Das bereits 2013 an der Musikhochschule Köln gegründete ARUNDOSquintett legt auf diesem Album den Fokus auf zwei Werke, die vor allem durch ihr rhythmisches Raffinement überzeugen: Natürlich betrifft dies die unter Bläsern beliebten Bagatellen (1953) von György Ligeti, die auch nach 70 Jahren nichts von ihrer ungezwungenen Frische verloren haben. Sie finden ihr Spiegelbild in den «Sieben Süßspeisen» (2006) von Thomas Blomenkamp (1955). Größeres Gewicht ist der Sonata III (1991/95) von Manfred Trojahn beizumessen – ohnehin ein Komponist, der viel mehr Beachtung verdient hätte. Dass es sich hier um eine Ersteinspielung handelt, hat mich doch verblüfft. Aus der jüngeren Generation stammt Maximilian Guth (1992), dem es mit seinem NGOMA (2020) gelungen ist, dem ARUNDOSquintett spielerisch spirituelle Klänge zu entlocken. Hier überzeugt mich das agile Ensemble am meisten, weil es den tonlichen Qualitäten nachspürt, während ich etwa Ligetis Bagatellen zu intellektuell durchgearbeitet empfinde: Hier treten Originalität und originäre Inspiration, Forschheit und Witz für mich zu sehr in den Hintergrund.
Thomas Blomenkamp. Sept desserts rythmiques (2006); Manfred Trojahn. Sonata III (1991/95); Maximilian Guth: NGOMA (2020); György Ligeti: Six Bagatelles (1953)
ARUNDOSquintett
audite 97.798 (2021)