26. April 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Yttredal & Bonati: Some Red, Some Yellow

Yttredal & Bonati: Some Red, Some Yellow

Klanggewobenes mit jeweils ganz wenig Spielmaterial. Klanggeflechte schwebend. Das Duo Yttredal / Bonati präsentiert sich in aller souveräner Bescheidenheit und lässt den Klanggeschehen freien Lauf, jedenfalls wirkt es so. Dabei ist so viele zugelcih auch anders und präzise komponierend gehört. Ein „Wohin des Wegs, lieber Ton? Mach‘ nur Deine Runde, du kleine Tongestalt“ im Zweiklang im Volkston (Incanto) oder in schimmernden Ton-Vorhang. Dahinter lugt er wieder mal hervor und entschwindet im nächsten oder übernächsten Moment. Der Musik dieses Duos wird man sich nur schwer entziehen können. Die ist so fragil,

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Claudio Scolari Project: Cosmology

Claudio Scolari Project: Cosmology

Es scheint eine große Sehnsucht nach dem Kosmos zu geben. Die Erde ist schon zu klein, oder vielleicht gilt sie auch schon nicht mehr als Ort, an dem es für länger zu leben und zu musizieren lohnt. Da geht mal raus und fangt an damit, Luft von anderem Planeten zu fühlen. Oder Duft von schwarzen Löchern, Geruch von Dunkler Materie. Mit Mega kommt man nicht mehr weit, es muss schon Hyper sein. Das Claudio Scolari projektiert also eine „Cosmology“ auf silbernem Datenträger. Einsen und Nullen ergänzen sich zu digitalen Hüllkurven.

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Subway Jazz Orchestra: Still Screaming

Subway Jazz Orchestra: Still Screaming

Jetzt aber am Ende der Woche noch einmal richtig guten Dampf ablassen. Das Wunderwerk einer BigBand oder eines Jazz Orchestra bemisst sich auf der nach oben offenen Trötz- und Spotzskala anhand einer komplexen Formel aus Dichte mal Druck. Es handelt sich damit um ganz klar präzise zu bestimmende Faktoren. Wobei es durchaus auch negative Dichte gibt, die in Form einer Varianz zu fassen ist. Das Subway Jazz Orchestra ist in beiden Bereichen durchaus in einer Spitzengruppe zu sehen und zu hören. Negativ in so eine Bewertung fällt allein die Anzahl

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Kellhuber: Contemporary Chamber Music

Kellhuber: Contemporary Chamber Music

Man muss eigentlich nur die ersten 20 Sekunden Musik hören, dann hat man schon alles gehört, was man hören muss. Ich habe die Tonfolgen beim Spazierengehen wie ein Ohrwurm im Gehörgang. Die Musik des Pianisten ist so kondensiert und präzise, das wird auf der Stelle klar, wenn man dieses erste Stück der „Contemporary Chamber Music“ hört. Chamber Music? Es ist ein Solo am Piano über 10 Strecken. Gewiss nicht alle so konzentiert und kondensiert wie bei Part I. Chamber Music ist es nicht so sehr, eher ein ganz tolerantes Spiel

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Düppe: The Beat

Düppe: The Beat

Willkommen im neuen rhythmischen Testament. Was für ein Album aus dem Nichts heraus, so scheint es. Innerhalb des NEUSTART Kultur-Programms realisiert. Und was gut! Und mit welchem Anspruch. „Im Anfang war der Beat …“ und der Beat war bei Jens Düppe. Und Jens Düppe hörte, dass es gut war. Und Odilo Clausnitzer ebenso und der Rezensent ebenfalls. Alles archaisch, generisch und utopisch. Der Promotiontext holt aus von der Genesis und landet nicht zufällig bei einem „tractatus drumologico metaphysicus“. Aus Beat wird Mus. Aus dem wird Rhyth …  Da bleibt kein

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