23. November 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Beethoven / Barry – Britten Sinfonia / Thomas Adès

Beethoven / Barry – Britten Sinfonia / Thomas Adès

Unter den viel zu wenigen Produktionen, bei denen Werke von Beethoven mit solchen unserer eigenen Zeitgenossen kombiniert werden, ist diese sicherlich programmatisch eine der interessantesten. Denn dem innersten „Kernrepertoire“, den Sinfonien, werden Partituren nur eines Komponisten an die Seite gestellt, hier und auch in der nächsten Folge Werke des irischen Komponisten Gerald Barry (geb. 1952). Mit Beethoven ist bereits 2008 abseits aller Jubiläen ein gleichermaßen klanglich kantiges wie musikalisch mit hohem Witz versehenes Stück entstanden, eine Szene im Sprechgesang, basierend auf dem Brief vom 6./7. Juli 1812 aus Teplitz an

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #020 – Sinfonisches
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Schreker: Complete Orchestral Works Vol. 1 – Bochumer Symphoniker / Steven Sloane

Schreker: Complete Orchestral Works Vol. 1 – Bochumer Symphoniker / Steven Sloane

Die Musik von Franz Schreker ist im Plattenschrank wahrlich keine Rarität mehr – auch wenn einige Aufnahmen schon lange wieder vergriffen sind. Dass Schre­ker dennoch für viele „Professionals“ wie Liebhaber noch immer ein unbeschrie­benes Blatt darstellt, ist Folge vielfältiger historischer Konstellationen. Da wäre zunächst das frühzeitige Stören und dann Abschneiden seiner Karriere durch die Nationalsozialisten sowie sein nur kurz darauf folgender Tod, die das Œuvre in Vergessenheit geraten ließen. Nach dem Zweiten Weltkrieg galt Schrekers faszinierend flirrende spätromantische Klangsprache lange Zeit als überkommen, sie passte schlichtweg nicht in die vorherrschende

Teil [part not set] von 5 in Michael Kubes HörBar #020 – Sinfonisches
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Extra Time – La Serenissima / Adrian Chandler

Extra Time – La Serenissima / Adrian Chandler

Eher Nachspielzeit als Zugabe. So ist dieses Album entstanden, das auf dem Cover den Eindruck einer namhaften Auswechselbank beim Duschen hinterlässt. Dumm nur, dass die Graphik eine wunderbare Chance vergeben hat: Hängt man nämlich die Shirts von „Albinoni“ und „Vivaldi“ einmal um, so hätte sich mit 1729 ein für die eingespielten Werke guter chronologischer Mittelwert ergeben. Entstanden ist die CD mit dem etwas seltsamen Titel „Extra Time“ tatsächlich durch Werke, mit denen am Ende von Aufnahmesitzungen die noch vorhandene Zeit gefüllt wurde. Diese Tracks lagen dann teilweise in der berüchtigten

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #019 – Concerti
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Vivaldi: Concerti per violino VIII – Le Concert de la Loge / Julien Chauvin

Vivaldi: Concerti per violino VIII – Le Concert de la Loge / Julien Chauvin

Seit 2001 erschienen im Rahmen der „Vivaldi Edition“ Jahr um Jahr gleich mehrere Folgen auf CD: Opern, geistliche Vokalmusik, Concerti und Sonaten. Nahezu jede Produktion ist dabei ein Erlebnis: Nicht nur weil das Cover bei jeder Produktion immer wieder überrascht, sondern weil auch verschiedene Solisten und Ensembles verpflichtet werden. Für die allein ihrer Anzahl nach schier endlos anmutenden Konzerte für Solovioline waren dies zuletzt die Accademia Bizantina (mit Alessandro Tampieri), Europa Galante (mit Fabio Biondi) und Il Pomo d’Oro (mit Dmitry Sinkovsky). Nun ist es am Concert de la Loge

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #019 – Concerti
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Neopolitan Concertos – Musica Fiorita / Daniela Dolci

Neapolitan Concertos – Musica Fiorita / Daniela Dolci

Neapel? Oper! So möchte man für gewöhnlich ausrufen. Doch diese Produktion macht deutlich, dass am Fuße des Vesuvs während des 18. Jahrhunderts auch anderes entstand – und dies auf vorzüglichem Niveau. Dass Instrumentalmusik vor allem in Norditalien ein Zuhause hatte, wird zwar nicht in Frage gestellt, wohl aber ergeben sich historisch wie musikalisch ganz neue Facetten. So findet sich ein Violinkonzert von Pergolesi ebenso wie sehr flüssig geschriebene Kompositionen für Violoncello von Francesco Supriani (1678–1753) und Stefano Galeotti (1723–1790). Folgt man dem Einführungstext im Booklet, so erschließt einem das Concerto

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #019 – Concerti
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Vivaldi: Concerti per la pietá – Europa Galante / Fabio Biondi

Vivaldi: Concerti per la pietá – Europa Galante / Fabio Biondi

Mit dieser CD machen sich Fabio Biondi und das Ensemble Europa Galante ein Geburtstagsgeschenk anlässlich des 30-jährigen Plattendebüts. Damals waren es (wie konnte und kann es anders sein) die „Vier Jahreszeiten“ – heute sind es andere Violinkonzerte von Vivaldi. Die Omnipräsenz dieses Zyklus‘ ist nun allerdings einer ganz anderen Sichtweise auf die Vielzahl all der in Venedig entstandenen Werke gewichen: Unter dem Motto Concerti per La Pietà stehen Kompositionen im Zentrum, die musikalisch (wie möglicherweise auch spieltechnisch) all jene Virtuosinnen portraitieren, deren (Vor-)Namen nurmehr wie schemenhafte Gestalten im historischen Nebel

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #019 – Concerti
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Tartini: Violin Concertos – Chouchane Siranossian / Venice Baroque Orchestra / Andrea Marcon

Tartini: Violin Concertos – Chouchane Siranossian / Venice Baroque Orchestra / Andrea Marcon

Noch immer steht das Schaffen des in Padua (und für einige Jahre auch in Prag) wirkenden Giuseppe Tartini (1692–1770) im Schatten seiner eigenen Teufelstriller-Sonate, die ihm in der Rezeptionsgeschichte fast zum Fluch wurde. Denn seine Virtuosität zeigte er nicht nur auf den Saiten, sondern auch in Kompositionen, die kaum einmal auf den Notenpulten landen. Wie bei jedem der großen Meister des Barock kann man auch bei seinen Konzerten auf eine zwischen 1996 und 2010 entstandene Gesamteinspielung (beim italienischen Label Dynamik) zurückgreifen – allerdings mit vielfach eher durchwachsenen Interpretationen. Wirklich neues

Teil [part not set] von 5 in Michael Kubes HörBar #019 – Concerti
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Mayseder: Kammermusik Vol. 4 – Wiener Mayseder Ensemble

Mayseder: Kammermusik Vol. 4 – Wiener Mayseder Ensemble

Nur selten einmal tritt ein Komponist der vermeintlich zweiten Reihe so klar profiliert aus dem Schatten der großen Meister wie Joseph Mayseder (1789–1863). Zu verdanken ist dies dem anhaltenden Engagement und der Spurensuche von Raimund Lissy (seit 1991 Mitglied der Wiener Philharmoniker), der auch eine inzwischen auf sieben CDs angewachsene Reihe mit Einspielungen beim Label Gramola initiiert hat. Mayseder, der auf der Violine zu seiner Zeit eine der tragenden Säulen des Wiener Musiklebens bildete, war als Schöpfer versierter Kammermusik allerdings lange in Vergessenheit geraten – dabei zählt er zu jenen

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #018 – Kammermusik
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Mozart: Streichtrios – Jacques Thibaud String Trio

Mozart: Streichtrios – Jacques Thibaud String Trio

Noch immer steht das Streichtrio im Schatten des übermächtigen Quartetts. Das gilt für das Repertoire wie auch für die stehenden Ensembles. Doch scheint sich die kleinere Formation nach und nach durchzusetzen – auch wenn natürlich der Werkbestand weniger umfangreich ist. Mit großer Freude denke ich daher noch immer an die erste Begegnung mit dem Thibaud-Trio, 1995 in Berlin, damals noch in einer etwas anderen Besetzung. Dass nun aber Mozart auf den Pulten liegt, ist eine Pflicht, aber auch eine kleine Überraschung. Denn die Thibauds mögen es eher griffig und kantig

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #018 – Kammermusik
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Joseph Elsner / Chamber Music – Trio Margaux and Guests

Joseph Elsner: Chamber Music – Trio Margaux and Guests

In jeder Chopin-Biographie findet sich der Name von Joseph Elsner (1769–1854) an prominenter Stelle. Eine hörende Verständigung über seine musikalische Sprache aber hat bis heute kaum stattgefunden, selbst sein 250. Geburtstag wurde im vergangenen Jahr hierzulande nahezu gänzlich übersehen. Wer aber den Schritt von Chopin zurückgeht, um die Musik seines Lehrer kennenzulernen, der wird verblüfft sein und rasch verstehen, wo die Quellen des späteren Meisters liegen. Denn offenbar wurde auch außerhalb von Italien, Frankreich und Wien in Lemberg und Warschau hervorragende Musik geschrieben, die nicht nur bestehen kann, sondern auch

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #018 – Kammermusik
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Paris-Moscou – Trio Goldberg

Paris-Moscou – Trio Goldberg

Bereits mit seiner letzten CD unter dem Titel De L’Ombre à La Lumière hat das Trio Goldberg begeistert. Mit Paris-Moscou wird nun der eingeschlagene Weg konsequent fortgesetzt, programmatisch wie künstlerisch. Bereits die glückliche Zusammenstellung der Werke lässt aufhorchen, denn es werden mit Paris und Moskau (Françaix und Tanejew) nicht zwei Pole markiert, sondern Ausgangspunkte einer langen Wegstrecke, die über Haydn, Schubert, Krása, Kodály und Enescu führt. Erstaunlich ist, wie sich hier die doch sehr unterschiedlichen Tonsprachen ergänzen – und vielfach auch den „richtigen“ tonalen Anschluss haben. So handelt es sich

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #018 – Kammermusik
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Weber / Krommer – Eric Hoeprich / London Haydn Quartet

Weber / Krommer – Eric Hoeprich / London Haydn Quartet

Neben den Klarinettenquintetten von Mozart, Brahms und Reger, die in wundervoller kompositorischer Beziehung zueinander stehen, hat wohl nur das Quintett von Carl Maria von Weber den Weg ins Repertoire gefunden. Trotzdem konnte es nie dieselbe Aufmerksamkeit für sich beanspruchen – weil es eben doch um einiges konzertanter und weit weniger kammermusikalisch gedacht ist (Weber schrieb nie ein Streichquartett). Dass dies ästhetisch keinen Makel darstellt, sondern hier die Besetzung lediglich von einer anderen Warte aus gedacht wurde (auch mit Blick auf Heinrich Baermann, für den das Werk entstand), ist in der

Teil [part not set] von 5 in Michael Kubes HörBar #018 – Kammermusik
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