Erfrischend, markant, durchsichtig und poetisch zugleich. Wer schon immer mit Schumanns Instrumentation gehadert hat, der möge sich mit dieser Einspielung vertraut machen. Dabei wurde nicht an der Besetzung der Streicher gespart (12-12-8-6-5), vielmehr liegt einmal mehr das Geheimnis in der klanglichen Balance und einem ausgewogenen Tempo (wie im Scherzo der Zweiten).
Auch die Vierte verliert unter der Stabführung von Philippe Herreweghe viel von ihrer oft zu hörenden Statik. So entschlackt – das geht noch immer! – rückt Schumann übrigens auch näher an Beethoven (9.) heran als an Brahms (1.), was bekanntlich auch den chronologischen Tatsachen entspricht. Schlicht aufregend.
Robert Schumann: Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61, Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120
Antwerp Symphony Orchestra, Philippe Herreweghe
PHI LPH 032 (2018)
- Olivier Messiaen: Le tombeau resplendissant und andere Orchesterwerke (Tonhalle-Orchester, P. Järvi)
- Hanns Eisler: Leipziger Sinfonie, Nuit et brouillard, Trauerstücke aus Filmpartituren
- Charles Ives: Symphonie No. 3 und No. 4, Selected American Hymns
- Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125 ؘ– Wiener Symphoniker, Philippe Jordan
- Robert Schumann: Sinfonie Nr. 2 und Nr. 4 – Antwerp Symphony Orchestra, Philippe Herreweghe
- Robert Schumann: Sinfonie Nr. 2 und Nr. 4 – London Symphony Orchestra, Sir John Eliot Gardiner