Igor Strawinsky Edition / Warner

Igor Strawinsky Edition / Warner

Zu den wenigen verbliebenen «Majors» der Klassik gehört auch Warner mit all seinen Labels und deren prall gefüllten Archiven. Natürlich reiht man sich da nur allzu gerne in den «Boxen-Stopp» zu Strawinskys 50. Todestag ein. Die dazu produzierte 23 CDs umfassende Edition kann zwar keine Vollständigkeit beanspruchen, was das Œuvre angeht, und doch bietet sie viel mehr als andere: Zusätzlich finden sich auf zwei randvoll bespielten Scheiben mit Transkriptionen (einer Art «Anhang» des klingenden Werkkatalogs) neben den bekannten Arrangements von Sacre und Petruschka für Klavier (vom Komponisten selbst angefertigt) auch

New Strawinsky Edition / DG

New Strawinsky Edition / DG

Da haben wir’s beim genaueren Hinsehen: Bei einer Box, auf der werbewirksam «The New Complete Edition» steht, muss es (so darf man schließen) auch eine ältere Zusammenstellung geben. Und tatsächlich! Es ist noch nicht einmal sechs Jahre her, da hatte die Deutsche Grammophon bereits einen ähnlichen Quader auf den Markt geworfen. Wo aber liegen nun heute, im Gedenkjahr 2021, die Unterschiede zu jener Collection, die noch immer hie und da angeboten wird, sich weiterhin in den Tiefen der Label-Homepage finden lässt und dort offenbar bleibend mit den Worten «erstmalig sämtliche

Strawinsky / Chailly / Decca

Strawinsky / Chailly / Decca

Die Erfahrung des Lebens lehrt, dass man nicht allzu lange auf eine momentan gewährte «Exklusivität» zählen kann. So mag man dem Zusatz «Limited Edition« schon gar nicht mehr recht Glauben schenken. Zu oft konnte man unter diesem alarmierenden Werbebanner in der Vergangenheit einfache Zusammenstellungen finden, zu oft wurde das Versprechen alsbald durch umgestaltete oder erweiterte Veröffentlichungen gebrochen. Und manchmal beschleicht einen mit Blick auf die eingestempelte Nummer des Exemplars ohnehin das Gefühl, dass die Auflage viel zu hoch angesetzt wurde – die «Exklusivität» mithin noch über Jahre oder Jahrzehnte für

Strawinsky / Bernstein / Sony

Strawinsky / Bernstein / Sony

Wenn nun schon eine Edition mit Strawinskys eigenen Einspielungen aktuell nicht greifbar ist, so doch all die Aufnahmen, die unter Leonard Bernstein zwischen 1947 und 1972 für RCA Victor und Columbia entstanden – von Sony in Nachbildungen der originalen «Jackets» und in Anlehnung an die «Labels» auf 6 CDs «geboxed». Freilich, so ganz stimmt das nicht: Der älteren Produktion vom Sacre (New York Philharmonic, 1958) wurde auf der CD noch die Suite (1919) des Feuervogels beigegeben (auf der LP war sie mit Tschaikowskys Romeo und Julia-Ouvertüre gekoppelt), ebenso gesellt sich

Works of Igor Strawinsky / Sony

Works of Igor Strawinsky / Sony

Im Vergleich zum Sacre-Jubiläum von 2013 ist heuer nahezu ohne größere Aufmerksamkeit im Konzertleben der 50. Todestag von Igor Strawinsky verstrichen. Das hat aktuell verschiedene Ursachen, liegt aber sicherlich auch an der teilweisen Sperrigkeit seines späten Schaffens. Dennoch überrascht es, dass nicht alle großen Labels gleichermaßen ihre Archive nach Schätzen durchforstet haben. Es muss ja nicht immer «jede Note» sein, gelegentlich tut es auch eine wirklich repräsentative Werkauswahl. Aber dass die in den 1960er Jahren unter der Leitung des Komponisten selbst entstandenen Einspielungen derzeit nicht als Box verfügbar sind, ist