Pedro I. / Credo & Te Deum

Pedro I. / Credo & Te Deum

Im Alten Europa ist so gut wie nichts über den ersten Kaiser Brasiliens als Komponisten bekannt. Dabei entstammt Dom Pedro I. (1798–1834) nicht nur einer blaublütigen, sondern auch der den Künsten und der Musik sehr zugewandten Familie Braganza: Bereits João IV. von Portugal (1604–1656) war selbst schon schöpferisch tätig und soll die zu jener Zeit größte Musikaliensammlung Europas besessen haben (sie ging wie fast die gesamte Stadt Lissabon 1755 beim Erdbeben und Großbrand verloren). Pedro I. wuchs in Brasilien auf, nachdem das portugiesische Könighaus im Winter 1807/08 vor Napoleons Truppen

Preußisch Blau / Sophia Aretz

Preußisch Blau / Sophia Aretz

Ein Album, so interessant wie die Geschichte des Preußisch Blau selbst, das Anfang des 18. Jahrhunderts in Berlin in einem alchimistischen Labor durch Zufall hervorgebracht wurde. Rasch machte die neue Farbe Karriere, denn sie ersetzte in der Malerei die aus dem kostbaren Lapislazuli gewonnene Farbe, die nur für die Darstellung kostbarster Gewänder eingesetzt wurde, wie etwa bei Mariendarstellungen. Als Massenprodukt kam das Blau dann auch für Uniformen in Mode. Bei dieser Produktion zeigt es auf dem Cover ein modischer Design-Sessel im entsprechenden Farbton. Auch musikalisch geht es nach Berlin (und

Friedrich II. / Gian-Luca Petrucci

Friedrich II. / Gian-Luca Petrucci

Friedrich II. und Johann Joachim Quantz teilen musikalisch dasselbe Schicksal: Entgegen der einen oder anderen Legende und dem mit erheblichem zeitlichen Abstand durch Adolph von Menzel geschaffenen großformatigen Gemälde Flötenkonzert in Sanssouci (1852) ist kaum eines ihrer vielen dutzend Werke ins (Konzert-) Repertoire eingegangen (eine beliebte und in moderner Ausgabe erhältliche Triosonate von Quantz ausgenommen). Bei Friedrich II. sollen es nach Philipp Spittas Zählung 121 Sonaten und vier Konzerte sein – ein womöglich noch zu hebender Schatz… …auch für Interpreten. Tatsächlich ist es sowohl zum 200. Geburtstag (2012) als auch

Leopold I. / Requiem & Lectiones

Leopold I. / Requiem & Lectiones

Es gab nur wenige blaublütige Herrscher, Kaiser wie Könige, die sich auf hohem Niveau schöpferisch betätigten. Unter ihnen tritt in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts Kaiser Leopold I. (1640–1705) besonders hervor. In Wien als Leopold Ignaz Joseph Balthasar Franz Felician geboren, fallen in seine Regierungszeit ab 1668 die französische Expansion im Westen (unter Louis XIV.) und die des Osmanischen Reiches im Osten (einschließlich der Belagerung Wiens im Jahre 1683). Neben der Arbeit am Aufstieg der Habsburger blieb offenbar genügend Zeit zum eigenen Musizieren wie auch zum Komponieren – ca.