26. April 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Dark Lux – Lux:NM

Gordon Kampe: DARK LUX – Lux:NM

Ein sinistres „Gesamtgruselwerk“ zwischen Elektronik und Instrumentalklang, das LUX:NM hier mit Autorin Sarah Trilsch, Elektronikfachkraft Jan Brauer und Gordon Kampe ausgeheckt hat, der hier mit hörbar guter Laune den kompositorischen Bösewicht mimt. Da gibt es dann in der Kampe-typischen Lust am Verbiegen und Verbeulen so manch chaotisch überdrehte Monstermusiken, abgründige Volksliedsimulationen, „komische Kadenzen“ oder „röchelnde Flüsterkantaten“, rücksichtslos kaputte Nachtmusiken oder Tarantellas, Gigues und Tangos, die auf Vulkanen tanzen. Manchmal treten auch Rameau und Gesualdo als musikalische Gespenster auf. Das Schöne an diesem „Hörstück“ in 22 abwechslungsreich düster-komischen Kapiteln ist aber

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cd05 haydn

Joseph Haydn and his London Disciples: Werke von Haydn, Haigh, Latrobe (2018)

Ein Programm, das einem die Ohren weit öffnen sollte. Im Zentrum stehen zwei späte Sonaten von Joseph Haydn (Hob.XVI:52 und 50) sowie Werke seiner Londoner „Schüler“ Thomas Haigh und Christina Ignatius Latrobe. Kenntnisreich, verständig und mit feinsten Freiheiten auf einem Broadwood von 1816 gespielt (Sammlung Irnberger), hat Rebecca Maurer hier einen „Timetunnel“ geöffnet, in dem man ihr bereitwillig folgt. So lässt sich endlich auch der einstige Haydn-Hype an der Themse hörend verstehen. Wunderbar und kurzweilig noch dazu! Joseph Haydn and his London Disciples: Werke von Haydn, Haigh, Latrobe. Rebecca Maurer

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The Golden Age »Cello 1925«

The Golden Age »Cello 1925« (Werke von Hindemith, Ibert, Toch und Martinů)

Ein starkes Debüt mit einem starken Jahrgang. Denn Christoph Heesch setzt für seine erste CD nicht etwa auf Bach, Dvořák oder einen anderen der „üblichen Verdächtigen“. Vielmehr wählt er für sich und sein Violoncello vier rare Werke, die 1924/25 entstanden. Gleich ob im Titel als Konzert (Ibert und Toch op. 35), als Concertino (Martinů H. 143) oder als Kammermusik (Hindemith op. 36/2) bezeichnet, ist ihnen allen die kleine Besetzung eines meist obligat begleitenden Ensembles gemeinsam. Dem Solisten kommt dabei die Rolle eines primus inter pares zu – eine Rolle, mit

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