Arno Bornkamp / Folies de Baryton

Arno Bornkamp / Folies de Baryton

Mit diesem Album ist aus der multimedialen Performance «Little Big Horn» eine Reihe von Folies de Baryton (so der übergreifende Titel) entstanden. Und es sind nahezu durchgehend wirkliche «Verrücktheiten», die Arno Bornkamp hier nach umfänglicher Live-Erprobung eingespielt hat. Noch dazu handelt es sich um Solo-Kompositionen, die das viel zu selten in dieser Weise zu hörende Bariton-Saxophon in den Mittelpunkt rücken. Dabei war es gerade diese Stimmlage, in der einst Adolphe Sax sein neues Instrument verankerte; erst später etablierten sich Alt- und Tenorsaxophon in Konzert und Jazz, neuerlich wird das Sopransaxophon

Lars Lien / Out of Step

Lars Lien / Out of Step

404. So lautet in diesem Fall die allumfassende Antwort, sucht man mit den auf der einschlägigen Seite bei Wikipedia angegebenen Links nach dem auch unter Kennern kaum bekannten englisch-schwedischen Komponisten Mark Adderley (1960). Um nicht missverstanden zu werden: Die «Hörbar» wird keinesfalls die Arbeit einer Booklet-Redaktion überprüfen – aber für die Angabe eines Entstehungsdatums wäre ich allein schon aus Gründen verlässlicher Metadaten dankbar. Dies gilt besonders, wenn es um komponierende Zeitgenossen geht, die offenbar einer eigenen Grammatik und Syntax folgen. Auf diesem Album des sehr rührigen norwegischen Labes LAWO spielt

Marcus Weiss / Contemporary Concertos

Marcus Weiss / Contemporary Concertos

Marcus Weiss ist nicht nur ein hervorragender Virtuose auf dem Saxophon, sondern auch ein Vermittler neuer Musik. Den ausdrucksstarken und nicht allein technisch adäquaten Interpretationen stehen richtige wie auch griffige Formulierungen zur Seite, wenn Weiss (wie im Booklet-Interview) über seine Instrumente (Stimmlagen!) und das Repertoire spricht. Dort lernt man dann auch das Wort der «Saxofonkonzertlosigkeit» kennen – geboren aus dem ernüchternden Sachverhalt, aber auch aus dem Umstand, dass viele Kompositionen nach ihrer Uraufführung vollständig von der Bildfläche verschwinden. Umso wichtiger ist dieses Album mit insgesamt vier konzertanten Werken aus den

Fukio Quartet / Transcend

Fukio Quartet / Transcend

Was für ein munteres Kaleidoskop! Das Fukio Quartet (mit Sopran-, Alt-, Tenor- und Baritonsaxophon) setzt nach 15 Jahren des Bestehens mit seinem zweiten Album einen unüberhörbaren Akzent. Denn die vier Musiker sind vor allem als klanglich abgerundetes Ensembles wahrnehmbar. Und vielleicht sind sie damit auch Teil einer Entwicklung, aus der heraus sich das Saxophonquartett eines Tages als eigenständige Gattung etablieren wird. Zwar wächst das Repertoire (auch das konzertante mit Orchester), doch fehlt es vielfach noch an einem spezifischen Charakter, der die klanglich homogene Formation vom unangefochtenen Streichquartett signifikant unterscheidet. Manche

Adrian Tully / Reflections

Adrian Tully / Reflections

Das Saxophon kann zwar auf eine lange, im Vergleich mit anderen Instrumenten aber doch nur kurze Geschichte zurückblicken. Zunächst für die Militärmusik erfunden, zog es zwar bald in die Kunstmusik ein. Und doch blieb es in all seinen Bauvarianten immer eine Art Sonderling im Orchester wie auch in der Kammermusik, während es aus dem Jazz nicht mehr wegzudenken ist. Vor diesem Hintergrund gilt es auch den Werkbestand zu bewerten: ein Repertoire, das sich erst im 20. Jahrhundert mit jeder Dekade zusehends erweiterte. Für ältere Epochen sind also Bearbeitungen oder Transkriptionen