9. Mai 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Kammerorchester Pforzheim

Kammerorchester Pforzheim

Sympathisch. Das Label cpo verfolgt konsequent seine Serie British Music for Strings auch in der dritten Folge mit einem Understatement, das man heutzutage eher suchen muss. Schon die ersten beiden Alben nannten die Komponisten auch mit Vornamen, so dass es ganz natürlich anmutet, wenn nun auch die berücksichtigten Komponistinnen vollständig genannt werden. Ein zusätzlicher Hinweis auf diese «Women Composers» hätte sich eigentlich damit erübrigt: eine unaufgeregte, ungezwungene Gleichberechtigung, die nichts werbewirksam nach vorne spült oder gar im Sinne einer political correctness akzentuiert – wäre da nicht das Backcover. Warum dort

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #052 – for Strings
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Leo Fall / Die Rose von Stambul

Leo Fall / Die Rose von Stambul

Vermutlich wäre Die Rose von Stambul ohne den Ersten Weltkrieg ein Welterfolg geworden. So aber stand der knapp zweistündigen Operette von Leo Fall (1873–1925) das Bühnenverbot deutschsprachiger Kompositionen (und deren Überset-zung) entgegen. Andererseits wäre die Rose ohne die Geschehnisse der beiden Kriegsjahre möglicherweise gar nicht in dieser Weise entstanden: Abgesehen von allen Exotismen spielte das Osmanische Reich als Verbündeter eine wichtige Rolle, zumal nach dem Verkauf zweier im Mittelmeer eingeschlossener Kreuzer an Konstantinopel. Die SMS Breslau wurde dabei zur Midili – so lautet dann auch der keineswegs mehr zufällig anmutende

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #049 – Operetten
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Max Bruch / Lieder

Max Bruch / Lieder

Schon Max Bruch selbst war von dem Erfolg seines Violinkonzerts genervt. Aus Italien schrieb er seiner Familie, dass ihm quasi an jeder Ecke mit einer Violine aufgelauert werde. Dabei hatte er auch noch zwei andere Konzerte für dieses Instrument geschrieben, darüber hinaus auch noch Opern, Sinfonien, Kammermusik – und reichlich Lieder. Nun hat es diese Gattung, die sich einst einer hohen Reputation im privaten Musizieren erfreute, nicht mehr ganz so leicht, auch wenn viele alte Notendrucke besser zugänglich geworden sind. Im realen Musikleben (live und auf CD) werden am Ende

Teil 3 von 4 in Michael Kubes HörBar #031 – Blütenlese
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Dubois / Kammermusik

Dubois / Kammermusik

Seine Lebensdaten ähneln denen von Camille Saint-Saëns, auch war er dessen Nachfolger als Titularorganist an La Madeleine. Einen prominenten Platz in der französischen Musikgeschichte konnte sich Théodore Dubois (1837–1924) den­noch nicht erobern. Und so finden sich seine Kompositionen schon lange nicht mehr im Konzertleben; selbst auf CD müssen sie erst mühsam wiederentdeckt werden. Den Anfang machte vor ein paar Jahren das Label Bru Zane mit einem breit angelegten Portrait (u.a. zwei Sinfonien, eine Messe und Kammermusik), nun hat cpo mit dem Violinkonzert und einem weiteren Album mit hinreißender Kammermusik nachgelegt.

Teil [part not set] von 4 in Michael Kubes HörBar #031 – Blütenlese
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Theile: Matthäus-Passion

Theile: Matthäus-Passion

Sein Ruf als «Vater der Contrapunctisten« steht wohl bis heute einer breiteren Rezeption der (erhaltenen) Werke von Johann Theile (1646–1724) im Wege. Die Zeitgenossen schätzten ihn vor allem als gelehrten Musiker und Komponisten – damals Worte höchster Anerkennung, die nun aber, in einer Zeit des eher emotionalen Musikkonsums, wenig gelten. Dabei kennen wir Theile als Komponisten kaum: Seine Werke für die Hamburger Oper am Gänsemarkt sind verschollen, und auch sonst gewinnt man mit Blick auf das überlieferte Œuvre den Eindruck, dass wohl doch das Allermeiste unwiederbringlich verloren ist. Nicht so

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #030 – Passionen
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