9. September 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Steirische Cembalokonzerte

Steirische Cembalokonzerte

Wer erinnert sich nicht an jene Aufnahmen «frühklassischer» Musik, die schon nach nur wenigen Takten deutlich werden ließen, was die Interpreten über den Stellenwert der eingespielten Werke dachten. Lange schon gehört diese Zeit des 20. Jahrhunderts der Vergangenheit an. Und doch ist es nicht allein eine Frage der Aufführungspraxis, sondern auch der inneren Herangehensweise. Nur wenn Zugang und Perspektive stimmen, kann Schönes, Besonderes gelingen. So auch hier bei Cembalokonzerten aus dem steirischen Raum und einem Repertoire, das die Zeiten eher zufällig überdauert hat. Als 1941 auf Schloss Wurmberg (unweit des

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #041 – Galanterien
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Beethoven 7 / Teodor Currentzis

Beethoven 7 / Teodor Currentzis

Currentzis polarisiert. Wer sich dabei noch immer am rein äußerlichen Auftreten stört, der hat die letzten Jahrzehnte verschlafen: sowohl hinsichtlich der Freiheit, die der «Betrieb» längst gewährt, der klar hervortretenden Marketingstrategien, als auch des Rechts auf «Gleichberechtigung». Viel interessanter ist es, sich an seinen Interpretationen zu reiben. Denn Currentzis wandelt auf einem wahrlich hochgefährlichen schmalen Grat: auf der einen Seite der genialische Zugriff, das klare Zeichnen und technisch perfektionistische Hervorholen der innersten Architektur einer Partitur und ihrer musikalischen Ausdruckstiefe, auf der anderen Seite der alles verschlingende Abgrund, der sich bei

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #039 – Sinfonisches
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Danish String Quartet – Prism II

Danish String Quartet – Prism II

War für ein Prisma. Was für ein Fächer an Musik. Was tut sich hier für eine Musikwelt nur auf. Diese Konstellation aus Musikwerken, an deren Anfang eine Fuge (von Bach) steht und an deren Ende ebenfalls eine Fuge (von Beethoven) steht. Bei markieren Grenzfrequenzen des gebündelten Lichtstrahls aus vier Streichinstrumenten. Größere Werke zur Entfaltung zu bringen als die hier angezeigten von Bach, Schnittke und Beethoven ist kaum denkbar. Prismatisch sind die Werke auch in sich selbst. Das dritte Streichquartett von Alfred Schnittke aus dem Jahr 1983 steht für eine musikalische

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Beethoven – Lachner / Hanna Shybayeva

Beethoven – Lachner / Hanna Shybayeva

Das Programm dieser CD ist alles andere als spektakulär. Denn wer angesichts der kammermusikalischen Version von Beethovens Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15 vielleicht an eine zeitgenössische Bearbeitung dachte, wird enttäuscht sein, dass diese aus dem Jahr 1881 stammt – als Teil einer ganzen Serie, mit der der in Stuttgart wirkende Klavierpädagoge Sigmund Lebert seinen Eleven «klassisches» Repertoire aufführungspraktisch näher bringen wollte. Welche Motivation heute hinter einer Gesamteinspielung dieser für die Unterrichtspraxis angefertigten Version steckt, bliebt offen; eher habe ich den Eindruck gewonnen, die Einspielung würde das umfangreiche Vorwort der Druckausgabe (vgl.

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #036 – Transkriptionen
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Haydn / Ivan Ilić

Haydn: Sinfonien / Ivan Ilić

Musik wurde schon immer bearbeitet oder einfach gangbar gemacht. Dies betrifft vor allem die Zeit des sich etablierenden Klein- bis Großbürgertums, das auch selbst in der Guten Stube oder im Salon musizierte; ob aus gesellschaftlicher Verpflichtung heraus oder aus eigenem Interesse. Mit dem Siegeszug des Klaviers wurde es dann einfacher, sich größere Gattungen und Besetzungen «ins Haus» zu holen – in Form von Klavierauszügen (so bekanntlich die einschlägige Bezeichnung bei Opern) oder von Transkriptionen (etwa von Sinfonien, Streichquartetten etc.). Die Intention konnte dabei schwanken zwischen der idealtypischen Abbildung der Partitur

Teil [part not set] von 5 in Michael Kubes HörBar #036 – Transkriptionen
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Haydn op. 76 / The London Haydn Quartet

Haydn op. 76 / The London Haydn Quartet

Beethoven und Schubert hatten davon nur eine ungefähre Vorstellung, von Mozart ist nichts überliefert, Haydn aber berichtet selbst Anfang 1790 in einem Brief über seinen Respekt vor dem Meer und der Seekrankheit, als er den Ärmelkanal zwischen Calais und Dover überquerte: «wehrend der ganzen überfahrt bliebe ich oben auf den schif um das ungeheure Thier das Meer satsam zu betrachten, solange es windstill war, förchtete ich mich nicht, zulezt aber, da der immer stärckere wind ausbrach und ich die heranschlagende ungestimme hohe wellen sahe, überfiel mich eine kleine angst, und

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #035 – Schiff ahoi
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Beethoven 7 – Prometheus / FBO – van der Goltz

Beethoven 7 – Prometheus / FBO – von der Goltz

Fast könnte man von einem rezeptionsgeschichtlichen Glücksfall sprechen. Denn sowohl das Jubeljahr 2020 wie auch die vielfach zum «Nachholen» angedachte Verlängerung 2021 sind für Beethoven und seine Werke ausgefallen. Hand aufs Herz: Bereits die nur angekündigte Omnipräsenz hatte die Befürchtung bestätigt, dass zumeist wieder einmal allzu gewöhnliche Programme entworfen worden waren – einmal abgesehen von all den ganzen oder halben Zyklen, den herausragenden singulären Events oder auch dem Tonträgermarkt. Wirkliche Überraschungen waren selbst hier nur selten anzutreffen. Doch während mehrere Labels mit ihrem redlich erarbeiteten, glücklich vererbten oder bloß angekauften

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #033 – Sinfonisches
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Beethoven 1–9 / Liszt

Beethoven 1–9 / Liszt

Sie sind ein Markstein in der Geschichte der Klaviermusik und dennoch selten im Konzert zu hören. Denn warum sollte man die Transkription einer Beethoven-Sinfonie aufs Programm setzen, wenn doch die meisten der neun Kompositionen regelmäßig im Orchester-Original erklingen? Franz Liszt hatte die von ihm erstellten «Partitions de Piano» freilich zu einer Zeit erstellt, in der nicht in jeder größeren Stadt ein Orchester zur Verfügung stand und es somit kaum Möglichkeiten der klanglichen Reproduktion gab. Zugleich war es sein Anspruch, möglichst nah am Original zu bleiben – am Ende freilich eine

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #029 – Sinfonien am Klavier
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Beethoven 9 / Liszt

Beethoven 9 / Liszt

Würde die «Hörbar» Sterne vergeben – diese Einspielung hätte alle erreichbaren verdient. Denn hier passt einfach alles: von der Interpretation und den verwendeten Instrumenten über die Akustik bis hin zur Präsentation der CD mit einem Booklet, das mit einem Interview über die Hintergründe der Produktion aufklärt, über die Schwierigkeiten der Einstudierung, die Umsetzung der Einspielung bis hin zu den physischen Kräften, die ein solches Projekt fordert. So viel Transparenz ist selten, und sie liest sich fraglos sympathisch. Transparent ist aber auch die Aufnahme, die im Berliner Teldex-Studio entstand. Die beiden

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #029 – Sinfonien am Klavier
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Beethoven 9 / Kalkbrenner

Beethoven 9 / Kalkbrenner

Dass mit Transkriptionen wirklich noch Neuland zu entdecken ist, zeigt diese französische Produktion. Nicht etwa Liszts Klavier-Fassung von Beethovens Neunter lag auf dem Notenpult, sondern die bereits in den 1830er Jahren in Paris entstandene Bearbeitung von Friedrich Kalkbrenner (1785–1849). Obwohl mehrfach nachgedruckt, legte sich noch im 19. Jahrhundert der Mantel des Vergessens über sie. Dabei beleuchtet Kalkbrenner das Original von einer höchst interessanten Seite – nicht etwas im Sinne einer genau übersetzten Klavierpartitur, sondern an manchen Stellen betont pianistisch und damit der Idiomatik des Instruments angemessen. Beethovens Partitur verliert dabei

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #029 – Sinfonien am Klavier
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Beethoven 6 / Bagge

Beethoven 6 / Bagge

Zwischen 2002 und 2016 war in Lugano das «Progetto Martha Argerich» eine Institution – auch weil dort die Meisterin des Tastenzaubers immer wieder Repertoire-Raritäten auf das Programm setzte. Nur dem Kleingedruckten ist zu entnehmen, dass auch diese CD am Fuße des Monte Brè entstand – als eine Art hausmusikalische Manifestation im Corona-Sommer 2020. Dass man in einer Zeit, in der alle Orchester zum Pausieren gezwungen waren, plötzlich wieder vierhändig Beethoven-Sinfonien zelebrierte, mag in gewissem Sinne anrühren, zumal mit der «Pastorale» ein Werk gewählt wurde, das trotz eines reinigenden Gewitters auf

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #029 – Sinfonien am Klavier
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Beethoven 1–9 / Liszt

Beethoven 1–9 / Liszt

Neun Sinfonien – sechs Pianisten. Innerhalb der Serie Beethoven 20/27 mit Neuproduktion und Wiederveröffentlichungen hat harmonia mundi in diesem Fall tief in das gut bestückte Archiv gegriffen. Bereits in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre entstanden diese Aufnahmen der Liszt’schen Transkriptionen von Beethoven-Sinfonien. Sie zeigen recht unterschiedliche Aspekte dieser im Original als «Partition de Piano» bezeichneten Klavierfassungen auf, die einst diese für das 19. Jahrhundert zentralen Kompositionen ohne Substanzverlust greifbar machen sollten. Franz Liszt fertigte im Sommer 1837 zunächst nur drei Transkriptionen (Nr. 5, 6, und 7) an, alles andere

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #029 – Sinfonien am Klavier
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