19. April 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Maria Stange / Solo

Maria Stange / Solo

Die Einspielung ist so direkt in der Abbildung des Tons, dass man unversehens eine ganze Menge über das Instrument, die zahlreichen Varianten der Zupfens und die damit verbundenen Klangfarben lernt. Fast könnte man von einer enzyklopädischen Schau sprechen, hört man unter dieser Perspektive etwa die herausragende frühromantische Fantasie von Louis Spohr, an der auch das Jahr der Entstehung (1807) verblüfft, das à l’espagnole aus den zwei Divertissements (1924) von André Caplet, oder auch die Scintillation von Carlos Salzedo – ein Werk, das wegen seiner extremen aufführungspraktischen Herausforderungen unter Harfenistinnen und

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Paris 1900

Paris 1900

Mit einigem Glück zeichnet sich beim französischen Label Indesens eine neue, höchst instruktive Reihe mit Kammermusik aus der Zeit der Wende ins 20. Jahr-hundert ab. Derweil ist unter dem gleichbleibenden Motto «Paris 1900» jeweils ein eigenes Album mit klavierbegleiteten Werken für Flöte, Trompete und hier: für Oboe erschienen. Um vielleicht das Wichtigste dieser Produktionen vorweg zu nehmen: Eingespielt wurde in allen Fällen kaum einmal ein Werk, das man gemeinhin kennt. Es ist ein Füllhorn des Repertoires, das hier ausgegossen wird. Nun gehöre ich nicht zur Oboen-Zunft, reibe mir aber die

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French Duets

French Duets

Vierhändige Klaviermusik war zu allermeist für den Salon oder die «gute Stube» bestimmt. Entsprechend finden sich im Repertoire Bearbeitungen von Sinfonien und Streichquartetten(!), die regelmäßig erstellt wurden, um zu einer Zeit ohne geeignete mechanische Reproduktionsmöglichkeiten wenigstens bekannte wie neuere Werke zu verbreiten, so dass diese «erspielt» werden konnten. Darüber hinaus entstand für das vierhändige Spiel eine Vielzahl von originären Werken in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Ausdruckssphären. Ein wenig von der Vielfalt um die Wende zum 20. Jahrhundertwende zeigen Paul Lewis und Steven Osborne mit diesem Album, das wohl nur aus Versehen

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Le Son du Cor – TrioMorgen

Le Son du Cor – TrioMorgen

Seit 2015 besteht das TrioMorgen – eine aparte Besetzung mit Sopran, Horn und Klavier, bei der einem sogleich Schuberts «Auf dem Strom» in den Sinn kommt. Dass das Repertoire im Bereich «Lied plus» (also mit obligatem Instrument) viel größer ist, war indes schon im Jahr 1998 durch das Arion Trio (Antes Edition) zu entdecken. Doch wurde das Horn nicht nur von der deutschen Romantik abonniert. Es fand im 19. Jahrhundert ebenso jenseits des Rheins großen Zuspruch, auch abseits der unvermeidlichen «Villanelle» von Paul Dukas. Wer bei der Einspielung des TrioMorgen

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