Balkan Chamber Orchestra

Balkan Chamber Orchestra

Musik für Streichorchester hat nicht nur einen ganz eigenen Charakter, sondern auch ein interessantes Repertoire – ein Repertoire, das im Konzertsaal wie auf Tonträgern lange Zeit auf nur wenige Werke begrenzt blieb. Warum das Balkan Chamber Orchestra für dieses Album daher ausgerechnet die beiden populären Serenaden von Dvořák und Tschaikowsky auf die Pulte legte, erschließt sich mir nicht. Zum einen ist die namhaftere Konkurrenz erheblich, zum anderen verdienen es die Werke, die bei mir Erinnerungen an einstige sonntägliche Promenaden-Konzerte im Radio wecken, von Bräsigkeit, Staub und Firnis befreit zu werden.

Camerata Atlântica

Camerata Atlântica

Portugiesische Musik ist noch immer eine nahezu unbekannte Größe im Konzert der europäischen Nationen. Insofern ist ein Album mehr als willkommen – zumal hier gleich drei Werke (und eine Bearbeitung) das Spektrum erweitern. Im Mittelpunkt stehen dabei Partituren von Sérgio Azevedo (geb. 1968), die eine ganz unterschiedlicher Sprache sprechen: eine (neo)klassizistische Sinfonietta, die sich gefällig ins Repertoire einordnet, und eine Music for Strings, die ihren Untertitel in memoriam Béla Bartók musikalisch deutlich belegt mit der Satzbezeichnung «Mesto», einer Meta-Fuge über den ersten Satz der Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta

Sinfonia of London

Sinfonia of London

Vier Mal «B» wie «British» – und doch trägt das Album den Titel «English Music for Strings». Erklären lässt sich das wohl nur mit Blick in den Katalog lieferbarer Produktionen, denn der naheliegende Titel war bereits durch ein anderes Label besetzt (oder man wollte es auf der Insel wirklich sehr genau nehmen). In der Zusammenstellung der eingespielten Werke steckt allerdings nicht nur ein alphabetischer Witz, sondern ein Stück wahrer Musikgeschichte: Die drei Kompositionen von Bliss, Britten und Berkeley entstanden in enger zeitlicher Folge während der zweiten Hälfte der 1930er Jahre

Amsterdam Sinfonietta

Amsterdam Sinfonietta

1988 gegründet, gehört die Amsterdam Sinfonietta im Bereich der reinen Streicherbesetzung zu den etablierten und vor allem aber zu den künstlerisch äußerst versiert agierenden Ensembles. Das belegt nicht nur die ansehnliche Diskographie (auf dem Label Channel Classics), sondern auch das seit 2004 auf gleichbleibendem Niveau eingespielte Repertoire. Man darf es als nachhaltige Qualität auslegen, dass erst nach mehr als einem Dutzend Alben mit mehr oder weniger bekannten Werken Tschaikowskys Serenade auf dem Backcover erscheint. Bereits 2014/15 aufgenommen, ruhte das Master für lange Zeit, um erst 2019 veröffentlicht zu werden. Die

Kammerorchester Pforzheim

Kammerorchester Pforzheim

Sympathisch. Das Label cpo verfolgt konsequent seine Serie British Music for Strings auch in der dritten Folge mit einem Understatement, das man heutzutage eher suchen muss. Schon die ersten beiden Alben nannten die Komponisten auch mit Vornamen, so dass es ganz natürlich anmutet, wenn nun auch die berücksichtigten Komponistinnen vollständig genannt werden. Ein zusätzlicher Hinweis auf diese «Women Composers» hätte sich eigentlich damit erübrigt: eine unaufgeregte, ungezwungene Gleichberechtigung, die nichts werbewirksam nach vorne spült oder gar im Sinne einer political correctness akzentuiert – wäre da nicht das Backcover. Warum dort