6. Mai 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Buxtehude / Membra Jesu Nostri

Buxtehude / Membra Jesu Nostri

Singulär im kompositorischen Schaffen von Dietrich Buxtehude wie auch für das ausgehende 18. Jahrhundert ist der von ihm selbst auf 1680 datierte, insgesamt sieben Kantaten umfassende Zyklus der Membra Jesu nostri patientis sanctissima (Die hochheiligen Gliedmaßen unseres leidenden Jesu). Überliefert in einer autographen Tabulatur, ist das Werk dem schwedischen Hofkapellmeister Gustav Düben (ca. 1628–1690) gewidmet, der wie nur wenige andere systematisch eine Sammlung von Handschriften herausragender zeitgenössischer Kompositionen anlegte (wodurch sich zahlreiche Werke Buxtehudes überhaupt der Nachwelt erhalten haben). Im Zentrum steht die Vertonung der mittelalterlichen Verse «Salve mundi salutare».

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Buxtehude / Membra Jesu Nostri

Buxtehude / Membra Jesu Nostri

Merkwürdig. Auch auf dem Backcover dieses wunderbaren und kompetenten Doppelalbums ist schon wieder von der «Musik vor Bach» die Rede. Ganz so, als wäre alles, was vor 1685, 1723 etc. entstanden ist, nur historisches Beiwerk. Wann kommt endlich das Selbstbewusstsein der A&R-Abteilungen, das frühe Barock (man entschuldige diese indifferente Einordnung) endlich in seiner musikalischen Einmaligkeit und Vielfalt angemessen wahrzunehmen? Man muss dafür nicht die Musikgeschichte in all ihren Verästelungen studieren. Wer aufmerksam zuhört, erkennt sofort, dass hier eine ganz eigenständige und vor allem schöpferisch eindrucksvoll originelle Klangwelt bis heute etwas

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