28. März 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Mozart / Philippe Herreweghe

Mozart / Philippe Herreweghe

Nicht mehr lange, und diese Aufnahme ist bereits 30 Jahre alt. Dass sie dennoch den Weg in die Hörbar gefunden hat, ist nicht allein der letzten Wiederveröffentlichung geschuldet, sondern auch ihrer nun schon «klassisch» anmutenden Interpretation. Sie hält sich an die seit dem 19. Jahrhundert tradierte und zur Hörgewohnheit gewordene Süßmayr-Fassung, bringt aber mit dem Klang und der historisch informierten Aufführungspraxis ein neues Element hinein, ohne sich in Spielereien, Manierismen Exaltiertheiten zu verlieren. Noch ist die Liste der mitwirkenden hervorragenden Solist:innen nicht von gestern; sie bilden aber (und das ist

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Johann Sebastian Bach

Johann Sebastian Bach

Wohl selten nur hat eine Edition die Gegenwart der jüngsten Vergangenheit so eindrücklich dokumentiert. Hier ist es jenes Konzert zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens, das am 12. Februar 2021 mitgeschnitten wurde, ohne Auditorium über die Bühne der Semperoper ging, dann aber doch erst am 7. Januar 2022 auf CD erschien. Wir werden sicherlich noch etwas länger mit den Nachwehen solcher Lockdown-Produktionen zu tun haben. Es ist aber schon erstaunlich, wie weit diese Zeit bereits jetzt zurückzuliegen scheint. Jedenfalls mutet die Einspielung nach nur 16 Monaten beinahe historisch an: vom

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Robert Schumann: Sinfonie Nr. 2 und Nr. 4 – Antwerp Symphony Orchestra, Philippe Herreweghe

Robert Schumann: Sinfonie Nr. 2 und Nr. 4 – Antwerp Symphony Orchestra, Philippe Herreweghe

Erfrischend, markant, durchsichtig und poetisch zugleich. Wer schon immer mit Schumanns Instrumentation gehadert hat, der möge sich mit dieser Einspielung vertraut machen. Dabei wurde nicht an der Besetzung der Streicher gespart (12-12-8-6-5), vielmehr liegt einmal mehr das Geheimnis in der klanglichen Balance und einem ausgewogenen Tempo (wie im Scherzo der Zweiten). Auch die Vierte verliert unter der Stabführung von Philippe Herreweghe viel von ihrer oft zu hörenden Statik. So entschlackt – das geht noch immer! – rückt Schumann übrigens auch näher an Beethoven (9.) heran als an Brahms (1.), was

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