24. November 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Respighi / Robert Trevino

Respighi / Robert Treviño

Es gibt nur wenig Städte, die es zu ihnen ausdrücklich gewidmeter Musik gebracht haben. Ich meine natürlich nicht das Viva Colonia oder den Gruß an Kiel, sondern die ewige Stadt Rom und ihre tönende Urbanität in Ottorino Respighis legendärer Trilogie mit den bildhaft vertonten Brunnen, Festen und Pinien. Komponiert wurden die drei Werke allerdings nicht unmittelbar folgend, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg (1916, 1924 sowie 1928). Obwohl Respighi auch als Opernkomponist erfolgreich war, gelten diese drei Partituren, im Allgemeinen noch heute als seine Hauptwerke. Neueinspielungen davon sind hingegen eher

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #098 – Sinfonisches
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Bruckner 8 / Paavo Järvi

Bruckner 8 / Paavo Järvi

Es verblüfft mich stets aufs Neue, wenn Dirigenten mit wechselnden Orchester das immer gleiche Repertoire einspielen. Auf die Spitze trieb es einst Karajan, der mit «seinen» Berliner Philharmonikern den Beethoven-Zyklus gleich dreimal für die kleine Ewigkeit festhielt – damit lange Zeit präsent blieb und dem Label anhaltenden Umsatz bescherte. Gerade die großen Namen verleiten zu derartigen Doppelungen – nicht genug damit, dass man sie im Konzertsaal ohnehin in Dauerschleife hört. So nun auch Paavo Järvi. Nicht ausgemacht ist, ob er mit der 7. und 8. Sinfonie von Anton Bruckner einen

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #098 – Sinfonisches
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The Synthetists Revisited / Matty Cilissen

The Synthetists Revisited / Matty Cilissen

Synthetisten? Nie gehört? Das ging mir genauso. Um einige Hörerfahrungen reicher, kann ich nun allerdings sagen: Wer in Paris die «Groupe des Six» kennt, der sollte wenigstens einmal von den belgischen «Synthetisten» Kenntnis genommen haben. Der Zugang ist freichlich ein komplett anderer, und es fehlte in Brüssel auch an einem musikästhetischen Zugpferd, wie es in Paris Jean Cocteau war. Wie aber nun lassen sich die in der Musikgeschichte so lange verschollenen «Synthetisten» beschreiben? Sie gründeten sich am 60. Geburtstag von Paul Gilson (1925) eher informell als Les Synthétistes mit dem

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #098 – Sinfonisches
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Tubin / Paavo Järvi

Tubin / Paavo Järvi

Das Estonian Festival Orchestra unter der Leitung von Paavo Järvi ist schon lange keine unbekannte Größe mehr. Beim französischen Label Alpha ist nun schon die vierte Produktion herausgekommen – und wieder ist es ein überaus zielsicherer Griff ins Repertoire, der dieses Album besonders werden lässt. Mit zwei Werken steht das Schaffen des estnischen Komponisten Eduard Tubin (1905–1982) im Zentrum, flankiert durch zwei herausragende Werke aus Polen von Grażyna Bacewicz (Concerto, 1948) und Witold Lutosławski (Musique funèbre, 1958) für Streichorchester. Ein dramaturgischer Coup, der zudem die wunderbare Trauermusik von Lutosławski wieder

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #098 – Sinfonisches
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Kalinnikow / Mihkel Kütson

Kalinnikow / Mihkel Kütson

Nicht für jeden wird absehbar der Weg an den Niederrhein nach Krefeld oder Mönchengladbach führen. Und so kommt das Orchester der beiden Städte zu uns nach Hause – jedenfalls mit der dritten Folge einer anhaltend spannenden Expedition durch die russische Sinfonik der Jahrhundertwende, mithin Partituren, die weniger in der Nachfolge als vielmehr im Schatten Tschaikowskys stehen. Nach Alben mit Musik von Glazunow (u. a. Sinfonie Nr. 7) und Balakirew (u. a. Sinfonie Nr. 2) ist nun also Vasily Kalinnikow (1866–1901) an der Reihe – ein Komponist, den man wohl kaum

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #098 – Sinfonisches
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Max Reger / Joseph Moog

Max Reger / Joseph Moog

Mitunter darf man sich schon die Frage stellen, welche Zukunft das Booklet noch hat. Nicht auf jedem Streaming-Portal wird es neben dem Album zur Verfügung gestellt – und wo Pop-, Rock- und alle weitere U-Musik 99% des Angebots ausmachen, scheint es so auch in Zukunft zu bleiben. Manche Labels, dem die kleinen Hefte als Beigabe wichtig sind, bieten daher pdfs auf den eigenen Internetseiten an; manche Liedtexte, Übersetzungen oder weitere Informationen werden ohnehin schon ab und an entsprechend ins «online» ausgelagert. Was aber geschieht, wenn das Booklet selbst ausdünnt? Übersieht

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #097 – Reger 150
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Durch den Wald / StimmGold

Durch den Wald / StimmGold

Kompositorische Rezeption und Reflexion in der Nachfolge Johann Sebastian Bachs findet man bis in die Gegenwart als lebendiges Dokument einer gültigen Universalität. Aber Max Reger? Während er selbst bei Bach «Anfang und Ende aller Musik» sah, sich auch mit Telemann, Hiller, Mozart und Beethoven in Variationen (und fallweise auch darüber hinaus) schöpferisch auseinandersetzte, blieb er selbst trotz seinen umtriebigen Wirkens ohne weithin sichtbare Spuren im Œuvre anderer. Man muss schon genau hinsehen und wird über den frühen Hindemith hinaus dennoch kaum etwas finden. Zu sehr erschien er neben seine Musik

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #097 – Reger 150
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Max Reger / Markus Schäfer

Max Reger / Markus Schäfer

Sind neuere Einspielungen von Werken Max Regers eher rar, so zählen Aufnahmen auch nur einiger seiner über 300 Lieder und Gesänge schon lange zu den absoluten Raritäten – diskograpisch, mehr noch auf dem Podium. Die Antwort auf die obligatorische Frage nach dem «Warum?» ist freilich facettenreich. So wählte Reger als Textvorlagen keine «Klassiker» aus, sondern hielt sich als Leser wie auch als Kenner mit Begeisterung an konservativ getönte zeitgenössische Dichter (einige heute noch vertraute progressive Namen fehlen: George, Hofmannsthal, Holz, Huch, Rilke). Seine musikalische Sprache, die Dichte des Ausdrucks und

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #097 – Reger 150
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Robert Oberaigner / Fritz Busch Quartett

Robert Oberaigner / Fritz Busch Quartett

Es gibt kammermusikalische Gattungen mit großen Traditionen und einer Vielzahl herausragender Meisterwerke, die wie Leuchttürme den Weg für anderes gewiesen haben. Es gibt aber auch Besetzungen, für die eine Handvoll Werke ausreicht, um genau jenen Beziehungsreichtum abzubilden, von denen die Musik und ihre Geschichte lebt. Dazu zählt insbesondere das Klainettenquintett – beginnend 1789 mit Mozarts Maßstäbe setzender Komposition KV 581, in dieser Qualität erst wieder gefolgt von Brahms’ op. 115 (1891) und nochmals 25 Jahre später fortgesetzt durch Regers op. 146 (1916). Wer gräbt, der wird noch andere gute Werke

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #097 – Reger 150
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Max Reger / Artium Trio

Max Reger / Artium Trio

Dieses Album beschreibt im gewissen Sinne die Entwicklung des jungen portugiesischen Artium Trios: Es wurde 2016 gegründet, die Einspielung wurde wurde 2018 produziert, die Veröffentlichung erfolgte aber erst 2021 bei Brilliant Classics – weit im Vorfeld des Reger-Jahr 2023 (150. Geburtstag), das selbst für einen seit langem überzeugten Regerianer nahezu unbemerkt seinem Ende entgegen geht. Umso mehr darf man sich daher an dieser Einspielung und einer Trio-Formation freuen, der ich deutlich mehr Aufmerksamkeit wünsche! Wenn diese Aufnahme aber schon fünf Jahre alt ist – wie wird das Ensemble seither noch

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #097 – Reger 150
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Without Borders / Can Çakmur

Without Borders / Can Çakmur

Wenn nicht alles täuscht, so wird Can Çakmur sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten als einer der profiliertesten Pianisten nicht nur seiner Generation etablieren. Einige Preise hat er bereits gewonnen – was mich persönlich aber weit mehr interessiert, ist seine Art der Interpretation, einer sehr markanten Herangehensweise an Musik verschiedener Epochen. Aktuell steht er bei dem auch für Überraschungen bekannten schwedischen Label BIS unter Vertrag – und ich hoffe, dass dies trotz der vielen Veränderungen auf dem Musikmarkt noch lange so bleibt. Offensichtlich darf sich der 1997 geborenen Can

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #096 – Klavierstücke
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Franz Liszt / Gabriel Stern

Franz Liszt / Gabriel Stern

Auch wenn hier die Études d’exécution transcendante in der letzten Fassung von 1851 eingespielt wurden: diese Sammlung fasziniert nicht nur durch ihre in kaum erreichbare Höhen getriebene Virtuosität, sondern mehr noch durch die Vorstellung, dass eine erste Fassung bereits 1826 (!) niedergeschrieben wurde, als Franz Liszt gerade einmal 15 Lenze zählte, Mendelssohn seine Sommernachtstraum-Ouvertüre komponierte, Beethoven den Kanon «Wir irren allesamt, nur jeder irret anders» notierte und Schubert seine drei großen letzten Sonaten noch nicht zu Papier gebracht hatte. Wie so oft spiegeln sich in nur einem Jahr ganz verschiedene

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #096 – Klavierstücke
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