19. Januar 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Gustav Mahler. Sinfonie Nr. 7

Mahler 7 – Alexandre Bloch

Nicht erst mit dieser Einspielung empfiehlt sich das Orchestre National de Lille als vorzüglich disponierter Klangkörper, der hoffentlich nun auch bald auf CD einen festen Platz findet. Denn der Blick in den Katalog offenbart für die beiden letzten Jahrzehnte eine verblüffende Streuung von Aufnahmen auf recht unterschiedlichen Labels, die wiederum mit einer wunderbaren Repertoirebreite einhergeht: So finden sich (in alphabetischer Auswahl) Produktionen bei Æon, Alpha, Deutsche Grammophon, BIS, Bru Zane, Erato, Evidence, harmonia mundi, Naxos und Warner mit Werken u.a. von Berlioz, Bizet, Brahms, Chausson, Debussy, Dukas, Dutilleux, Escaich, Jaëll,

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #028 – Sinfonisches
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Berliner Philharmoniker / Kirill Petrenko

Berliner Philharmoniker / Kirill Petrenko

«Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…» So oder ähnlich lässt sich ein erstes Resümee über die Zusammenarbeit der Berliner Philharmoniker mit ihrem neuen Chefdirigenten Kirill Petrenko ziehen. Dabei ist freilich zu bedenken: Zwischen der ersten Begegnung (2006), der (überraschenden?) Wahl (2015) und der Inaugurierung (2019) liegen einige Jahre der gegenseitigen Annäherung. Einen Teil dieser ersten Etappe dokumentiert nun eine gewohnt luxuriös ausgestattete Box des orchestereigenen Labels mit fünf CDs und zwei ergänzenden Blu-Ray Discs, die alles nochmals als Pure Audio und im Concert Video enthalten, erweitert durch ein knapp

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #028 – Sinfonisches
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Camille Saint-Saëns: Le Timbre d’argent (Les Siècles, Francois-Xavier Roth)

Camille Saint-Saëns: Le Timbre d’argent (Les Siècles, Francois-Xavier Roth)

In den letzten Jahren ist es wieder lebendiger um die Musik von Camille Saint-Saëns geworden. Nicht mehr nur die imposante Orgelsinfonie, die eine Geisterstunde aufrufende „Danse macabre“ oder das eine oder andere herausragende Konzert (für Klavier oder Violoncello, seltener Violine) werden neu eingespielt; zunehmend weckt auch die Kammer- und Klaviermusik das Interesse der Interpreten. Als Opernkomponist hingegen blieb Saint-Saëns weitgehend unbeachtet und verloren, „Samson und Dalila“ einmal ausgenommen. Dass nach der späten „Hélène“ (1902/03) und dem ambitionierten „Ascanio“ (1887/88) nun auch „Le Timbre d’argent“ eingespielt wurde, eröffnet den Blick auf

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #027 – Oper (19. Jhd.)
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Max Bruch: Loreley (Münchner Rundfunkorchester, Stefan Blunier)

Max Bruch: Loreley (Münchner Rundfunkorchester, Stefan Blunier)

Dass Max Bruch mehr als nur ein Violinkonzert geschrieben hat, dürfte weithin bekannt sein (zumal auf eine „Nr. 1“ auch noch etwas folgen muss). Dass er aber auch im Bereich der Oper schöpferisch tätig war, wird fraglos überraschen. Denn wie mag wohl eine deutsche romantische Oper klingen, die sich auf allen Ebenen entschieden von Wagner distanziert, zumal wenn mit der Loreley ein großer deutscher Mythos aufgerufen wird? Um es vorweg zu nehmen: Die vier Akte umfassende Partitur mit einer Spielzeit von zweieinhalb Stunden lohnt – in diesem durchwegs vortrefflichen Live-Mitschnitt

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #027 – Oper (19. Jhd.)
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Giuseppe Verdi: Ernani (Cappella Aquileia, Marcus Bosch)

Giuseppe Verdi: Ernani (Cappella Aquileia, Marcus Bosch)

Was wäre die Oper ohne glühende Rachegelüste? Höchste Dramatik verspricht in diesem Sinne jedenfalls Giuseppe Verdis Ernani. Auf der Bühne aktuell nicht so präsent wie andere seiner Werke (vom etwas früheren Nabucco bis zum 50 Jahre jüngeren Falstaff), steht die Partitur ganz unter dem Eindruck des Belcanto, weist aber auch fantastische Chorszenen auf. Im Zentrum des Librettos steht der Kampf um Elvira, um die gleich dreifach geworben wird: Don Carlo (der später zum Kaiser gekrönt wird und gnädig vergibt), der Graf de Silva (ihr älterer Onkel, der das traditionelle Gastrecht

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #027 – Oper (19. Jhd.)
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Franz Schubert: Sakontala (Kammerphilharmonie Bremen, Frieder Bernius)

Franz Schubert: Sakontala (Kammerphilharmonie Bremen, Frieder Bernius)

Franz Schubert ist trotz vielfacher Bemühungen als Bühnenkomponist noch immer ein nahezu unbeschriebenes Blatt. Sind schon seine abgeschlossenen oder auch nur seine vollständig erhaltenen Opern und Singspiele kaum dem Namen nach bekannt – etwa die überaus witzigen Freunde von Salamanka, der gewichtige Dreiakter Alfonso und Estrella oder gar der hochdramatische, einen Höhepunkt des Schaffens darstellende Fierabras. Aufgeführt wurde von diesen knapp einem Dutzend Partituren schon zu Schuberts Lebzeiten kaum etwas. Zu unglücklich erschien den Zeitgenossen die Wahl der Libretti, zu tief geriet Schubert in den Strudel zwischen deutscher romantischer Oper

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #027 – Oper (19. Jhd.)
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Carl Maria von Weber: Euryanthe (Constantin Trinks)

Carl Maria von Weber: Euryanthe (Trinks, ORF Radio-Symphonieorchester Wien)

Der vom „Freischütz“ geworfene Schatten ist lang – und er reicht bis heute. Umso erfreulicher ist das Engagement des Theaters an der Wien für Carl Maria von Webers „weitere“ Partituren. Dennoch überrascht das hörbar unterschiedliche Niveau der beiden bisher auf CD vorliegenden Live-Mitschnitte: Auf der einen Seite ein unglücklich besetzter, musikalisch seltsam behäbiger „Peter Schmoll“, wie man ihn wohl auch in den 1970er Jahren hätte hören können; sein originaler Spielwitz ist somit noch immer zu entdecken. Auf der anderen Seite nun eine „Euryanthe“, bei der man kaum glaubt, dasselbe Orchester

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #027 – Oper (19. Jhd.)
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Beethovens Welt – casalQuartett

Beethovens Welt – casalQuartett

Diese fünf CDs umfassende Box gehört hinsichtlich des Repertoires fraglos zu den schönsten Erträgen des vergangenen Beethoven-Jahrs. Denn wo überhaupt hat sich ein Ensemble so konsequent nicht nur um den Jubilar, sondern auch um seine Zeitgenossen und Nachfolger bemüht? Mit insgesamt zwölf Kompositionen kündigt sich rein äußerlich eine Durchsicht des Werkbestands an. Begeisterung könnte sich also einstellen – und doch darf man ein wenig ins Nachdenken kommen. Zunächst über den Titel und den gewählten Zeitabschnitt, „Beethovens Welt 1799–1851“. Auf das Streichquartett bezogen ist 1799 (op. 18) sicherlich eine gute Wahl, ergänzt

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #026 – Streichquartette
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XIII – Quatuor Ardeo

XIII – Quatuor Ardeo

Mancher mag auf den ersten Blick von einem gelungenen „Konzept-Album“ sprechen. Dem ist allerdings entschieden zu widersprechen; denn das Quatuor Ardeo („ich brenne“) eifert hier nicht einer hippen Idee nach, sondern steigt dank einer gelungenen Programmdramaturgie in die Tiefen der Musik. Mit dem so kargen wie rätselhaften Titel „XIII“ (13) verknüpfen die vier Musikerinnen die eingespielten Werke in einer artifiziellen, doch höchst instruktiven Zahlenmystik: Im Zentrum steht Black Angels von George Crumb – ein noch immer radikales Werk, das die ästhetischen Rahmenbedingungen des Streichquartetts nicht über den Haufen wirft, sondern

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #026 – Streichquartette
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Joseph Haydn: Streichquartette – Quatuor Hanson

Joseph Haydn: Streichquartette – Quatuor Hanson

„Non omnis moriar“. Besser hätte man ein Album mit insgesamt sechs Streichquartetten von Joseph Haydn kaum überschreiben können – und doch ist es unterm Strich ein wenig übertrieben, heute noch so deutlich eine Lanze für die Kunst des unsterblichen Meisters zu brechen. Nicht nur, dass es längst Gesamteinspielungen der knapp 80 richtungweisenden Werke gibt (statt der Hob.-Nummer sollte man sich am besten immer über die Opus-Zahl verstän­digen) und sie an Quartettabenden schon lange nicht mehr als gefällige „Warm­spieler“ gelten. Mehr aber noch haben in den vergangenen Jahren und Jahr­zehnten zahlreiche

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #026 – Streichquartette
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Franz Schubert / Kotcheff: Streichquartette – Alinde Quartett

Franz Schubert / Kotcheff: Streichquartette – Alinde Quartett

Muss es sein? Kaum ist „BTHVN 2020“ vorbei (es sei denn, man holt alles 2021 nach), folgt auch schon wieder 2027. Das junge Alinde Quartett hat eine ganz andere Idee: Mit Blick auf das noch weiter entfernte Schubert-Jahr 2028 hat es als erste Streichquartett-Formation einen neuen Zyklus in Angriff genommen. Und das sei schon jetzt gesagt: Die insgesamt sechs projektierten Folgen werden es in sich haben: Bereits das erste Album ist alles andere als beiläufig, sondern mit Blick auf das Ende hin angelegt. Es startet mit dem ersten, etwas verquer

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #026 – Streichquartette
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Messes de Barcelone, Messe d'Apt – Ensemble Gilles Binchois

Messes de Barcelone, Messe d’Apt – Ensemble Gilles Binchois

Wie so oft stehen auch hier die Beinamen «Barcelona» und «Apt» lediglich für den derzeitigen Aufbewahrungsort der Manuskripte der singulär überlieferten Mess-Vertonungen. Entstanden sind die Werke bzw. die zu diesen kompilierten Einzelsätze in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, mit einiger Sicherheit in Aragonien bzw. am Hofe der Gegenpäpste in Avignon. Nicht einheitlich zyklisch angelegt (wie bereits bei Machaut oder später im 15. Jahrhundert), zeigen die Stücke eine durchwegs auf höchstem Niveau stehende Kompositionskunst, das aus Apt lässt sich dabei stilistisch eher einer «Proto-Renaissance» als der noch lebendigen «Ars subtilior»

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #025 – Mittelalterliche Musik
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