Hingegen erscheint das Fort Smith Symphony aus Arkansas, das in diesem Jahr auf sein 100-jähriges Bestehen zurückblickt, in vielen Gesten unmittelbarer und vielfach näher an der Partitur. Zwar klingt es nicht gleichmäßig brillant, dafür aber wird der ins klassische Milieu verbrämte «Groove» optimal und authentisch umgesetzt – auch wenn der Klangkörper auf seinem Foto recht «weiß» anmutet. Doch anders als man es etwa bei den «Meistern» der europäischen Romantik und Klassischen Moderne gewohnt ist, zählen in diesem Fall weniger die ausgehörte Partitur oder die satztechnische Perfektion, sondern der Rhythmus im Herzen. Und genau hier können John Jeter und die Fort Smith Symphony punkten. Es lohnt also immer der Interpretationsvergleich, auch wenn dieser allzu oft viel zu kurz ausfallen muss.
Florence Price. Sinfonie Nr. 1 e-Moll (1932); Sinfonie Nr. 4 d-Moll (1945)
Fort Smith Symphony, John Jeter
Naxos 8.559827 (2018)