21. November 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Beethoven 7 – Prometheus / FBO – van der Goltz

Beethoven 7 – Prometheus / FBO – von der Goltz

Fast könnte man von einem rezeptionsgeschichtlichen Glücksfall sprechen. Denn sowohl das Jubeljahr 2020 wie auch die vielfach zum «Nachholen» angedachte Verlängerung 2021 sind für Beethoven und seine Werke ausgefallen. Hand aufs Herz: Bereits die nur angekündigte Omnipräsenz hatte die Befürchtung bestätigt, dass zumeist wieder einmal allzu gewöhnliche Programme entworfen worden waren – einmal abgesehen von all den ganzen oder halben Zyklen, den herausragenden singulären Events oder auch dem Tonträgermarkt. Wirkliche Überraschungen waren selbst hier nur selten anzutreffen. Doch während mehrere Labels mit ihrem redlich erarbeiteten, glücklich vererbten oder bloß angekauften

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #033 – Sinfonisches
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Glenn Gould / Bach-Box

Glenn Gould / The Bach-Box

Es gibt Aufnahmen, die legendär sind und die dennoch kaum jemand kennt. Dazu zählt etwa Willem Mengelbergs Deutung von Mahlers Vierter (Amsterdam, November 1939). Wer diesen Mitschnitt je gehört hat, der wird mit glühenden Worten von ihr sprechen. Was mich aber bereits Ende des 20. Jahrhunderts wunderte: Er war schon damals nicht mehr im Katalog zu finden. Erst das Streaming hat den Schatz wieder aus dem Archiv ans Licht geholt. Anders verhält es sich mit den Bach-Interpretationen von Glenn Gould. Sie alle waren und werden immer präsent sein – ihre

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #032 – Bach in the Box
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Beethoven 1–9 / Liszt

Beethoven 1–9 / Liszt

Sie sind ein Markstein in der Geschichte der Klaviermusik und dennoch selten im Konzert zu hören. Denn warum sollte man die Transkription einer Beethoven-Sinfonie aufs Programm setzen, wenn doch die meisten der neun Kompositionen regelmäßig im Orchester-Original erklingen? Franz Liszt hatte die von ihm erstellten «Partitions de Piano» freilich zu einer Zeit erstellt, in der nicht in jeder größeren Stadt ein Orchester zur Verfügung stand und es somit kaum Möglichkeiten der klanglichen Reproduktion gab. Zugleich war es sein Anspruch, möglichst nah am Original zu bleiben – am Ende freilich eine

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #029 – Sinfonien am Klavier
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Beethoven 9 / Liszt

Beethoven 9 / Liszt

Würde die «Hörbar» Sterne vergeben – diese Einspielung hätte alle erreichbaren verdient. Denn hier passt einfach alles: von der Interpretation und den verwendeten Instrumenten über die Akustik bis hin zur Präsentation der CD mit einem Booklet, das mit einem Interview über die Hintergründe der Produktion aufklärt, über die Schwierigkeiten der Einstudierung, die Umsetzung der Einspielung bis hin zu den physischen Kräften, die ein solches Projekt fordert. So viel Transparenz ist selten, und sie liest sich fraglos sympathisch. Transparent ist aber auch die Aufnahme, die im Berliner Teldex-Studio entstand. Die beiden

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #029 – Sinfonien am Klavier
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Beethoven 9 / Kalkbrenner

Beethoven 9 / Kalkbrenner

Dass mit Transkriptionen wirklich noch Neuland zu entdecken ist, zeigt diese französische Produktion. Nicht etwa Liszts Klavier-Fassung von Beethovens Neunter lag auf dem Notenpult, sondern die bereits in den 1830er Jahren in Paris entstandene Bearbeitung von Friedrich Kalkbrenner (1785–1849). Obwohl mehrfach nachgedruckt, legte sich noch im 19. Jahrhundert der Mantel des Vergessens über sie. Dabei beleuchtet Kalkbrenner das Original von einer höchst interessanten Seite – nicht etwas im Sinne einer genau übersetzten Klavierpartitur, sondern an manchen Stellen betont pianistisch und damit der Idiomatik des Instruments angemessen. Beethovens Partitur verliert dabei

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #029 – Sinfonien am Klavier
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Beethoven 6 / Bagge

Beethoven 6 / Bagge

Zwischen 2002 und 2016 war in Lugano das «Progetto Martha Argerich» eine Institution – auch weil dort die Meisterin des Tastenzaubers immer wieder Repertoire-Raritäten auf das Programm setzte. Nur dem Kleingedruckten ist zu entnehmen, dass auch diese CD am Fuße des Monte Brè entstand – als eine Art hausmusikalische Manifestation im Corona-Sommer 2020. Dass man in einer Zeit, in der alle Orchester zum Pausieren gezwungen waren, plötzlich wieder vierhändig Beethoven-Sinfonien zelebrierte, mag in gewissem Sinne anrühren, zumal mit der «Pastorale» ein Werk gewählt wurde, das trotz eines reinigenden Gewitters auf

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #029 – Sinfonien am Klavier
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Beethoven 1–9 / Liszt

Beethoven 1–9 / Liszt

Neun Sinfonien – sechs Pianisten. Innerhalb der Serie Beethoven 20/27 mit Neuproduktion und Wiederveröffentlichungen hat harmonia mundi in diesem Fall tief in das gut bestückte Archiv gegriffen. Bereits in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre entstanden diese Aufnahmen der Liszt’schen Transkriptionen von Beethoven-Sinfonien. Sie zeigen recht unterschiedliche Aspekte dieser im Original als «Partition de Piano» bezeichneten Klavierfassungen auf, die einst diese für das 19. Jahrhundert zentralen Kompositionen ohne Substanzverlust greifbar machen sollten. Franz Liszt fertigte im Sommer 1837 zunächst nur drei Transkriptionen (Nr. 5, 6, und 7) an, alles andere

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #029 – Sinfonien am Klavier
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Berliner Philharmoniker / Kirill Petrenko

Berliner Philharmoniker / Kirill Petrenko

«Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…» So oder ähnlich lässt sich ein erstes Resümee über die Zusammenarbeit der Berliner Philharmoniker mit ihrem neuen Chefdirigenten Kirill Petrenko ziehen. Dabei ist freilich zu bedenken: Zwischen der ersten Begegnung (2006), der (überraschenden?) Wahl (2015) und der Inaugurierung (2019) liegen einige Jahre der gegenseitigen Annäherung. Einen Teil dieser ersten Etappe dokumentiert nun eine gewohnt luxuriös ausgestattete Box des orchestereigenen Labels mit fünf CDs und zwei ergänzenden Blu-Ray Discs, die alles nochmals als Pure Audio und im Concert Video enthalten, erweitert durch ein knapp

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #028 – Sinfonisches
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Beethovens Welt – casalQuartett

Beethovens Welt – casalQuartett

Diese fünf CDs umfassende Box gehört hinsichtlich des Repertoires fraglos zu den schönsten Erträgen des vergangenen Beethoven-Jahrs. Denn wo überhaupt hat sich ein Ensemble so konsequent nicht nur um den Jubilar, sondern auch um seine Zeitgenossen und Nachfolger bemüht? Mit insgesamt zwölf Kompositionen kündigt sich rein äußerlich eine Durchsicht des Werkbestands an. Begeisterung könnte sich also einstellen – und doch darf man ein wenig ins Nachdenken kommen. Zunächst über den Titel und den gewählten Zeitabschnitt, „Beethovens Welt 1799–1851“. Auf das Streichquartett bezogen ist 1799 (op. 18) sicherlich eine gute Wahl, ergänzt

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #026 – Streichquartette
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Alban Berg Quartett – Complete Recordings

Alban Berg Quartett – Complete Recordings

37 Jahre bestand das legendäre Alban Berg Quartett, das mit seinen Interpretationen selbst ein Stück Gattungsgeschichte geschrieben hat. Auch wenn die Formation (anders als andere) nur wenige neue Partituren zur Uraufführung brachte, so hatte sie sich nie ausschließlich dem klassisch-romantischen Repertoire verschrieben (auch hier: anders als andere). Überdies finden sich Produktionen, die über ihre angestammte Domäne hinausgehen: Walzer von Strauß I und II sowie Lanner, teilweise in Arrangements der Zweiten Wiener Schule (eingespielt 1992), und Tango Sensations mit Werken von Astor Piazzolla & Co. (2003). Als sich das Quartett 2007

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #023 – Geschenkboxen
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Beethoven / Barry – Britten Sinfonia / Thomas Adès

Beethoven / Barry – Britten Sinfonia / Thomas Adès

Unter den viel zu wenigen Produktionen, bei denen Werke von Beethoven mit solchen unserer eigenen Zeitgenossen kombiniert werden, ist diese sicherlich programmatisch eine der interessantesten. Denn dem innersten „Kernrepertoire“, den Sinfonien, werden Partituren nur eines Komponisten an die Seite gestellt, hier und auch in der nächsten Folge Werke des irischen Komponisten Gerald Barry (geb. 1952). Mit Beethoven ist bereits 2008 abseits aller Jubiläen ein gleichermaßen klanglich kantiges wie musikalisch mit hohem Witz versehenes Stück entstanden, eine Szene im Sprechgesang, basierend auf dem Brief vom 6./7. Juli 1812 aus Teplitz an

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #020 – Sinfonisches
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A New Century – The Cleveland Orchestra / Welser-Möst

A New Century – The Cleveland Orchestra / Welser-Möst

Hochwertig und exquisit. So präsentiert sich diese Veröffentlichung bereits in ihrer Optik und Haptik. Bei der Wahl des Oberflächenmaterials hat man offen­kundig auf ganz andere, zweifelsohne: mobile, Kultobjekte geschielt – ein Statement, das sich auch im 150 Seiten starken, durchgehend farbig und in bester Qualität gedruckten Begleitbuch spiegelt: mit einer üppigen Introduktion, einem Vorwort, Werkeinführungen, der Geschichte des Orchesters, des eigenen Konzertsaals und seiner Orgel sowie Ausblicken auf die Zukunft. Gerade noch rechtzeitig vor dem weltweiten kulturellen Lockdown erfolgte die Aussendung, mit der nun auch das traditionsreiche, 1918 gegründete Cleveland

Teil 6 von 6 in Michael Kubes HörBar #016 – Sinfonik
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