20. Januar 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Adam Walker

Adam Walker

Mit dem Titel French Works For Flute liegt dieses Album richtig: Nicht nur, dass alle fünf eingespielten Werke von französischen Komponisten stammen – auch sonst lässt sich das kammermusikalische Repertoire für Flöte kaum ohne die bei aller Leichtigkeit gewichtigen Beiträge aus Frankreich denken. Kurioserweise steht hier dann aber doch die von Jean-Pierre Rampal für Flöte eingerichtete Violinsonate (1886) von César Franck im Mittelpunkt. Nicht ganz zu Unrecht, denn Adam Walker entfaltet den gestalterisch anspruchsvollen Solopart in wundervoll weiten Linien, gliedert mit seinem Atem den Verlauf in deutliche Phrasen, verleiht dem

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #066 – Querflöte
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Anna Zhitnukhina

Anna Zhitnukhina

Ein Album, dass unbedingt gehört werden muss. Nicht nur wegen der Musik (Haydn bleibt auch in diesen mit leichter Hand für London 1784 geschriebenen Divertimenti immer originell), und auch nicht wegen der Interpretation (sie ist in jeder Weise äußerst ansprechend und zeigt die auf hohem Niveau bestens unterhaltende Musik von ihrer allerschönsten Seite). Maßgeblich ist die Entscheidung, sich nicht für oder gegen ein historisches oder modernes Instrumentarium entschieden zu haben. Noch vor ein paar Jahren wäre es wohl eine Gretchenfrage gewesen, inzwischen aber sind die Grenzen aufgehoben: Da werden zeitgenössische

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #066 – Querflöte
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Alexis Kossenko

Alexis Kossenko

Unter den im 19. Jahrhundert qualitativ wie quantitativ mit hochstehender Kammermusik bedachten Holzblasinstrumenten steht die Querflöte an erster Stelle. Für sie lässt sich bereits im Œuvre von Johann Nepomuk Hummel eine Sonate nachweisen; vor allem aber haben in einer sich gegenseitig befruchtenden Konstellation sowohl Komponisten des französischen Sprachraums wie auch die Maßstäbe setzenden Klassen des Pariser Conservatoire viel für das Repertoire getan. Aber «Undine»? Diese Produktion des französischen(!) Labels Aparté wendet sich bewusst Werken von Komponisten «du nord» zu, womit im Gegensatz zu der im Louvre ausgestellten Malerei wirklich das

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #066 – Querflöte
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Gaby Pas-Van Riet

Gaby Pas-Van Riet

Zwar sollte man alte Formulierungen nicht nach Jahrhunderten wörtlich in das aktuelle Hochdeutsch übernehmen – in diesem Fall greift aber irgendwie dann doch jene Wendung, die einst Carl Friedrich Zelter gegenüber Goethe für den zunächst in Rheinsberg, dann in Berlin und für einige Monate auch in Tallinn tätigen Waldhornisten, Dirigenten und Komponisten Georg Abraham Schneider (1770–1839) gefunden hat: Dieser habe «eine Menge artiger Stücke componiert». Eigentlich wäre dem kaum etwas hinzuzufügen, denn die vorliegende Einspielung von gleich drei Flötenkonzerten ist eindeutig als «artig» zu bezeichnen: im Sinne von manierlich und

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #066 – Querflöte
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Krzysztof Kaczka

Krzysztof Kaczka

Auch wenn es inzwischen draußen ziemlich herbstelt: Dieses Album mit Musik von Łukasz Woś (*1967) holt die schönsten Seiten des Sommers für eine gute Stunde zurück. Das liegt nicht nur an der nach sattem Grün und frischer Luft duftenden Aufnahme-Location (der Tjörnarp Kyrka in Schweden), sondern auch an der Musik selbst, die in keinem Takt aneckt. Łukasz Woś versteht es, wirklich idiomatisch für die Flöte zu komponieren, stilistisch dabei an die französische Musik der Jahrhundertwende anzuknüpfen (ich meine die zum 20. Jahrhundert) und sich dabei auf höchst angenehme Weise ins

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #066 – Querflöte
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Khadija Zeynalova: Heinrich and Leyla

Khadija Zeynalova: Heinrich and Leyla

Ein Stück Programmmusik: „Heinrich and Leyla“ spielt programmatisch im zweiten Weltkrieg und thematisiert eine Liebegeschichte unter Bedingungen des Terrors. «Das Hauptthema dieses dramatischen Werks ist eine große Liebesbeziehung zwischen Heinrich, deutscher Abstammung und Leyla, aserbaidschanischer Abstammung. Die Ereignisse im Werk spielen sich 1942 in der aserbaidschanischen Stadt Annenfeld (heute Schämkir) ab.» Die Komposition beruht auf dem gleichnamigen Roman von Amir Pahlavan. Das ist berührend, traurig, bitter. Zum Verzweifeln. Wie Menschen unter dem Diktat terroristischer Ambitionen (hier von Hitler und Stalin) in dieser zerworfenen Welt der puren Boshaftigkeit keinen Raum mehr

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rand – Peripherie

rand – Peripherie

Es gibt solche und solche. In der Selbstbeschreibung ihres Soundworks geben der Pianist und der Producer Dr. Nojoke ohne Witz an, diese Musik könnte Fans von «Nils Frahm, Alva Noto & Ryuichi Sakamoto, Bing  Ruth, Erased Tapes …» interessieren. Stichworte sind «Ambient, Glitch, Modern Classical Music und Clicks & Cuts». Wer oberflächlich in die Platte reinhört, erkennt all das wieder. Eine weitgehend ruhig dahin zerfließende Musik aus Klavierklängen umschwirrt von allerlei «Electronica». Oder umgekehrt, wenn die Klavierklänge darin eingebettet sind. Das ist in allererster Linie eine genussvolle Angelegenheit und stimmig

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Eres Holz – Touching Universes

Eres Holz – Touching Universes

«MACH – so steht es in der Partitur des Orgelstücks – sei ‹eine Art Einladung, das zu machen, was nicht trivial ist›», schreibt Ingo Dorfmüller in seinen Line-Notes zu dieser Portrait-Doppel-CD des Komponisten Eres Holz, die bei NEOS kürzlich veröffentlicht worden ist. Vier mal MACH auf CD 1 mit Stücken für Orgel, Akkordeon, Harfe und Violoncello. Eine «Art Einladung, das zu machen, was nicht trivial ist»: Das ist so höflich gesagt, wie es auch gemeint ist. Es zeugt zugleich vom Bekenntnis, der Trivialität Grenzen zu setzen. Sowohl interpretatorisch wie kompositorisch.

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Polyphonia Ensemble Berlin

Polyphonia Ensemble Berlin

Drei Werke aus drei Komponistengenerationen – und doch entstanden die Partituren innerhalb eines einzigen Jahrzehnts. Mehr aber noch handelt es sich in jedem einzelnen Fall um eine Rarität: im Repertoire, im Konzertsaal, auf CD. Das sich unkompliziert nach allen Seiten hin für seltene Besetzungen erweiternde Polyphonia Ensemble Berlin (es besteht aus Mitgliedern des Deutschen Symphonie-Orchesters) macht auf diesem Album seinem Namen und seiner Flexibilität alle Ehre. Musikalisch geht der Blick zurück ins Paris der Zeit um 1900 – großformatig mit dem Dixtuor von Théodore Dubois (1837–1924), tänzerisch mit zwei Sätzen

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #065 – gemischtes Ensemble
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Oxalys

Oxalys

Hier ist schon das Cover ein echter Hingucker. Dabei ist der Messerschmitt Kabinenroller KR 200 keineswegs bloß ein historisches Modell: Er wird neuerdings wieder gebaut und ist auch mit einem E-Antrieb zu haben. Etwas für Liebhaber der späten 1950er Jahre, die mit wenig Gepäck unterwegs sind und auch einmal die Haube für den Umbau zum Cabrio abnehmen wollen. Was das schöne und farblich stimmige Artwork allerdings mit den eingespielten Nonetten zu tun hat, bleibt ein Rätsel… Musikalisch liegt der Charme zweifelsohne in der Werk-Auswahl; fast kann man schon von Raritäten

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #065 – gemischtes Ensemble
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Anima Eterna Brugge

Anima Eterna Brugge

Dass dieses Album zu kurz wäre, kann man nun wirklich nicht sagen. Mit einer Spielzeit von 79’48“ geht es an die Grenze. Und wo es fast alle Ensembles bei der Einspielung von Schuberts Oktett belassen (immerhin mit einer Dauer von etwas mehr als einer Stunde), da legt hier die bunt gemischte Formation von Anima Eterna Brugge nach: nämlich das unterschätzte, kaum gespielte und noch seltener zu hörende Septett von Franz Berwald (1796–1868). Weder Werk noch Komponist haben weit und breit irgendein Jubiläum – was diese Produktion eigentlich gleich sympathisch machen

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #065 – gemischtes Ensemble
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Linos Ensemble

Linos Ensemble

Der mühsame Weg zur Sinfonie bei Brahms ist legendär. Dass auf diesem steinigen Pfad in den Jahren 1857 bis 1859 in Detmold gleich zwei veritable Serenaden entstanden, wird oft genug übersehen – aus verschiedenen Gründen. Da wäre zunächst – so simpel es klingt – die Benennung der Werke als «Serenaden», die nach «Nachtmusik» (so Brahms selbst) klingt. Geradezu kurios mutet heute die nur zwischenzeitliche Bezeichnung der späteren Umarbeitung von op. 11 als «Sinfonie-Serenade» an. Das Werk zählt zudem sechs Sätze, das op. 16 immerhin fünf. Ferner fallen die beiden Werke

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #065 – gemischtes Ensemble
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