Frank Paul Schubert an hohen Saxophonen, Kazuhisa Uchihashi an Gitarre und Electronics sowie Klaus Kugel an Schlagzeug und Perkussion sind auf Forschungsreise. Schwarze Löcher sind schwer zu finden (aber wehe, diese finden einen), explosive Vergangenheiten tauchen auf aus dem Nichts, nicht, weil selbst das Nichts noch ein Etwas ist. Strukturen in Form von akustischen Mustern bilden sich ebenso plötzlich und verharren, wie sie dann wieder verschwinden – mal temporär, mal dauerhaft. Es wird improvisierend geforscht im Klangiversum der drei Instrumentalisten.
Die drei verschiedenen Instrumentenwelten amalgamieren sich, laufen nebeneinander her, gönnen sich auch mal unternervöse Auszeiten oder ausladendes Durchbrettern: Impulse, Expulse, Antipulse (extrem auf «New Kind Of Terrain»).
Es wird musikalisch vieles an Klangmassen durch die Tracks geschoben wie auch tonlicher Blütenstaub über den Ohren mithörender Ungewissheiten verteilt. Das ist faszinierend, aber nicht immer. Doch für wahrscheinlich jeden anders eben. Hörreizabschaltungen wie -aufschaltungen sind jederzeit möglich. Man muss der Musik immer wieder eine Chance geben. Tendenziell ist derlei musikalischer Geist natürlich unendlich – oder mindestens unendlich minus 1. Aber nicht jeder Strom der Improvisation ist dies auch; auch so wenig wie die lockere Konzentration, die man finden muss, um an diesen Klangexpeditionen unbeschadet teilnehmen zu können. Auf sieben Tracks kann man das erproben. Aber Vorsicht! Nicht zu sehr einsaugen lassen, wenn man ins schwarze Loch der sich selbst verschluckenden Improvisationen gezogen zu werden droht. Oder vielleicht gerade das?
SCHUBERT-UCHIHASHI-KUGEL: Black Holes Are Hard To Find [2022]
- Frank Paul Schubert – alto & soprano saxophone
- Kazuhisa Uchihashi – e-guitar, electronics
- Klaus Kugel – drums, gongs
nemu records (VÖ 1.12.2022 – CD, Streaming, Download)