21. November 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch

Splendid Harmony: 17th Century Instrumental Music by Students of Heinrich Schütz (2015)

Thieme, Furchheim, Vierdanck, Löwe und Pohle. Fünf Namen von fünf Komponi­sten, Instrumentalisten und Kapellmeistern des 17. Jahrhunderts, die bei einem Spezialisten vermutlich die Augen sofort feucht werden lassen. Doch auch wer sich in dieser Zeit nicht so gut auskennt, wird von den hier vorgelegten Werken in all ihrer stilistischen Vielfalt sofort überzeugt – mit klanglicher Wärme, rhythmischem Feuer, kenntnisreich und in opulenter Besetzung gespielt durch das bereits 1983 gegründete Ensemble L’Arpa Festante. Zu hören sind aber nicht allein prachtvolle Harmonien, sondern ein Feuerwerk frühbarocker Formen, mit betont homophoner oder auch

Teil 6 von 7 in Michael Kubes HörBar #006 – 2019/06
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Johann Peter Kellner: Sacred Cantatas (2015)

Man kennt seinen Namen aus dem Umkreis von Johann Sebastian Bach. Dass Johann Peter Kellner (1705–1772) aber neben zahlreichen Orgelwerken auch Kirchenkantaten hinterlassen hat, war bisher wohl nur der Forschung bekannt. Die gut komponierte, mit ihrer gefälligen Melodik und Harmonik oftmals gar entzückende Musik entstand zunächst für den eigenen liturgischen Bedarf im kleinen Gräfenroda – ein im 18. Jahrhundert offenbar äußerst musikalischer Ort inmitten des Thüringer Waldes. Cantus und Capella Thuringia interpretieren diese Entdeckungen glänzend vorbereitet und auf hohem Niveau. Besonderen Reiz erhält die Einspielung durch die restaurierte Kellner-Weise-Orgel in

Teil 5 von 7 in Michael Kubes HörBar #006 – 2019/06
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Tourbillons des Rameau – Teodoro Anzellotti (Akkordeon) (2017/18)

Hier lässt der eigenwillige Klang des Akkordeons Rameaus Musik nachgerade transzendiert erscheinen – und zeigt damit ihre noch immer gegebene Modernität auf. So fügen sich dann auch die fünf knapp gefassten zeitgenössischen Interpolierungen nahtlos ein. Eine Konzept-CD, deren Aufnahmetechnik alles Klangliche und Geräuschhafte des von Teodoro Anzellotti virtuos gespielten Instruments verblüffend sinnlich vermittelt. Tourbillons des Rameau: Werke von Jean-Philippe Rameau, Xavier Dayer, Nadir Vassena, Brice Pauset, Eun-Hwa Cho, Fabio Nieder und Johannes Schöllhorn; Teodoro Anzellotti (Akkordeon) Winter & Winter 910 254-2 (2017/18)

Teil 4 von 7 in Michael Kubes HörBar #006 – 2019/06
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Jacques Morel: Premier Livre de Pièces de Violle; La Sagna (2018)

Was es doch alles noch immer zu entdecken gibt, obwohl so manches Opus schon lange als Faksimile vorliegt. Dies gilt auch für den 1709 erschienenen ersten (und einzigen) Druck mit Werken von Jacques Morel, einem Schüler von Marin Marais, über den praktisch nichts bekannt ist. Hingegen spricht seine Musik noch immer in eindrücklicher Weise zu uns. Man merkt es Alejandro Marías (Viola da gamba) und seinen musikalischen Freunden geradezu an, wie grundlegend und gründlich sie sich dieser teilweisen Ersteinspielung angenommen haben (zwei der Suiten und die Chaconne en trio liegen

Teil 3 von 7 in Michael Kubes HörBar #006 – 2019/06
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La fil d’Ariane: Werke von Pietro Antonio Locatelli und Alex Nante (2018)

Kaum gibt es eine ausreichende Auswahl von aufführungspraktisch adäquaten Einspielungen der technisch anspruchsvollen Kompositionen Pietro Locatellis, ereilt das Œuvre des in Amsterdam sesshaft gewordenen italienischen Meisters schon der Ritterschlag des 21. Jahrhunderts: Gleich ob Concerto, Concerto gros­so oder Sinfonia – die mehrsätzigen Werke werden in ihrem Ganzen von zeitge­nössischen Reflexionen durchbrochen. Hier sind es Stücke des argentinischen Komponisten Alex Nante (*1992), die sich weiterdenkend einfügen oder kontrast­reich absetzen. Am Ende konkurrieren dann aber doch zwei kaum zu vermittelnde Welten auf engem Raum miteinander. Da kann einem beim Hören auch der

Teil [part not set] von 7 in Michael Kubes HörBar #006 – 2019/06
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Nicola Porpora: Cello Concertos & Sonatas; Ensemble MVSICA PERDVTA (2017)

Enttäuschte Erwartungen. Nicht nur das von Renato Criscuolo betätigte Solocello klingt seltsam unfrei. Auch das begleitende Ensemble hinterlässt den Eindruck einer unbeseelten Musikausübung. Wie diese Musik wirklich zum Klingen gebracht werden kann, das hat auf dem selben Label vor drei Jahren Adriano Maria Fazio mit den co-komponierten Cellosonaten aus der Feder von Porpora und Giovanni Battista Costanzi gezeigt. Nicola Porpora: Cello Concertos & Sonatas; Ensemble MVSICA PERDVTA Brilliant Classics 95279 (2017)

Teil 2 von 7 in Michael Kubes HörBar #006 – 2019/06
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Johann Sebastian Bach: The Complete Works for Keyboard Vol. 1

Johann Sebastian Bach: The Complete Works for Keyboard Vol. 1 – Benjamin Alard (Orgel & Cembalo)

Ein großes Projekt geht hier mit der ersten Folge an den Start – zu einer Zeit, in der selbst bei Durchsicht der künftigen Annalen absehbar nicht einmal ein halbrunder Gedenktag ins Haus steht. Warum also Johann Sebastian Bachs Werke für Tasteninstrument neu einspielen?, möchte man fragen. Aber offenbar gibt es auf dem Tonträgermarkt doch noch Unternehmungen, die sich nicht von einem Jubiläum zum andern treiben lassen, sondern das Notwendige im Blick haben. Mir erscheint das wunderbar unzeitgemäß, lässt hoffen oder mutet zumindest wie ein letztes Rufen aus der Wüste an.

Teil 7 von 7 in Michael Kubes HörBar #004 – 2019/03
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Georg Philipp Telemann: The Grand Concertos for mixed instruments Vol. 4

Georg Philipp Telemann: The Grand Concertos for mixed instruments Vol. 4

Man kann es leider nicht oft genug sagen: Telemann hat zwar viel geschrieben – ein Polygraph war er aber nun wirklich nicht. Auch wenn man verdichtete Satzstrukturen und harmonische Gänge à la Bach nicht findet: Seine Concerti und Suiten haben einen ganz eigenen Tonfall, und es ist darüber lange nicht das letzte Wort gesprochen. Denn wer kennt überhaupt die in Hunderten zu zählende Fülle seine Werke? Michael Schneider und die Stagione Frankfurt haben auf bekannt verlässlichem Niveau fünf weitere Concerti eingespielt – aber man spürt deutlich, dass da noch Luft

Teil 6 von 7 in Michael Kubes HörBar #004 – 2019/03
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Johann Sebastian Bach: Goldberg Variations; Henning Kraggerud: Topelius Variations

Johann Sebastian Bach: Goldberg Variations; Henning Kraggerud: Topelius Variations

Goldberg und kein Ende. Hier ist es eine Bearbeitung von Bernt Simen Lund und Henning Kraggerud, die zwischen Solostreichern und Streichorchester alterniert, vom Tonsatz her alles eng am Original. Spannend wird es mit Kraggeruds eigenen Topelius Variations (2017), die in ihrer Rückschau und ihrem ausgeprägt norwegischen Tonfall ein wenig an die Holberg-Suite von Grieg erinnern. Keine schlechte Reverenz. Johann Sebastian Bach: Goldberg Variations; Henning Kraggerud: Topelius Variations :: Arctic Philharmonic Chamber Orchestra, Henning Kraggerud SIMAX PSC 1353 (2017)

Teil 3 von 7 in Michael Kubes HörBar #004 – 2019/03
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Georg Philipp Telemann & Johann Melchior Molter. Flute and Oboe Quartets

Georg Philipp Telemann & Johann Melchior Molter: Flute and Oboe Quartets

Dass die eingespielten Telemann-Quartette unautorisierte Bearbeitungen aus dem Jahre 1752 sind: geschenkt. Denn der Pariser Verleger Le Clerc wusste sehr wohl, was er tat, als er die aus frühen Eisenacher Zeiten (bis 1712) stammenden Werke arrangierte. So groß muss einst der Telemann-Hype gewesen sein! Wer aber noch immer vom „Polygraphen“ spricht, der sollte die Werke mit denen des eine halbe Generation jüngeren Molter vergleichen, die den Weg zur Empfindsamkeit deutlich weniger originell beschreiten. Die Camerata Bachiensis musiziert stilistisch angemessen und angenehm unaufgeregt. Unverständlich, warum ein deutschsprachiger Booklet-Text nur in englischer

Teil 3 von 7 in Michael Kubes HörBar #003 – 2019/01
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Café Zimmermann :: Werke u.a. von A. Vivaldi, J.S. Bach, Ch. Avison, C.P.E. Bach

Café Zimmermann :: Werke u.a. von A. Vivaldi, J.S. Bach, Ch. Avison, C.P.E. Bach

Manche CD-Box zeigt unerbitterlich, wie die Zeit vergeht. In diesem Fall ist es eine ansehnliche Sammlung von 16 CDs, die zum 20-jährigen Bestehen von Café Zimmermann erschienen ist. Einst im Umkreis der Basler Schola Cantorum gegründet, machte das Ensemble gleich mit seiner ersten Veröffentlichung Furore und erlebte den Durchbruch: Johann Sebastian Bach. Concerts avec plusiers instruments I. Zu den konzertanten Werken mit Cembalo, Violine oder Oboe sowie den Brandenburgischen Konzerten gesellten sich bald noch die Ouvertüren hinzu – ein Großprojekt, mit dem sich die Musiker fanden, das mehrere Jahre und

Teil 1 von 7 in Michael Kubes HörBar #003 – 2019/01
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Claude-Bénigne Balbastre. Pièces de clavecin

Claude-Bénigne Balbastre: Pièces de clavecin | Christophe Rousset (Harpsichord)

Noch immer ein Geheimtipp, dabei so großartig: Die „Pièces de clavecin“ (1759) von Claude-Bénigne Balbastre portraitieren nicht nur Persönlichkeiten, sondern stellen mit ihrer satten Klanglichkeit einen Höhepunkt dar. Christophe Rousset lässt sich auf einem hervorragend klingenden Instrument der Zeit diesen Leckerbissen nicht entgehen. Zugabe: eine Sonate mit Violinbegleitung. Claude-Bénigne Balbastre: Pièces de clavecin :: Christophe Rousset (Harpsichord), Gilone Gaubert-Jacques (Violin) :: Aparte AP 163 (2017)

Teil 6 von 7 in Michael Kubes HörBar #001 – 2018/10
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