26. April 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch

Mátyás Bartha Trio: Self – Reflection

Mátyás Bartha Trio: Self – Reflection
Mátyás Bartha Trio: Self – Reflection

Im Jazz gehört das Klaviertrio zu den Standard-Besetzungen mit großer historischer Tradition, mit scheinbar unendlich vielen Ausformungstechniken und damit Poetiken. Ein schönes Beispiel dafür, wie eine Tradition doch geradezu unendliche Erscheinungsformen ausbilden kann.

In diese Reihe musikalischer Vielfalt reiht sich auch das Bartha-Trio ein. Wo muss man es wohl einordnen, oder bildet sich etwas hier ein ganz neues Gewächs aus? Nein, jein, ja. Es ist ein exzellent eingespieltes Jazztrio ohne Eskapaden, ohne Extreme. Na gut, es zeigt damit vielleicht an, dass musikalische Exzellenz und Abgeschlossenheit heutzutage vielleicht auch schon wieder extrem sind, jene Normalität bezeugen, die gleichwohl nicht im Normen erstarrt. Der Titel der CD „Self – Reflection“ gibt das ganz gut wieder.

Da sind es die unscheinbaren Kniffe in rhythmischen Verschieben, die eine oder andere Phrasierung des Pianisten, die Glanzpunkte setzen in ein Menu, das aus Standards und Eigenkompositionen besteht. Viel Spaß beim Eintauchen – meine Empfehlung: das letzte Stück „Lullaby of the Leaves“, das wehmütig allein schon deshalb auf die Jazzgeschichte zurückblickt, weil es schlicht ausgeblendet wird und nicht auf einen Schluss getimt ist. Das wirkt nachhaltig weiter …


Mátyás Bartha Trio: Self – Reflection (2021)

  • Mátyás Bartha – piano
  • Danny Ziemann – bass
  • Christian Salfellner – drums

Alessa Records – ALR 1099

 

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