Franz Schubert. A Sentimental Moment :: Duo Morat-Fergo

Franz Schubert: A Sentimental Moment :: Duo Morat-Fergo

Biedermeierliche Hausmusik vom Feinsten. Auch wenn die Walzer, Impromptus und Moments musicaux von Raoul Morat und Christian Fergo selbst für Gitarre arrangiert wurden, wirkt alles doch verblüffend authentisch. Wie das bei einzelnen Liedern schon länger diskutiert wird, wurden hier ausgewiesene Klavierwerke erstaunlich souverän und treffend für die historische Wiener Gitarre adaptiert. Eine Lust. Franz Schubert. A Sentimental Moment :: Duo Morat-Fergo :: Challenge CC72791 (2018)

Leopold Koželuch, Cantata for the Coronation of Leopold II (1791) :: Solisten, Martinů Voices, Prague Symphony Orchestra, Mark Štilec ::

Leopold Koželuch, Cantata for the Coronation of Leopold II (1791)

Gelegenheitswerke wie die Krönungskantate von Koželuch haben es schwer, werden sie doch kaum einmal ernsthaft ausgegraben und wiederbelebt. Auch dieser Partitur hat man einen Bärendienst erwiesen: im Text unverständlich artikuliert, instrumental weitgehend uninformiert gespielt, das Continuo-Cembalo drängt sich gar akustisch auf. Ein Live-Mitschnitt für die Sammlung – mehr nicht. Leider. Leopold Koželuch, Cantata for the Coronation of Leopold II (1791) :: Solisten, Martinů Voices, Prague Symphony Orchestra, Mark Štilec :: Naxos 8.573787 (2017)

Josef Rheinberger. Liederbuch für Kinder op. 152

Josef Rheinberger: Liederbuch für Kinder op. 152

Einfach im Tonfall, naiv bis geistreich im Text. Große Kunst darf in diesen 30 Liedern nicht erwartet werden, wohl aber gelingt der Blick in die gutbürgerliche Kinderwelt des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Kulturhistorisch bemerkenswert. Ob es eine Fortsetzung mit Liedern von Carl Reinecke geben wird? Josef Rheinberger. Liederbuch für Kinder op. 152 :: Studentinnen des Vorarlberger Landeskonservatoriums, Philipp Heiß (Klavier) :: Ars Production ARS 38 553 (2018)

Georg Philipp Telemann & Johann Melchior Molter. Flute and Oboe Quartets

Georg Philipp Telemann & Johann Melchior Molter: Flute and Oboe Quartets

Dass die eingespielten Telemann-Quartette unautorisierte Bearbeitungen aus dem Jahre 1752 sind: geschenkt. Denn der Pariser Verleger Le Clerc wusste sehr wohl, was er tat, als er die aus frühen Eisenacher Zeiten (bis 1712) stammenden Werke arrangierte. So groß muss einst der Telemann-Hype gewesen sein! Wer aber noch immer vom „Polygraphen“ spricht, der sollte die Werke mit denen des eine halbe Generation jüngeren Molter vergleichen, die den Weg zur Empfindsamkeit deutlich weniger originell beschreiten. Die Camerata Bachiensis musiziert stilistisch angemessen und angenehm unaufgeregt. Unverständlich, warum ein deutschsprachiger Booklet-Text nur in englischer

Norbert Burgmüller, Ludwig Schuncke, Johann Nepomuk Hummel. Klaviersonaten

Norbert Burgmüller, Ludwig Schuncke, Johann Nepomuk Hummel: Klaviersonaten

Eine CD voller Überraschungen. Da ist zunächst das Repertoire mit drei raren Sonaten aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts: Wer nicht allein auf Beethoven, Schubert oder Schumann abonniert ist, wird hier bei Werken von Norbert Burgmüller (f-Moll op. 8), dem früh vollendeten Ludwig Schuncke (1810–1834, op. 3) und Johann Nepomuk Hummel (fis-Moll op. 81) aufhorchen. Aber auch das Instrument, der Nachbau eines Graf-Flügels von 1819 (aus der Manufaktur von Paul McNulty), begeistert mit seiner ausgewogenen Klangfülle. Angesichts der akustisch herausragenden Produkton wünschte ich mir allerdings eine Interpretation, die noch

Café Zimmermann :: Werke u.a. von A. Vivaldi, J.S. Bach, Ch. Avison, C.P.E. Bach

Café Zimmermann :: Werke u.a. von A. Vivaldi, J.S. Bach, Ch. Avison, C.P.E. Bach

Manche CD-Box zeigt unerbitterlich, wie die Zeit vergeht. In diesem Fall ist es eine ansehnliche Sammlung von 16 CDs, die zum 20-jährigen Bestehen von Café Zimmermann erschienen ist. Einst im Umkreis der Basler Schola Cantorum gegründet, machte das Ensemble gleich mit seiner ersten Veröffentlichung Furore und erlebte den Durchbruch: Johann Sebastian Bach. Concerts avec plusiers instruments I. Zu den konzertanten Werken mit Cembalo, Violine oder Oboe sowie den Brandenburgischen Konzerten gesellten sich bald noch die Ouvertüren hinzu – ein Großprojekt, mit dem sich die Musiker fanden, das mehrere Jahre und

The Golden Age »Cello 1925«

The Golden Age »Cello 1925« (Werke von Hindemith, Ibert, Toch und Martinů)

Ein starkes Debüt mit einem starken Jahrgang. Denn Christoph Heesch setzt für seine erste CD nicht etwa auf Bach, Dvořák oder einen anderen der „üblichen Verdächtigen“. Vielmehr wählt er für sich und sein Violoncello vier rare Werke, die 1924/25 entstanden. Gleich ob im Titel als Konzert (Ibert und Toch op. 35), als Concertino (Martinů H. 143) oder als Kammermusik (Hindemith op. 36/2) bezeichnet, ist ihnen allen die kleine Besetzung eines meist obligat begleitenden Ensembles gemeinsam. Dem Solisten kommt dabei die Rolle eines primus inter pares zu – eine Rolle, mit