Wie in der großen Besetzung als Orchester, so findet bei Anima Eterna auch in der Kammermusik ein historisches Instrumentarium Verwendung – was selbst bei Schuberts Oktett nicht oft auf CD zu hören ist. An Schwierigkeiten mangelt es jedenfalls nicht. Neben den technischen Anforderungen (vor allem für die Bläser) dienen vor allem das Zusammenspiel im Ensemble und das Erarbeiten eines gemeinsamen, geschlossenen Klangs als Maßstab. Und hier stellen sich dann auch gleich die Fragen, vergleicht man die Produktion beispielsweise mit der nur wenig früher entstandenen Einspielung um Isabelle Faust (harmonia mundi), die kompakter klingt, im Verlauf stringenter nach vorne geht und damit auch ausgearbeiteter, ausgehörter wirkt. Ähnlich geht es mit Berwalds wundervollem Septett, bei dem viele Gesten wie nur angedeutet anmuten. Hier lohnt noch immer die genau 30 Jahre alte Einspielung mit dem erweiterten Lysell Quartett (Musica Sveciae). So große Stücke ich auf viele Einspielungen von Anima Eterna Brugge halte – hier macht sich Enttäuschung breit.
Franz Schubert. Oktett F-Dur D 803; Franz Berwald. Septett B-Dur
Anima Eterna Brugge
Alpha ALP 461 (2018)