25. April 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Gerdes: Songs and Improvisations

Gerdes: Songs and Improvisations

… Mit seinen elf (auf Vinyl sind es acht) «Songs und Improvisations» legt Jan Gerdes seinem Publikum eine CD vor bei der er fließend von einer Tonsprache und musikalischen Poetik in eine andere wechselt. Bei alledem erweist er sich auf der kompositorischen Ebene als Neoimpressionist, als Eindrückesammler und -vermittler. …

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Norbert Burgmüller: 25 Études Faciles et Progressives … Carl Petersson

Norbert Burgmüller: 25 Études Faciles et Progressives … Carl Petersson (Klavier)

So ehrenwert mit Blick auf den übenden Nachwuchs oder den im Alter fortgeschrittenen Liebhaber die Reihe „Finger Finesse: Study Series“ zum bewussten Hören und Nachspielen auch ist: Vieles hängt vom Pianisten der CD ab. Auch im Fall von Burgmüller stand nur wieder ein einziger Aufnahmetag zur Verfügung, den allerdings Carl Petersson bestens präpariert den Umständen nach gut genutzt hat, denn man hört keine angezogene Handbremse. Dennoch: Für ein interpretatorisches höherwertiges Risiko ist das keine Zeit. Merkt man daran doch, dass das Label trotz seines gehobenen Preises aus dem Hause Naxos

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Carl Czerny: 30 Études de Mécanisme op. 849 – Nicolas Horvath (Klavier)

Carl Czerny: 30 Études de Mécanisme op. 849 – Nicolas Horvath (Klavier)

Viel zu lange ans Klavier und die Geläufigkeit der Finger gefesselt, tauchen langsam die wahren Werke von Carl Czerny aus dem Dunkel der Geschichte auf. Warum also die 30 Études de Mécanisme op. 849 überhaupt noch einspielen, die doch eher in die persönliche Einzelhaft am Klavier gehören? Aus bloßen pädagogischen Erwägungen? Tatsächlich haben auch diese Stücke einen künstlerischen Kern – wenn man ihn denn gestalterisch herausschält. Allerdings spielt Nicolas Horvath die Nummern nackt und mechanisch (zudem: an nur einem Tag aufgenommen). Enttäuschend abgemuckt und abgehackt. Was aber in Czernys Etüden

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Futurism and Early Italian Avantgarde – Steffen Schleiermacher, Klavier

Futurism and Early Italian Avantgarde – Steffen Schleiermacher, Klavier (2018)

Eine CD voll rätselhafter Stücke. Nicht alles folgt dabei der brutalen Ästhetik des Futurismus, durchwegs aber handelt es sich um Raritäten des Repertoires. Mehr als nur gelegentlich drängt sich der Eindruck auf, als würden die mitunter lärmenden Werke den glühenden Manifesten ihrer Autoren um Meilen hinterherhinken. Und dennoch: Steffen Schleiermacher hat erneut einen Werkbestand ausgegraben, eingespielt und im Booklet kommentiert, der schon beim ersten Hören verblüfft, Fragen aufwirft und zum Weiterdenken anregt – zumal der stilistische Bogen weit gespannt ist: von Pratellas Battaglia (1913) bis hin zu Casellas seltsam geheimnisvoller

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Pianistische Miniaturen von Komponistinnen – Viviane Goergen (Klavier)

Dies ist eine dieser CDs, die gemischte Gefühle aufkommen lässt. Natürlich handelt es sich um durchweg hörenswerte Musik. Doch wer wirklich etwas für Komponistinnen von einst tun möchte, der sollte (wo möglich) sich auf Werke aus gewichtigeren Gattungen als dem charakteristischen Klavierstück fokussieren. Denn was Viviane Goergen präsentiert, ist eine Folge von interessanten Piècen – wenig für eine Expedition, an deren Ende eine wie auch immer geartete Form der musikgeschichtlichen Rehabilitation stehen soll. Wunder sind also nicht zu erwarten. Pianistische Miniaturen von Komponistinnen: Werke von Mel Bonis, M. Roesgen-Champion, O. Sikóva-Dvořákóva,

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Joseph Haydn and his London Disciples: Werke von Haydn, Haigh, Latrobe (2018)

Ein Programm, das einem die Ohren weit öffnen sollte. Im Zentrum stehen zwei späte Sonaten von Joseph Haydn (Hob.XVI:52 und 50) sowie Werke seiner Londoner „Schüler“ Thomas Haigh und Christina Ignatius Latrobe. Kenntnisreich, verständig und mit feinsten Freiheiten auf einem Broadwood von 1816 gespielt (Sammlung Irnberger), hat Rebecca Maurer hier einen „Timetunnel“ geöffnet, in dem man ihr bereitwillig folgt. So lässt sich endlich auch der einstige Haydn-Hype an der Themse hörend verstehen. Wunderbar und kurzweilig noch dazu! Joseph Haydn and his London Disciples: Werke von Haydn, Haigh, Latrobe. Rebecca Maurer

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cd05 albanian

Albanian Piano Music: Werke von Simaku, Vorpsi, Lara, Ibrahim, Zadeja, Gjoni, Tole, Dizdari, Harapi (2018)

Eine pianistische Reise durch ein fast vergessenes Land an der Adria. In Erinnerung bleiben die Klavierstücke und Zyklen nahezu ausnahmslos wegen ihres musikalisch durch und durch ungefährlichen romantischen oder nationalromanti­schen Idioms. Und dennoch: eine Entdeckungstour in unbekanntem Terrain, die unter den Händen von Marsida Koni Lust auf mehr macht. Albanian Piano Music: Werke von Simaku, Vorpsi, Lara, Ibrahim, Zadeja, Gjoni, Tole, Dizdari, Harapi. Marsida Koni (Klavier) Piano Classics PCL 10149 (2018)

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Johann Sebastian Bach: Goldberg Variations; Henning Kraggerud: Topelius Variations

Johann Sebastian Bach: Goldberg Variations; Henning Kraggerud: Topelius Variations

Goldberg und kein Ende. Hier ist es eine Bearbeitung von Bernt Simen Lund und Henning Kraggerud, die zwischen Solostreichern und Streichorchester alterniert, vom Tonsatz her alles eng am Original. Spannend wird es mit Kraggeruds eigenen Topelius Variations (2017), die in ihrer Rückschau und ihrem ausgeprägt norwegischen Tonfall ein wenig an die Holberg-Suite von Grieg erinnern. Keine schlechte Reverenz. Johann Sebastian Bach: Goldberg Variations; Henning Kraggerud: Topelius Variations :: Arctic Philharmonic Chamber Orchestra, Henning Kraggerud SIMAX PSC 1353 (2017)

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Colette Maze: 104 ans de piano

Colette Maze: 104 ans de piano :: Werke von Debussy, Mompou, Ginastera, Piazzolla

Wer hoch betagt noch in die Tasten greift, verdient Respekt. Bei Madame Colette Maze, einer Schülerin von Alfred Cortot und Nadia Boulanger, fehlen mir aber die Worte. Im Alter von 103 Jahren hat sie 2017 diese CD eingespielt – mit nachdenklicher Frische auf einem weichen Pleyel-Flügel. Ein Leben voller Musik. Chapeau! Colette Maze. 104 ans de piano :: Werke von Debussy, Mompou, Ginastera, Piazzolla Continuo Classics CC 777.804 (2017)

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Norbert Burgmüller, Ludwig Schuncke, Johann Nepomuk Hummel. Klaviersonaten

Norbert Burgmüller, Ludwig Schuncke, Johann Nepomuk Hummel: Klaviersonaten

Eine CD voller Überraschungen. Da ist zunächst das Repertoire mit drei raren Sonaten aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts: Wer nicht allein auf Beethoven, Schubert oder Schumann abonniert ist, wird hier bei Werken von Norbert Burgmüller (f-Moll op. 8), dem früh vollendeten Ludwig Schuncke (1810–1834, op. 3) und Johann Nepomuk Hummel (fis-Moll op. 81) aufhorchen. Aber auch das Instrument, der Nachbau eines Graf-Flügels von 1819 (aus der Manufaktur von Paul McNulty), begeistert mit seiner ausgewogenen Klangfülle. Angesichts der akustisch herausragenden Produkton wünschte ich mir allerdings eine Interpretation, die noch

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