26. April 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Telemann / Miriways (1728)

Telemann / Miriways (1728)

Die Opern von Georg Philipp Telemann sind noch immer «terra incognita» (Pimpinone vielleicht ausgenommen). Wer aber hätte gedacht, dass der vielfach als «Polygraph» verunglimpfte Komponist während seines langen Lebens für Leipzig, Weißenfels und natürlich die Hamburger «Oper am Gänsemarkt» mehr als 50 Bühnenwerke geschrieben hat? Dass sich zwar vieles nachweisen lässt, sich aber nur weniges erhalten hat, liegt (wie so oft) an der Vergänglichkeit der Institutionen. Zu den erhaltenen Raritäten zählt auch Miriways: 1728 und nochmals 1730 gespielt, wurde der Dreiakter erst wieder 1992 und 2012 in Magdeburg aufgeführt; bei

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Kaleidoscope. Beethoven Transcriptions – Mai Kodama (Klavier)

Kaleidoscope. Beethoven Transcriptions – Mai Kodama (Klavier)

Unter dem etwas beliebigen Motto „Kaleidoscope“ hat Mai Kodama Klaviertranskriptionen aus dem 19. Jahrhundert versammelt, die im ersten Moment überraschen: Denn neben Saint-Saëns sind auch Balakirev und Mussorgsky mit jeweils zwei Sätzen aus Beethoven’schen Streichquartetten vertreten (op. 59/1 und op. 18/6, ferner op. 59/2 und op. 130, schließlich op. 135). Doch die namhaften Arrangeure treten nicht hinter ihren Bearbeitungen hervor, handelt es sich doch lediglich um sehr enge, direkte Übertragungen auf das Klavier. Beethoven hingegen zeigte mit seiner eigenen Mozart-Bearbeitung (Finale aus KV 591), wie man richtigerweise für das Klavier

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hb08 jetset

Jet Set! Classical Glitterati – The New Dutch Academy

Mit dem Titel dieses Albums darf man sich schwertun. Denn weder den langjährigen Goethe-Vertrauten Carl Friedrich Zelter (1758–1832) noch den in London wirkenden Carl Friedrich Abel (1723–1787) darf man zum schicken Jetset zählen (ob nun mit oder ohne Jet). Auch die Bezeichnung „Classical Glitterati“ ist nicht gerade glücklich gewählt. Dazu ist Zelters Bratschenkonzert (ein seltenes Original) von der Erfindung und Ausarbeitung her einfach zu bieder. Aber diese Sinfonien von Abel! Wer hier nur milde lächelt, sollte seine Ohren spitzen. Denn es sind Werke von stupender thematischer Erfindung und unglaublichem Reiz.

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