2 von 4 in Michael Kubes HörBar #156 – Sinfonisches
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Anton Zimmermann

Anton Zimmermann

Welch unentdeckte musikalische Schätze noch immer in Archiven und Bibliotheken schlummern, zeigt die nun schon zweite Folge mit Sinfonien von Anton Zimmermann (1741–1781). Sie erweitern den Blick auf ein Repertoire, das sich heute vorwiegend auf Joseph Haydn konzentriert, obwohl in London, Paris und Hamburg nicht minder bedeutende Werke entstanden sind. Zimmermann wirkte in Preßburg höchst erfolgreich und angesehen als «fürstlicher Hofcompositeur». Seine Werke haben eine so große Originalität, dass zwei Sinfonien früher Haydn zugeschrieben wurden. Werner Ehrhardt und das Ensemble L’Arte del mondo haben sich schon länger auf Entdeckungen aus

Teil 1 von 4 in Michael Kubes HörBar #156 – Sinfonisches
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Ukho Ensemble Kyiv – Gérard Grisey: Vortex Temporum

Ukho Ensemble Kyiv – Gérard Grisey: Vortex Temporum

So abbrausend wird hier die Musik entfaltet, wie es das in der jüngeren Geschichte der Musik der Gegenwart selten zu finden ist. Ende des zweiten Teils rauscht es in eine Unendlichkeit doch eines unfasslichen Ungefährs. So viel Buntheit neben und in so vielem Grauen. Das «Ukho Ensemble Kyiv» rückt dagegen erschütternd nahe an die Hörer:innen durch die Abmischung heran.

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Flash Ensemble

Flash Ensemble

Seit einiger Zeit taucht immer wieder Musik von László Lajtha (1892–1965) im Katalog der Neuerscheinungen auf dem Tonträgermarkt auf. Ich erinnere mich etwa an seine Sinfonien, die in nur «mittelguten» Interpretationen nicht so recht klingen wollen. Denn Lajtha hat eine sehr eigene musikalische Sprache und Grammatik entwickelt, die sich irgendwo zwischen dunklem Timbre, volksmusikalischen Quellen und französisch inspirierter Leichtigkeit bewegt. Vor jeder Einspielung sollteman sich also erst einmal gründlich einhören und dem Tonfall nachspüren. Genau dies hat das Flash Ensemble auf sehr glückliche Weise getan. Das Album ist eine Werbung

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #155 – Streichtrios
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