21. November 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Kreutzer-Sonate / Quatuor Zaïde

Kreutzer-Sonate / Quatuor Zaïde

Ob Ferdinand Ries auch diese Bearbeitung angefertigt hat? Jedenfalls ist das 1832 bei Simrock in Bonn anonym erschienene Arrangement der berühmten Kreutzer-Sonate op. 47 (im Original für Violine und Klavier) bedeutsam und mehr noch: höchst interessant und originell. Das betrifft schon die ungewöhnliche Besetzung mit zwei Violoncelli (im Gegensatz zur Wiener Besetzung mit zwei Bratschen), die bis dahin nur bei Luigi Boccherini und George Onslow zu finden war; Franz Schuberts spätes, heute als Repertoirestück gängiges Streichquintett blieb bis 1853 ungedruckt und weitgehend unbekannt. So einfach es ist, aus einer Partitur

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #128 – Beethoven :: Arranged
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Sinfonie Nr. 3 & Septett / CHAARTS, Huangci

Sinfonie Nr. 3 & Septett / CHAARTS, Huangci

Noch einmal Ferdinand Ries. Seine immer wieder eingespielten Bearbeitungen von Werken Beethovens düfen wegen seiner Nähe zum Meister als gleichsam authentisch gelten, vor allem aber offenbaren sie in höchstem Maße das noch immer unterschätzte Talent des Schülers. In diesem Fall ist es die für Klavierquartett bearbeitete «Eroica», die (zusammen mit dem 1800 entstandenen Septett op. 20) von den CHAARTS Chamber Artists mit Claire Huangci am Klavier erklingt. Eine interessante Kopplung, die allerdings die frühere Komposition für größeres Ensemble in falscher chronologischer Reihenfolge an den Schluss stellt und diese damit leichter

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #128 – Beethoven :: Arranged
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Sinfonien Nr. 2 & 5 / Ax, Kavakos, Ma

Sinfonien Nr. 2 & 5 / Ax, Kavakos, Ma

Eine Produktion voller Selbstverständlichkeiten. Das fängt beim Cover an und hört beim dünnen Booklet ohne Inhalt auf. Denn was ist eigentlich «Beethoven for Three»? Drei was? – möchte man fragen. Man muss sich schon etwas besser im Repetoire auskennen, um in diesem Zusammenhang bei der Sinfonie Nr. 2 op. 36 an die vielfach eingespielte Bearbeitung für Klaviertrio zu denken (egal, ob diese nun von Ferdinand Ries stammt, von Beethoven bloß beaufsichtigt wurde oder der «Meister» doch selbst Hand angelegt hat). Dies und der Hinweis auf Colin Matthews (*1946), der die

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #128 – Beethoven :: Arranged
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Sinfonien Nr. 2 & 5 / ensemble1800berlin

Sinfonien Nr. 2 & 5 / ensemble1800berlin

Während Johann Nepomuk Hummels Bearbeitungen einiger Klavierkonzerte Mozarts in zahlreichen Einspielungen vorliegen, haben es seine kammermusikalischen Deutungen von Sinfonien Beethovens kaum einmal auf den Plattenteller oder ins Streaming geschafft. Der Grund dafür dürfte in der ungebrochenen Bedeutung der Originale liegen – insbesondere bei der von E.T.A. Hoffmann ins Romantische stilisierten 5. Sinfonie. Dabei können gerade solch zeitgenössischen Bearbeitungen helfen, auf allzu bekannte Werke ein neues Licht zu werfen, sie einmal anders zu hören und wahrzunehmen – nämlich auch als eine Musik, die nicht in jeder Gestalt ins Schauerliche, Abgründige oder

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #128 – Beethoven :: Arranged
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Sinfonie Nr. 9 / Loguercio & Piemonit

Sinfonie Nr. 9 / Loguercio & Piemonit

Es gibt Alben und Aufnahmen, bei denen sich die Frage nach dem «Warum?» stellt. So auch hier. Engespielt wurde eine von Hans Sitt stammende kurios anmutende Bearbeitung der Sinfonie Nr. 9 op. 125 von Ludwig van Beethoven – und zwar für die an sich kammermusikalische Besetzung Violine und Klavier. Im Druck erschien diese Bearbeitung bereits 1886 (zusammen mit allen anderen acht Sinfonien). Was genau die Edition Peters als Verlag einst damit bezweckte, wäre sicher eine «wissenschaftliche Untersuchung» wert. Aber auch hörend will sich die Sache nicht so recht erschließen: Am

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #128 – Beethoven :: Arranged
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Sun Spot / Alfredo Ovalles

Sun Spot / Alfredo Ovalles

Bereits vor zwei Jahren erschienen, gehört das Album zu jenen, die wohl erst durch die Corona-Pandemie möglich wurden. Alfredo Ovalles bekennt dazu im knappen Vorwort der Produktion, dass es erst durch das Ausbleiben von Auftritten, in der eigenen Zurückgezogenheit und unter bestimmten Bedingungen im Eroica-Saal des Theatermuseums Wien entstand. Eingespielt wurden in «one take performances» insgesamt Werke von fünf Komponistinnen – offenbar als einer Auswahl aus mehr, denn es heißt: «This collection is just a selection of recordings I made during that period.» Schade also, dass es am Ende nicht

Teil 4 von 4 in Michael Kubes HörBar #127 – Greeen Music
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Heinrich Hofmann / Kammermusik

Heinrich Hofmann / Kammermusik

Ein gänzlich Unbekannter ist Heinrich Hofmann (1842–1902) nicht. Immerhin ist jetzt ein drittes Album mit seiner Musik erschienen: Nach seiner Frithjof-Sinfonie op. 20 aus dem Jahre 1874, mit der sich Hofmann einen lebenslangen Erfolg sicherte (Sterling, 2012), konnte bald mit dem Streichsextett e-Moll op. 25 und dem Oktett F-Dur op. 80 erstmals groß besetzte Kammermusik wiederentdeckt werden (MDG, 2013). Nach mehr als zehn Jahren legen nun Oliver Triendl und seine Mitstreiter auf einer Doppel-CD die vollständige Klavierkammermusik vor – eine Produktion, aus der das gewichtige Klavierquartett d-Moll op. 50 (1880),

Teil 3 von 4 in Michael Kubes HörBar #127 – Greeen Music
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Hans Werner Henze / Mozarteumorchester

Hans Werner Henze / Mozarteumorchester

Es sind wirklich aufregende Henze-Raritäten vom Rande, die hier entdeckt werden können. Was freilich überrascht, denn die eine oder andere großbesetzte Partitur wurde noch immer nicht eingespielt, von nochmals anderen Werken (etwa den Streichquartetten) sind ältere Aufnahmen nicht (mehr) verfügbar, weil längst vergriffen oder im Streaming unzugänglich. Was von diesem «grünen» Album des Mozarteumorchesters also bleibt, ist einmal mehr der Charme des «Neuen». Wer aber von Henze, seiner engagierten Musik und politischen Ästhetik nicht viel oder noch nichts weiter gehört hat, könnte auf eine trügerische Fährte geführt werden: Jugendwerke und

Teil 1 von 4 in Michael Kubes HörBar #127 – Greeen Music
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Il Ponte di Leonardo / Constantinople

Il Ponte di Leonardo / Constantinople

Hier sollen Brücken gebaut werden. Das Kuriose daran: das im Jahre 1502 von Leonardo da Vinci entworfene Bauwerk, auf das man sich bezieht, wurde nie errichtet. Mehr noch: Es sollte nicht einmal Orient und Okzident über den Bosporus verbinden, sondern nur die Ufer einer Bucht am Goldenen Horn. Man stelle sich vor, Sultan Bayezid II. hätte das ehrgeiziges Vorhaben verwirklicht: eine 43 Meter hohe freitragende Konstruktion. So etwas wurde erst Jahrhunderte später (wieder) gebaut; eine Miniaturausgabe wurde immerhin als Fußgängerbrücke in Südnorwegen realisiert. Aber wenn schon die Brücke als Symbol

Teil 2 von 4 in Michael Kubes HörBar #127 – Greeen Music
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Bruckner 9 / Jakub Hruša

Bruckner 9 / Jakub Hruša

«Was seine Zehnte […] sagen sollte, das werden wir so wenig erfahren wie bei Beethoven und Bruckner. Es scheint, die Neunte ist eine Grenze. Wer darüber hinaus will, muss fort. Es sieht aus, als ob uns in der Zehnten etwas gesagt werden könnte, was wir nicht wissen sollen, wofür wir noch nicht reif sind. Die eine Neunte geschrieben haben, standen dem Jenseits zu nahe.» – Schöne, beeindruckende Worte von Arnold Schönberg bei seiner Gedenkrede vom 25. März 1912 in auf den gerade verstorbenen Gustav Mahler. Und doch lohnt es sich,

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #126 – Bruckner 200
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Bruckner 7 / Markus Poschner

Bruckner 7 / Markus Poschner

Nach nur sieben Jahren hat Markus Poschner das Ziel erreicht: Mit gleich zwei Orchestern wurden nicht nur Bruckners insgesamt 11 Sinfonien eingespielt (einschließlich der Studiensinfonie f-Moll und der «Nullten»), sondern auch alle in der Neuen Bruckner-Ausgabe edierten Fassungen. So sind es dann in der zusammenfassenden Box 18 CDs geworden. Zu den letzten Meilensteinen des Projekts gehört die Einspielung der Nr. 7 – einer Sinfonie, die (vergleichbar den Nummern 5 und 6) zwar Revisionen, aber keine größeren Fassungsprobleme aufweist. Diesmal ist es das ORF-Sinfonieorchester, mit dem Poschner die Partitur auf beeindruckende

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #126 – Bruckner 200
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Bruckner 4 / Pablo Heras-Casado

Bruckner 4 / Pablo Heras-Casado

Schon die ersten Takte dieser Einspielung von Bruckners Sinfonie Nr. 4 machen deutlich, warum sie ihren Beinamen «Romantische» trägt. Nur selten wurden bisher ältere Horninstrumente verwendet, und noch seltener die fragilen Quint- und Sext-Rufe des Anfangs nicht ausbalanciert. Hier ertönt ein Signal wie aus ferner Zeit – zaghaft, zerbrechlich und voller Poesie. Dass sich die so erzeugte Stimmung nicht auf die ganze Aufnahme überträgt, hat mehrere Gründe. Und sie liegen nicht allein im verwendeten Instrumentarium, das gerade in den zurückgenommenen Passagen für Transparenz sorgt; vielmehr ist es die Diskrepanz zwischen

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #126 – Bruckner 200
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