24. April 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Copenhagen Connections

Copenhagen Connections

Musikalisch glich der gesamte Ostseeraum im 17. Jahrhundert einer blühenden Landschaft. Zahlreiche Musiker vor allem aus der protestantischen Mitte Deutschlands strömten in politisch und wirtschaftlich unsicheren Zeiten gen Norden, setzten über – und belebten so eine weitflächige Region von Kopenhagen über Riga bis Stockholm. Hilfreich waren da die alten Hanse-Beziehungen mit ihrem ausgebauten Wegenetz, zudem galt die deutsche Sprache als «Lingua franca». Mit Einflüssen aus den Niederlanden, aus Italien und dem mitteldeutschen Raum entstand so eine noch bis heute faszinierende Fülle an Ausdrucksformen – zu einer Zeit, in der das

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Hans Christian Lumbye / Champagne!

Hans Christian Lumbye / Champagne!

Gleich ob Silvesterabend oder Neujahrs-Matinée: Oft genug sind die Programme zu diesen beiden fest gesetzten Konzertterminen vorhersehbar. Wer es eher emphatisch mag, der wird mit Beethovens «Neunter» bestens bedient, wer sich hingegen eher unterhalten möchte (bitte: im besten Sinne des Wortes!), der findet bei der Familie Strauß genug und noch mehr. Kaum jemand wird all die wunderbaren Melodien und mitunter verblüffenden Titel präsent haben. Aber es gab im 19. Jahrhundert auch im Norden einen Meister, der sehr ernsthaft das Repertoire der heiteren Musik mit herausragenden Kompositionen erweiterte, aber in Wien

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Bach: Complete Concertos – Concerto Copenhagen

Bach: Complete Concertos – Concerto Copenhagen

Obwohl das Concerto Copenhagen in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert, mutet die Diskographie des gerne auch «CoCo» genannten Ensembles erstaunlich übersichtlich an. Mehr noch ist es wohl so, dass die internationale Aufmerksamkeit erst mit der Aufnahme der Bach-Konzerte einsetzte, deren erste Folge vor nun schon 18 Jahren herauskam und deren letzte 2015 erschien. Ein Glücksfall – auch für das Label cpo, das sich sonst eher auf Repertoire-Entdeckungen versteht, hier nun aber eine Formation mit «Standards» ins Rampenlicht führte. Inzwischen sind die fünf Alben auch kombiniert und wohlfeil zu haben

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Rasmussen: Alone & Together

Rasmussen: Alone & Together

Eine Produktion, die zum Nachdenken anregt: Zunächst das Cover mit seinem radikalen Understatement, das sich das dänische Label Dacapo neuerdings für die eine oder andere Veröffentlichung leistet: ganz ohne jedes Motto oder die üblichen Angaben zu Komponist, Werk und Interpreten. Selbst das Backcover bleibt die Namen der Musiker schuldig… Dann die Idee, die Karl Aage Rasmussen mit zwei seiner eingespielten Partituren verfolgt: Als composer in residence des Concerto Copenhagen (dem wohl renommiertesten Barock-Ensemble Dänemarks) greift er die Idee des alten Concerto auf – und verlangt konsequent das entsprechende Instrumentarium. An

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