Emilie Mayer

Emilie Mayer

«Emilie wer?» So oder ähnlich lautete noch vor etwas mehr als 15 Jahren die erstaunte Frage, wenn man über die Komponistin Emilie Mayer (1812–1883) ins Gespräch kommen wollte. Dass sie von Carl Loewe in Stettin unterwiesen wurde, sorgte dann meist für ein weiteres Lächeln. Inzwischen hat sich die Situation signifikant verändert: Nicht nur sind zahlreiche ihrer Werke in neuen Druckausgaben erschienen, sondern es wurden auch einige Kompositionen eingespielt, teilweise gar mehrfach, was zu der komfortablen Situation führt, auch vergleichen zu können. Das betrifft vor allem die Sinfonie Nr. 3 C-Dur,

Louise Farrenc

Louise Farrenc

Louise Farrenc (1804–1875) zählt zu den wenigen Komponistinnen des 19. Jahrhunderts, die nicht nur mit Liedern sowie Klavier- und Kammermusik reüssierten, sondern sich auch mit der Sinfonie schöpferisch auseinandersetzten. Dabei ist es besonders bemerkenswert, dass ihre erste Sinfonie c-Moll op. 32 (1841) zwar in Paris zur Aufführung abgelehnt wurde, jedoch 1845 in Brüssel unter François-Joseph Fétis aus der Taufe gehoben wurde. Hingegen erfolgte die Uraufführung der dritten Sinfonie g-Moll op. 36 (1849) dann doch ohne Einwände und mit großem Erfolg in einem der Abonnementskonzerte der Société des concerts. Zehn Jahre

Florence Price

Florence Price

Noch bevor das legendäre «Gelb-Label» auf die Musik von Florence Price (1887–1953) aufmerksam wurde (vgl. dazu die Hörbar #051), hatte Naxos schon längst die sinfonischen Partituren dieser über viele Jahrzehnte hinweg viel zu wenig beachteten nordamerikanischen Komponistin auf dem Schirm. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Die angebliche «Spurensuche» des Philadelphia Orchestra und von Yannick Nézet-Séguin (Deutsche Grammophon, 2021) war vor einigen Monaten gut platziert, führte allerdings kaum zu einem befriedigenden Hör-Erlebnis: zu glatt, zu schön, zu wenig Individualität. Und ob zudem noch eine das Repertoire fördernde Fortsetzung folgt,

Dora Pejačević

Dora Pejačević

Die Musik von Dora Pejačević (1885–1923) ist für aufmerksame Ohren schon lange kein Geheimtipp mehr. Bereits vor Jahren machte das Label cpo seinem Ruf als «Entdecker-Label» alle Ehre und veröffentlichte eine ganze Folge mit Einspielungen von Werken der in Budapest in den kroatischen Adel hineinge-borenen Komponistin. Freilich sind ihre Partituren (einmal mehr) eher auf dem Tonträger präsent als im Konzertsaal. Und wie so oft kam auch in diesem Fall so manche Produktion zu früh auf den Markt. Bereits vor einem Jahrzehnt (!) hatte etwa die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz aus Ludwigshafen

Elisabetta Brusa

Elisabetta Brusa

Bereits mit einem vierten Album portraitiert das Label Naxos Orchestermusik der italienisch-britischen Komponistin Elisabetta Brusa (*1954). Dass man ihrem Namen bisher eher am Rande begegnet ist, mag an den Rahmenbedingungen des Musiklebens liegen. Zum einen begann Brusa zwar in jungen Jahren mit der Komposition, professionalisierte sich aber erst in den 1980er Jahren nach Studien bei Bruno Bettinelli, Peter Maxwell Davies und Hans Keller. Stilistisch knüpft sie eher an tonale Traditionen an und folgt einer narrativen Gestik. Doch auch der Schaffensprozess scheint dem Werk im Weg zu stehen: Die auf diesem