19. Januar 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Hannes Seidl / Daniel Kötter: Stadt (Land Fluss) - A Radio-Play (2021)

Hannes Seidl / Daniel Kötter: Stadt (Land Fluss) – A Radio-Play (2021)

A Radio-Play, altdeutsch, ein Hörspiel. Wie ein kluger Radioautor in den 60er Jahren bereits bemerkte, ein doppelter Imperativ als Kompositum. Hör‘! plus Spiel‘! Kann sein, dass man sich bewusst für die englische Form entschieden hat, das mehr in den Theaterbereich lugt – und das, obwohl das Theater hier gerade als Performance der Klänge und Worte zusammentrifft. Spielen wir also das Spiel? Davon zuerst das Spiel: Stadt Land Fluss. Aber keine Bange, es gibt hier nicht ein eitles Wissensquiz in neuen Klängen. Sondern, basierend auf den Musik-Theaterstücken, die Hannes Seidl mit

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Glenn Gould / Bach-Box

Glenn Gould / The Bach-Box

Es gibt Aufnahmen, die legendär sind und die dennoch kaum jemand kennt. Dazu zählt etwa Willem Mengelbergs Deutung von Mahlers Vierter (Amsterdam, November 1939). Wer diesen Mitschnitt je gehört hat, der wird mit glühenden Worten von ihr sprechen. Was mich aber bereits Ende des 20. Jahrhunderts wunderte: Er war schon damals nicht mehr im Katalog zu finden. Erst das Streaming hat den Schatz wieder aus dem Archiv ans Licht geholt. Anders verhält es sich mit den Bach-Interpretationen von Glenn Gould. Sie alle waren und werden immer präsent sein – ihre

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #032 – Bach in the Box
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Bach: Complete Concertos – Concerto Copenhagen

Bach: Complete Concertos – Concerto Copenhagen

Obwohl das Concerto Copenhagen in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert, mutet die Diskographie des gerne auch «CoCo» genannten Ensembles erstaunlich übersichtlich an. Mehr noch ist es wohl so, dass die internationale Aufmerksamkeit erst mit der Aufnahme der Bach-Konzerte einsetzte, deren erste Folge vor nun schon 18 Jahren herauskam und deren letzte 2015 erschien. Ein Glücksfall – auch für das Label cpo, das sich sonst eher auf Repertoire-Entdeckungen versteht, hier nun aber eine Formation mit «Standards» ins Rampenlicht führte. Inzwischen sind die fünf Alben auch kombiniert und wohlfeil zu haben

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #032 – Bach in the Box
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Bach: Transcriptions

Bach: Transcriptions

Bearbeitungen und Transkriptionen Bach’scher Werke gibt es wie Sand am Meer. Bereits Wolfgang Amadeus Mozart hatte einige Fugen aus dem «Wohltemperierten Klavier» für Streichtrio sowie Streichquartett arrangiert; andere Komponisten folgten ihm mit weiteren Übertragungen nach. Es liegt fraglos an der gleichsam «abstrakten», allumfassenden musikalischen Faktur, dass auch noch heute unzählige Adaptionen, vielleicht mehr als je zuvor, einem auf CD, in den Medien oder auch auf der Straße begegnen: von dem der Kälte trotzenden Akkordeonspieler bis hin zum professionell agierenden Ensemble, das den ganzen Generalbass durch eine Kontrabass-Balalaika ersetzt. Immer wieder wundervoll

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #032 – Bach in the Box
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Bach / Secular Cantatas – Suzuki

Bach / Secular Cantatas – Suzuki

Was wäre die protestantische Kirchenmusik ohne Bachs Kantaten? Kaum mag man sich fragen, wer und womit für die kommenden Jahrzehnte und Jahrhunderte im Zweifel diese Position eingenommen hätte, wenn die Leipziger Ratsherren am Ende eine andere «dritte Wahl» getroffen hätten. Was verloren oder auch erst gar nicht geschrieben worden wäre, kann man sich bestens anhand von Bachs weltlichen Kantaten vorstellen – immerhin sind es stolze 20 an der Zahl, die sich erhalten haben. Sie sind allerdings im Repertoire noch immer Raritäten, ein paar von ihnen haben dann aber doch als sogenannte Parodien

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #032 – Bach in the Box
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Bach: Keyboard Works – Scott Ross

Bach: Keyboard Works – Scott Ross

Es ist eine Box, auf die man lange warten musste, die nun aber ein musikalisches Vermächtnis würdigt, das schon lange drohte, im Business-Strudel unterzugehen. Denn während Scott Ross mit seiner Einspielung aller 555 einsätzigen Sonaten von Domenico Scarlatti Schallplatten- und Interpretationsgeschichte geschrieben hat (1984/85), sind seine wenigen Bach-Produktionen Raritäten geblieben. Nach einer Aufnahme der Werke von Henri d’Anglebert (1629–1691) sollte ein kompletter Zyklus der Bach’schen Werke folgen. Ein Mammutunternehmen, das aber Fragment blieb – mehr noch: von dem nur der erste Anfang vorliegt. Denn so wie die Karriere von Scott

Teil [part not set] von 5 in Michael Kubes HörBar #032 – Bach in the Box
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Cantabile Gardonyi Cover

Gárdonyi / Chorwerke

Vater und Sohn auf einer CD vereint. Das klingt nicht nur auf dem Papier schlüssig, sondern funktioniert in dieser exzellenten Produktion mit je elf Chorwerken von Zoltán Gárdonyi (1906–1986) und Zsolt Gárdonyi (geb. 1946) auf geistliche und weltliche Texte auch hervorragend, wobei acht Stücke erstmals eingespielt sind. Cantabile Regensburg gelingt es unter Matthias Beckert, die verschiedenen hier vertretenen Stilistiken in einem perfekten, farbig aufgefächerten Chorklang zu vereinen. Diese changieren beim Vater zwischen archaisierenden Satztechniken und einer ganz eigenen, herbe Detailreibungen ganz selbstverständlich in das Klangkontinuum integrierenden Sprache. Den größten Eindruck

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Paris / Hilary Hahn

Paris / Hilary Hahn

Eine CD ist mehr als nur ein Silberling. An ihr zählt auch die Verpackung, einschließlich das Artwork des Covers. In diesem Fall zeigt es ein farbensattes Blütenmeer, in dem sich Hilary Hahn sichtlich wohlfühlt. Vielleicht das richtige Bild zu einer grauen Jahreszeit – und doch: Welche Botschaft mag sich hinter den Blumen verstecken? Sind sie ein Gruß an Einojuhani Rautavaara, von dem die beiden letzten Werke hier erstmals eingespielt wurden? Oder ist alles doch nur Zufall? Mit «Paris», so das Motto des Albums, haben sie wohl nur wenig zu tun.

Teil 4 von 4 in Michael Kubes HörBar #031 – Blütenlese
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Max Bruch / Lieder

Max Bruch / Lieder

Schon Max Bruch selbst war von dem Erfolg seines Violinkonzerts genervt. Aus Italien schrieb er seiner Familie, dass ihm quasi an jeder Ecke mit einer Violine aufgelauert werde. Dabei hatte er auch noch zwei andere Konzerte für dieses Instrument geschrieben, darüber hinaus auch noch Opern, Sinfonien, Kammermusik – und reichlich Lieder. Nun hat es diese Gattung, die sich einst einer hohen Reputation im privaten Musizieren erfreute, nicht mehr ganz so leicht, auch wenn viele alte Notendrucke besser zugänglich geworden sind. Im realen Musikleben (live und auf CD) werden am Ende

Teil 3 von 4 in Michael Kubes HörBar #031 – Blütenlese
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Robert Kahn / Kammermusik

Robert Kahn / Kammermusik

Wie aus der Zeit gefallen wirken die Kompositionen von Robert Kahn (1865–1951), der einst bei Friedrich Kiel und Josef Rheinberger sein Handwerk lernte. Prägend wurde für ihn und sein Schaffen eine Begegnung mit Johannes Brahms im Jahre 1886, was auch heute noch in fast jedem Takt unüberhörbar ist. Genau dieser Umstand machte Kahn indes während der 1920er Jahre zu einem «Konservativen», der ab 1933 wegen seines jüdischen Glaubens auch als angesehener Kammermusiker aus dem öffentlichen Musikleben verbannt war, 1938 nach England emigrieren konnte und schließlich gänzlich vergessen wurde. Auch wenn

Teil 2 von 4 in Michael Kubes HörBar #031 – Blütenlese
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Dubois / Kammermusik

Dubois / Kammermusik

Seine Lebensdaten ähneln denen von Camille Saint-Saëns, auch war er dessen Nachfolger als Titularorganist an La Madeleine. Einen prominenten Platz in der französischen Musikgeschichte konnte sich Théodore Dubois (1837–1924) den­noch nicht erobern. Und so finden sich seine Kompositionen schon lange nicht mehr im Konzertleben; selbst auf CD müssen sie erst mühsam wiederentdeckt werden. Den Anfang machte vor ein paar Jahren das Label Bru Zane mit einem breit angelegten Portrait (u.a. zwei Sinfonien, eine Messe und Kammermusik), nun hat cpo mit dem Violinkonzert und einem weiteren Album mit hinreißender Kammermusik nachgelegt.

Teil [part not set] von 4 in Michael Kubes HörBar #031 – Blütenlese
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Danielpour: Passion of Yeshua

Danielpour: Passion of Yeshua

Schon lange hat sich die Perspektive auf die im Neuen Testament überlieferte Passionsgeschichte verändert: Die kanonischen Texte der Evangelien erscheinen im 21. Jahrhundert in einem anderen Licht, etwa mit Blick auf die unterrepräsentierte Rolle der weiblichen Protagonisten oder einen latenten Antisemitismus. Richard Danielpour (*1956) begegnet dem in seiner «Passion of Yeshua» durch ein zweisprachiges Libretto – Hebräisch für den Tanach und Englisch (in zwei divergierenden Übersetzungen) für die Abschnitte aus den Evangelien – und macht in seinem einführenden Essay deutlich, wie lange und intensiv er eine angemessene musikalische Antwort auf

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #030 – Passionen
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