20. Januar 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Concertos / Ensemble Diderot

Concertos / Ensemble Diderot

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts setzt sich das italienische Concerto rasch in ganz Europa durch. In ganz Europa? Nicht unbedingt in Frankreich und schon gar nicht in Paris, wo ihm gegenüber damals größte ästhetische Vorbehalte geäußert werden. Denn mit der geforderten Virtuosität drohte die so wichtige Eleganz verloren zu gehen, die freilich Hand in Hand ging mit den (so ist es im Booklet nachzulesen) mitunter spieltechnisch begrenzten Fähigkeiten der Ausführenden. Mit diesem Album liegen nun einige der wenigen «italienischen» Concerti aus französischer Feder in einer sehr geschmackvollen Einspielung vor. Wieder

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #069 – Concerti
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Vivaldi / Le Concert de la Loge

Vivaldi / Le Concert de la Loge

Die sich mit beeindruckender Kontinuität seit Jahren entwickelnde Vivaldi-Edition des französischen Labels Naïve überrascht auch in der 69. Folge. Das liegt zum einen an den verschiedenen Ensembles, die sich auf immer wieder neue und andere Weise dem schier unendlich anmutenden Werkbestand nähern – und dabei recht unterschiedliche Perspektiven entwickelt haben. In diesem Fall (es ist derweil die 10. Folge mit Violinkonzerten) ging der Stab an Julien Chauvin und das Ensemble Le Concert de la Loge – wahrlich keine schlechte Wahl. Und ich gestehe gern, dass das Ensemble bei mir schon

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #069 – Concerti
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Patagonia Express

Patagonia Express

Je südlicher man sich auf den amerikanischen Doppelkontinent denkt, desto größer wird die Sehnsucht. Patagonien steht für weite Landschaften und fast unendlich scheinende Wegstrecken hin zu schroffen Gipfeln, mächtigen Abbruchkanten und Eisbergen, die Pinguine nicht zu vergessen. Und man erinnert sich an den Old Patagonian Express von Paul Theroux (1979), der den Autor bis ins (vergleichsweise) nördliche Esquel führte – ein Reiseroman wie aus einer anderen Zeit. So melancholisch wie die Musik von Astor Piazzolla. Und damit spricht dieses Album vielleicht eher die individuellen Vorstellungen, Erinnerungen und Träume jedes Einzelnen

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #068 – Auf Reisen
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Journeys

Journeys

Wer hat in einem Flughafen nicht schon einmal auf die große Anzeigetafel mit den «Departures» geschaut? Da kann man zwar über den ein oder anderen kurzen «Hüpfer» die Stirn runzeln, bei anderen Städtenamen stellt sich jedoch Fernweh ein. Wenn man jetzt einfach mit einsteigen könnte… Das aber funktioniert in der Realität dann doch nur bei der Deutschen Bahn mit der seit Harald Schmidt legendären «schwarzen Mamba», der BahnCard 100. Dieses Album nun gleicht einer spontanen Weltreise: neun Werke von neun Komponist:innen von insgesamt fünf Kontinenten (Südafrika, Slowakei, Kanada, Ägypten, Chile,

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #068 – Auf Reisen
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Songs of Travel

Songs of Travel

Diese Lieder von Ralph Vaughan Williams haben selbst eine längere Reise hinter sich gebracht: Ein erstes entstand bereits 1901 und wurde ein Jahr später in einer Zeitschrift(!) veröffentlicht. 1904 folgten sieben weitere Lieder, von denen jedoch zunächst nur drei gedruckt wurden, erst in einer weiteren Auflage dann auch mit allen anderen – unter Ausnahme des zyklisch abrundenden letzten, das lange als verloren galt und erst im Nachlass wieder aufgefunden wurde. Wohl selten haben Gesänge, zumal unter dem Titel Songs of Travel, solche Umwege genommen. Dabei handelt es sich um Lieder,

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #068 – Auf Reisen
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Time Diaries

Travel Diaries

Reisetagebücher sind immer eine interessante Lektüre. Sie berichten über unerwartete Begegnungen, manchmal über böse Überraschungen, in der Regel aber auch über Dinge des Alltags, die sonst kaum einmal im Fokus stehen. Diese Umstände machen daher noch heute die Briefe von Wolfgang Amadeus Mozart an seinen Vater (aus München, Mannheim, Paris) besonders lesenswert – während in der Gegenwart wohl kaum noch jemand etwas festhält, da ja auch die mehr bildlichen «Statusmeldungen» nach 24 Stunden wieder gelöscht werden. Wie aber ein tönendes Tagebuch des Reisens aufzeichnen und festhalten? Das Münchner Goldmund Quartett

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #068 – Auf Reisen
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Time Travel

Time Travel

Hier darf man sich getrost aussuchen, ob man im Lauf der Jahre den Anschluss verpasst oder das Personal Verspätung aus der vorherigen Fahrt hat. Ja, auch das musikalische Reisen ist nach wie vor ein Abenteuer. Und wer sein Album Time Travel nennt, muss sich am letzten neuzeitlichen Abenteuer messen lassen. Ich muss aber leider gestehen: Diese Produktion lässt mich kalt wie der tiefste Winter. Die Idee, Musik von Purcell und den Beatles zu verbinden und mitunter klanglich neu zu deuten, hat zwar einen gewissen Reiz – und wer genau hinhört,

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #068 – Auf Reisen
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John Adams Collected Works

John Adams Collected Works

Oft genug fragt man sich ja, wie weit der anhaltende Ausverkauf der Archive noch gehen soll. Da werden halb vergessene oder inzwischen aus der Aufführungspraxis gefallene Interpret:innen in quadratischen Boxen wiedererweckt – ganz so, als gäbe es keine Gegenwart oderZukunft mehr und als müsste man rasch noch einmal alles als Vermächtnis zusammenstellen. Dabei würde in diesen Fällen meist eine verlässlich kuratierte Auswahl reichen, um einen guten Eindruck zu bekommen und um Ressourcen zu schonen: materiell bei der Herstellung, aber auch im heimischen Regal. Doch diese Box zum 75. Geburtstag von

Teil 4 von 4 in Michael Kubes HörBar #067 – John Adams 75
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Los Angeles Philharmonic Orchestra

Los Angeles Philharmonic Orchestra

Man fühlt sich in die alten Zeiten zurückversetzt, als noch der Wechsel der Schallplattenseite zu Kult und Alltag gehörte. Viel zu rasch waren da oft die ersten beiden Sätze einer Sinfonie abgelaufen, bevor man aufspringen musste. Später kamen die mittels DMM enger geschnittenen Seiten mit ausgedehnter Laufzeit und besserer Tonqualität. Und heute? Irgendwie mutet das vorliegende Album anachronistisch an. Erstens: das Album ist nur auf LP oder im Streaming zu haben, nicht jedoch auf CD. Zweitens: greift man auf die LP zurück, verblüfft die Notwendigkeit, bereits nach weniger als 20

Teil 3 von 4 in Michael Kubes HörBar #067 – John Adams 75
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Tonhalle-Orchester Zürich

Tonhalle-Orchester Zürich

Ein Album, das aus einem Gast-Aufenthalt heraus entstand: In der Saison 2021/22 probte und konzertierte John Adams als «Artist in Residence» mit dem Tonhalle-Orchester Zürich. Die daraus geborene Einspielung dirigierte dann aber doch Chefdirigent Paavo Järvi, während sich Adams mit seinen Partituren in der Hand hörend und beratend ins Parkett zurückzog (die offenbar inspirierende Atmosphäre ist durch die im Booklet beigegebenen Fotos dokumentiert). Die Auswahl der vier Werke gibt einen guten Überblick über 20 Jahre Schaffen – und auch aus einem anderen Grund scheint mir die CD außergewöhnlich: Sie portraitiert

Teil 2 von 4 in Michael Kubes HörBar #067 – John Adams 75
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The John Adams Edition

The John Adams Edition

Zu Beginn ein Blick zurück. Als vor fünf Jahren (2017) John Adams seinen 70. Geburtstag feierte, erschien auf dem Eigenlabel der Berliner Philharmoniker eine jener opulent ausgestatteten querformatigen Boxen, über die man in der eigenen Sammlung unweigerlich immer wieder stolpert: wegen des inkompatiblen Formats, wegen der herausragenden Ausstattung und wegen des sich darin verkörpernden künstlerischen Anspruchs. In diesem Fall wurden Aufführungen all jener Werke dokumentiert, die in der Saison 2016/17 in der Philharmonie erklangen, als John Adams als erster offizieller «Composer in Residence» zwar kein neues Werk präsentierte, wohl aber

Teil 1 von 4 in Michael Kubes HörBar #067 – John Adams 75
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Xenakis - Electroacoustic Works

Xenakis – Electroacoustic Works

«Erstmals liegt nun Xenakis’ elektroakustisches Gesamtwerk auf Tonträger vor. Jahrelange Quellenstudien und vergleichende Recherchen ermöglichten in Zusammenarbeit mit dem Tonmeister Martin Wurmnest kritisch reflektierte Stereo-Mixe, die von Rashad Becker entsprechend gemastered wurden und die neben dem Aspekt der Quellentreue den Hörer in den Mittelpunkt stellen: Xenakis‘ Musik kann man genießen.» Kann man! Da denkt man zunächst, was gibt es denn hier noch zu machen. Viele der Stücke sind doch schon mal veröffentlicht worden. Zugegeben: Für mich wären die Unterschiede zwischen den alten und den neuen Versionen sicher kaum wahrnehmbar. Was

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