Unter dem etwas beliebigen Motto „Kaleidoscope“ hat Mai Kodama Klaviertranskriptionen aus dem 19. Jahrhundert versammelt, die im ersten Moment überraschen: Denn neben Saint-Saëns sind auch Balakirev und Mussorgsky mit jeweils zwei Sätzen aus Beethoven’schen Streichquartetten vertreten (op. 59/1 und op. 18/6, ferner op. 59/2 und op. 130, schließlich op. 135).
Doch die namhaften Arrangeure treten nicht hinter ihren Bearbeitungen hervor, handelt es sich doch lediglich um sehr enge, direkte Übertragungen auf das Klavier. Beethoven hingegen zeigte mit seiner eigenen Mozart-Bearbeitung (Finale aus KV 591), wie man richtigerweise für das Klavier transkribiert (ganz so, wie er übrigens seine Klaviersonate op. 14/1 für Streichquartett vollkommen neu setzte).
Am Ende stellt sich die Frage, was diese CD mehr zu bieten hat als sehr kultiviert dargebotene Kuriositäten großer Namen und eine abseitige Rarität als Ersteinspielung. Sie bleibt eine Produktion für den Sammler.
Kaleidoscope. Beethoven Transcriptions
Mai Kodama (Klavier)
Pentatone PTC 5186 841 (2019)
- Beethoven: Piano Concertos – Brautigam (Fortepiano) / Kölner Akademie / Willens
- Kaleidoscope. Beethoven Transcriptions – Mai Kodama (Klavier)
- Franz Joseph Clement: Violinkonzerte – Contzen / WDR Sinfonieorchester / Goebel
- Beethoven: Sinfonie Nr. 6 / Knecht: Le Portrait musical de la nature – Akademie für Alte Musik Berlin / Forck
- Symphonies de Salon: Reicha & Beethoven – Le Concert de la Loge
- Uri Caine: Diabelli Variations after Ludwig van Beethoven