24. November 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Bach: Transcriptions

Bach: Transcriptions

Bearbeitungen und Transkriptionen Bach’scher Werke gibt es wie Sand am Meer. Bereits Wolfgang Amadeus Mozart hatte einige Fugen aus dem «Wohltemperierten Klavier» für Streichtrio sowie Streichquartett arrangiert; andere Komponisten folgten ihm mit weiteren Übertragungen nach. Es liegt fraglos an der gleichsam «abstrakten», allumfassenden musikalischen Faktur, dass auch noch heute unzählige Adaptionen, vielleicht mehr als je zuvor, einem auf CD, in den Medien oder auch auf der Straße begegnen: von dem der Kälte trotzenden Akkordeonspieler bis hin zum professionell agierenden Ensemble, das den ganzen Generalbass durch eine Kontrabass-Balalaika ersetzt. Immer wieder wundervoll

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #032 – Bach in the Box
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Bach / Secular Cantatas – Suzuki

Bach / Secular Cantatas – Suzuki

Was wäre die protestantische Kirchenmusik ohne Bachs Kantaten? Kaum mag man sich fragen, wer und womit für die kommenden Jahrzehnte und Jahrhunderte im Zweifel diese Position eingenommen hätte, wenn die Leipziger Ratsherren am Ende eine andere «dritte Wahl» getroffen hätten. Was verloren oder auch erst gar nicht geschrieben worden wäre, kann man sich bestens anhand von Bachs weltlichen Kantaten vorstellen – immerhin sind es stolze 20 an der Zahl, die sich erhalten haben. Sie sind allerdings im Repertoire noch immer Raritäten, ein paar von ihnen haben dann aber doch als sogenannte Parodien

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #032 – Bach in the Box
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Bach: Keyboard Works – Scott Ross

Bach: Keyboard Works – Scott Ross

Es ist eine Box, auf die man lange warten musste, die nun aber ein musikalisches Vermächtnis würdigt, das schon lange drohte, im Business-Strudel unterzugehen. Denn während Scott Ross mit seiner Einspielung aller 555 einsätzigen Sonaten von Domenico Scarlatti Schallplatten- und Interpretationsgeschichte geschrieben hat (1984/85), sind seine wenigen Bach-Produktionen Raritäten geblieben. Nach einer Aufnahme der Werke von Henri d’Anglebert (1629–1691) sollte ein kompletter Zyklus der Bach’schen Werke folgen. Ein Mammutunternehmen, das aber Fragment blieb – mehr noch: von dem nur der erste Anfang vorliegt. Denn so wie die Karriere von Scott

Teil [part not set] von 5 in Michael Kubes HörBar #032 – Bach in the Box
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Cantabile Gardonyi Cover

Gárdonyi / Chorwerke

Vater und Sohn auf einer CD vereint. Das klingt nicht nur auf dem Papier schlüssig, sondern funktioniert in dieser exzellenten Produktion mit je elf Chorwerken von Zoltán Gárdonyi (1906–1986) und Zsolt Gárdonyi (geb. 1946) auf geistliche und weltliche Texte auch hervorragend, wobei acht Stücke erstmals eingespielt sind. Cantabile Regensburg gelingt es unter Matthias Beckert, die verschiedenen hier vertretenen Stilistiken in einem perfekten, farbig aufgefächerten Chorklang zu vereinen. Diese changieren beim Vater zwischen archaisierenden Satztechniken und einer ganz eigenen, herbe Detailreibungen ganz selbstverständlich in das Klangkontinuum integrierenden Sprache. Den größten Eindruck

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Paris / Hilary Hahn

Paris / Hilary Hahn

Eine CD ist mehr als nur ein Silberling. An ihr zählt auch die Verpackung, einschließlich das Artwork des Covers. In diesem Fall zeigt es ein farbensattes Blütenmeer, in dem sich Hilary Hahn sichtlich wohlfühlt. Vielleicht das richtige Bild zu einer grauen Jahreszeit – und doch: Welche Botschaft mag sich hinter den Blumen verstecken? Sind sie ein Gruß an Einojuhani Rautavaara, von dem die beiden letzten Werke hier erstmals eingespielt wurden? Oder ist alles doch nur Zufall? Mit «Paris», so das Motto des Albums, haben sie wohl nur wenig zu tun.

Teil 4 von 4 in Michael Kubes HörBar #031 – Blütenlese
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Max Bruch / Lieder

Max Bruch / Lieder

Schon Max Bruch selbst war von dem Erfolg seines Violinkonzerts genervt. Aus Italien schrieb er seiner Familie, dass ihm quasi an jeder Ecke mit einer Violine aufgelauert werde. Dabei hatte er auch noch zwei andere Konzerte für dieses Instrument geschrieben, darüber hinaus auch noch Opern, Sinfonien, Kammermusik – und reichlich Lieder. Nun hat es diese Gattung, die sich einst einer hohen Reputation im privaten Musizieren erfreute, nicht mehr ganz so leicht, auch wenn viele alte Notendrucke besser zugänglich geworden sind. Im realen Musikleben (live und auf CD) werden am Ende

Teil 3 von 4 in Michael Kubes HörBar #031 – Blütenlese
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Robert Kahn / Kammermusik

Robert Kahn / Kammermusik

Wie aus der Zeit gefallen wirken die Kompositionen von Robert Kahn (1865–1951), der einst bei Friedrich Kiel und Josef Rheinberger sein Handwerk lernte. Prägend wurde für ihn und sein Schaffen eine Begegnung mit Johannes Brahms im Jahre 1886, was auch heute noch in fast jedem Takt unüberhörbar ist. Genau dieser Umstand machte Kahn indes während der 1920er Jahre zu einem «Konservativen», der ab 1933 wegen seines jüdischen Glaubens auch als angesehener Kammermusiker aus dem öffentlichen Musikleben verbannt war, 1938 nach England emigrieren konnte und schließlich gänzlich vergessen wurde. Auch wenn

Teil 2 von 4 in Michael Kubes HörBar #031 – Blütenlese
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Dubois / Kammermusik

Dubois / Kammermusik

Seine Lebensdaten ähneln denen von Camille Saint-Saëns, auch war er dessen Nachfolger als Titularorganist an La Madeleine. Einen prominenten Platz in der französischen Musikgeschichte konnte sich Théodore Dubois (1837–1924) den­noch nicht erobern. Und so finden sich seine Kompositionen schon lange nicht mehr im Konzertleben; selbst auf CD müssen sie erst mühsam wiederentdeckt werden. Den Anfang machte vor ein paar Jahren das Label Bru Zane mit einem breit angelegten Portrait (u.a. zwei Sinfonien, eine Messe und Kammermusik), nun hat cpo mit dem Violinkonzert und einem weiteren Album mit hinreißender Kammermusik nachgelegt.

Teil [part not set] von 4 in Michael Kubes HörBar #031 – Blütenlese
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Danielpour: Passion of Yeshua

Danielpour: Passion of Yeshua

Schon lange hat sich die Perspektive auf die im Neuen Testament überlieferte Passionsgeschichte verändert: Die kanonischen Texte der Evangelien erscheinen im 21. Jahrhundert in einem anderen Licht, etwa mit Blick auf die unterrepräsentierte Rolle der weiblichen Protagonisten oder einen latenten Antisemitismus. Richard Danielpour (*1956) begegnet dem in seiner «Passion of Yeshua» durch ein zweisprachiges Libretto – Hebräisch für den Tanach und Englisch (in zwei divergierenden Übersetzungen) für die Abschnitte aus den Evangelien – und macht in seinem einführenden Essay deutlich, wie lange und intensiv er eine angemessene musikalische Antwort auf

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #030 – Passionen
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Penderecki: Lukas-Passion

Penderecki: Lukas-Passion

Es muss immer wieder erstaunen, wie souverän Penderecki vor dem Hintergrund der langen Gattungsgeschichte die Leidensgeschichte Jesu erzählt, sie nicht mit den gerade erst erprobten Cluster-Klängen und neuen Techniken als kompositorischen Selbstzweck inszenierte, sondern durch sie das Geschehen erst vergegenwärtigt und erfahrbar macht. Vielmehr ist es Penderecki gelungen, mit wenigen markanten Tonkonstellationen und wiederkehrenden Motiven ein das Werk durchziehendes Netzwerk anzulegen. Gleichwohl sind die beiden Teile der Passion unterschiedlich angelegt. Während im I. Teil mit der Szene am Ölberg, der Gefangennahme und Verleugnung Christi durch Petrus, dann mit der Verspottung durch

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #030 – Passionen
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Fux: Gesù cristo

Fux: Gesù cristo

Erst langsam scheint Johann Joseph Fux (1660–1741) wieder aus dem Schatten der Geschichte hervorzutreten. So bekannt bis heute sein «Gradus ad Parnassum», so unbekannt blieb er als Komponist – und dies, obwohl er ab 1715 als Hofkapellmeister der Habsburger in Wien eines der wichtigsten musikalischen Ämter seiner Zeit bekleidete. Dabei scheint der Meister der Kontrapunktlehre auch durchaus einfühlsame Klänge geschrieben zu haben. Dies belegt jedenfalls seine als «Componimento sacro per musica» bezeichnete Passionsmusik mit dem Titel «Gesù Cristo negato da Pietro», die erstmals am 7. April 1719 in Wien erklang; eine

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #030 – Passionen
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Kieling: Matthäus-Passion

Kieling: Matthäus-Passion

Jugend forscht. Unter dieses Motto könnte man diese interessante Produktion stellen. Denn Jeroen Finke und das von ihm geleitete Ensemble lpdm (la protezione della musica) haben noch als Studierende abseits des breiten Wegs eine bisher unbekannte Passion eingespielt. Sie stammt von einem regional wirkenden Organisten, Kapellmeister und Komponisten des frühen 18. Jahrhunderts, ist singulär überliefert – und hat dennoch musikalisch einiges zu bieten. Sicher vor 1719 entstanden, handelt es sich um ein Werk von Johann Cyriacus Kieling (1670–1727), das allerdings (soweit ist es nachweisbar) einige Veränderungen und Ergänzungen von dritter Hand

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #030 – Passionen
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