Das Programm umfasst Werke von Jacques Aubert (1689–1753), Jean-Marie Leclair (1697–1764), Jean-Baptiste Quentin (1690–1742), André-Joseph Exaudet (1710–1762) und Michel Corrette (1707–1795) – Kompositionen, die auf jeweils ganz eigene Weise einen Brückenschlag versuchen: Quentin etwa mit einem viersätzigen Concerto (eigentlich einer Sonata da chiesa), Exaudet steigt gleich in die sechste Lage auf (er war hörbar ein guter Instrumentalist), Corrette hingegen fügt seinem Concerto comique eine Flöte hinzu und damit klanglich etwas vom französischen goût. Höhepunkt sind die beiden Concerti von Jacques Aubert – eines dreisätzig, ein anderes mit vier Violinen (!) viersätzig. Einen ganz eigenen Stil findet man dann bei Jean-Marie Leclair, der offenbar das Concerto nicht nur formal aufgriff, sondern in Ausdruck und Satztechnik für sich adaptierte. Und so bereitet das Album ein instruktives Hörvergnügen, da es Johannes Pramsohler versteht, auf seiner Violine zwischen den Stilen zu wandeln und das klein besetzte Ensemble Diderot ein ebenso differenziertes wie sonores Ripieno spielt.
Concertos pour violon.
The Beginnings of the Violin Concerto in France.
Jacques Aubert. Concerto D-Dur op. 26/3; Jean-Marie Leclair. Concerto Es-Dur; Jean-Baptiste Quentin. Concerto A-Dur op. 12/1; Jacques Aubert: Concerto e-Moll op. 26/4; André-Joseph Exaudet. Concerto Es-Dur; Michel Corrette. Concerto comique Nr. 25 g-Moll
Johannes Pramsohler (Violine), Ensemble Diderot
Audax Records ADX 13782 (2020)