Mit Lars Ulrik Mortensen und seinem Concerto Copenhagen geht es zunächst in die dänische Metropole, wo einst viele herausragende Musiker, und nicht nur Heinrich Schütz, Station machten. Hier wirkten Matthias Weckmann (1616–1674) wie Kaspar Förster (1616–1673), und Johann Valentin Meder (1649–1719) verweilte hier auf seiner mehrere Haltepunkte verzeichnenden Reise nach Riga. Dieterich Buxtehude wiederum entfaltete sein Wirken erst vollständig in Lübeck; dort war der geniale, doch viel zu früh verstorbene Nicolaus Bruhns (1665–1697) einer seiner Schüler. In dieses Netzwerk lässt sich auf diesem alles andere als eintönigem Album bestens eintauchen – dabei empfiehlt es sich sehr, sich ein wenig mit dem Kontext zu beschäftigen, so verblüffend mobil war alles zu jener Zeit. Zwischendurch muss man sich allerdings mit dem für meinen Geschmack zu massiv auftretenden und nur wenig geschmeidigen Bassbariton von Jacob Bloch Jespersen arrangieren.
Buxtehude and his Copenhagen Connections
Dieterich Buxtehude. Kantate «Ich bin die Auferstehung» (BuxWV 44); Balthasar Erben. Sonate B-Dur sopra ut, re, mi, fa, sol, la; Johann Valentin Meder. Kantate «Gott hilf mir, denn das Wasser geht mir bis an die Seele»; Matthias Weckmann. Toccata a-Moll; Kantate «Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid»; Kaspar Förster. Jesu dulcis memoria; Andreas Kirchhoff. Sonata à 6 g-Moll; Nicolaus Bruhns. Kantate «Mein Herz ist bereit»; Kaspar Förster. Sonata à 7.
Jacob Bloch Jespersen (Bassbariton), Concerto Copenhagen, Lars Ulrik Mortensen
dacapo 6.220651 (2018)
https://open.spotify.com/ album/1GSsGcN0qFepgRFPPdGe4V