Franck 200 / Complete Orchestral Works

Franck 200 / Complete Orchestral Works

Die Archive der längst Geschichte gewordenen «Majors» sind offenbar nur bei den ganz großen Komponisten so gut und nahezu komplett gefüllt, dass man ohne aufwändige Neuproduktionen mit Geburtstagsboxen ein nahezu sicheres Geschäft zu machen glaubt. Denn zu einer wirklich vollständigen Box ist es im Jubeljahr von César Franck nicht gekommen. Man mag das bedauern – und doch hat es den Vorteil, nicht alles aus einer Hand zu bekommen und dabei einer einzigen favorisierten aufführungspraktischen und akustischen Ästhetik zu folgen. Selbst bei der vorliegenden Zusammenstellung sämtlicher Orchesterwerke mit dem Königl. Philharmonikern

Franck 200 / Mélodie française

Franck 200 / Mélodie française

Noch immer ist diesseits des Rheins viel zu wenig bekannt über das französische Lied des 19. Jahrhunderts – und zwar sowohl über die «mélodie» als auch über «le lied». Eine der auf den ersten Blick kaum wahrgenommenen Lücken schließt dieses Doppelalbum mit den entsprechenden Kompositionen von César Franck. Und fast möchte es ausrufen: Wo anders als beim Label Bru Zane sollte solch eine Produktion erscheinen? Und dennoch: Die etwas weiträumig, zumindest indirekt wirkende Einspielung aus dem venezianischen Palazzetto erscheint mir nicht ganz angemessen für eine Gattung, die im Salon zuhause

Franck 200 / Tanguy de Williencourt

Franck 200 / Tanguy de Williencourt

Oft genug wird die Werkzusammenstellung eines Albums von äußeren Vorgaben bestimmt. Dabei spielte früher (und spielt offenbar auch noch heute) die Frage der Auffindbarkeit eine große Rolle: Entweder werden bekannte Sinfonien und andere Orchesterwerke, Konzerte und Konzertstücke eingespielt. Oder es stehen gleich allein die Künstler und Ensembles im Rampenlicht mit (leider nur selten) kunstsinnigen oder (oft genug) bloß bunt zusammengestellten Recitals. Angesichts dieser merkwürdig anmutenden Vorgaben des Marktes erscheint das vorliegende Album mit Tanguy de Williencourt anders. Zwar stellt es eine Art Recital dar – der Pianist setzt in keinem

Franck 200 / Eliot Quartett

Franck 200 / Eliot Quartett

Merkwürdigerweise ist das Streichquartett D-Dur von César Franck, das dieser 1889/90 nur wenige Monaten vor seinem Tod vollendete, kaum bekannt. Denn es wird hierzulande viel zu wenig selbst von den etablierten, namhaften Ensembles gespielt. Die Gründe dafür sind vielfältig und liegen einmal in der das ganze Œuvre umfassenden Außenseiterrolle des Komponisten im Konzertsaal (in der Gattung Streichquartett zumal in der Konkurrenz mit Werken von Debussy und Ravel), ferner in der anspruchsvollen zyklischen Anlage der Form und der sich darin spiegelnden Beethoven-Rezeption, die den Anspruch für Interpretation und Rezeption vorgibt. Kaum

Franck 200 / Lviv National PO

Franck 200 / Lviv National PO

Nahezu unbemerkt steht der 200. Geburtstag von César Franck (1822–1890) in den kommenden Tagen an. Im deutschsprachigen Musikleben wird er wohl eher unspektakulär vorüber gehen. Doch auch in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ist mir Francks sinfonische Musik kaum einmal live im Konzertsaal begegnet, die bekannte Sinfonie d-Moll (seine einzige) und die auf einer Bürger-Ballade beruhende sinfonische Dichtung Le Chasseur maudit ausgenommen – eine jener Kompositionen, die nach 1871 in Frankreich die eigenständige Orchestermusik wieder belebten und in manchen Gesten an Berlioz erinnert. Kombiniert mit drei weiteren sinfonischen Dichtungen und