All dies kann einem durch den Kopf gehen, folgt man Viktor Orri Árnason auf seiner Reise zu großen Themen: «Sparked by the realisation that medical advances will soon eradicate death by natural causes, Eilífur weaves together a lucid, near-future narrative via a combination of abstract Icelandic lyrics and adept musical storytelling.» Nichts Geringeres als die Überwindung des Todes und die damit verbundene Frage nach der Vergänglichkeit der Zeit steht damit im Zentrum dieser in neun Tracks und 45 Minuten ablaufenden Soundscapes. Ein wenig mystische Lyrik, Blechbläser-Echos aus Wagners Nibelheim, dazu noch basslastiges Surren, Grummeln und Murmeln – das reicht indes nicht aus, auch nur annähernd etwas (be)greifbar zu machen, dass aktuell weiter in der Zukunft als in der nahen Gegenwart liegt. Der Anspruch von Viktor Orri Árnason ist erstaunlich, das Ergebnis freilich ernüchternd. Von der Reise durch die Klänge bleibt nichts haften außer der zugegebenermaßen nur flüchtigen Vorstellung eines Gefühls der persönlichen Annäherung – wie auch immer. Dabei fordern die angesprochenen Themen verbindliche künstlerische Marksteine zur Orientierung. Der Weg ist noch weit…
Viktor Orri Árnason. Eilífur
Pentatone PTC 5186 950 (2018/19)