Obwohl Mauro d’Alay wie viele andere seiner musikalischen Zeitgenossen eine geradezu europäische Biographie aufweist, bleiben seine hier eingespielten Kompositionen deutlich dem italienischen Stil verhaftet. Mehr aber noch muten sie wie aus der „zweiten Reihe“ an und stellen somit wohl einen Teil jenes Sediments dar, auf dem überhaupt erst das exzeptionelle und prägende Œuvre von Antonio Vivaldi zu denken ist. Daran ändern auch die beiden für die legendäre «Anna Maria della Pietà» entstandenen Concerti wenig. Dass d’Alay allerdings ein herausragender Solist gewesen sein muss, machen die hohen spieltechnischen Anforderungen deutlich, die auf diesem Album leider hin und wieder hautnah erfahrbar werden; ferner fehlt es dem Reale Concerto um Daniele und Luca Fanfori an aufführungspraktischem Schwung und Spritzigkeit. Am Ende bleibt der Repertoiregewinn.
Mauro d’Alay. The Dresden Concertos for Violin, Strings and Organ
Concerto d-Moll für zwei Violinen, Concerto D-Dur, Concerto B-Dur, Concerto B-Dur «for Anna Maria», Concerto F-Dur (auch Carlo Zuccari zugeschrieben); Concerto D-Dur «for Anna Maria» (instrumentiert von Emilio Ghezzi)
Reale Concerto
Dynamic CDS 7982 (2022)