18. Januar 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
The Synthetists Revisited / Matty Cilissen

The Synthetists Revisited / Matty Cilissen

Synthetisten? Nie gehört? Das ging mir genauso. Um einige Hörerfahrungen reicher, kann ich nun allerdings sagen: Wer in Paris die «Groupe des Six» kennt, der sollte wenigstens einmal von den belgischen «Synthetisten» Kenntnis genommen haben. Der Zugang ist freichlich ein komplett anderer, und es fehlte in Brüssel auch an einem musikästhetischen Zugpferd, wie es in Paris Jean Cocteau war. Wie aber nun lassen sich die in der Musikgeschichte so lange verschollenen «Synthetisten» beschreiben? Sie gründeten sich am 60. Geburtstag von Paul Gilson (1925) eher informell als Les Synthétistes mit dem

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #098 – Sinfonisches
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Smith Brindle / Duilio Meucci

Smith Brindle / Duilio Meucci

Schon die Biographie von Reginald Smith Brindle (1917–2003) liest sich verblüffend spannend. In der Grafschaft Lancashire geboren, widmet er sich schon früh der Gitarre, der Klarinette und dem Saxophon, später auch der Orgel. Auf Druck der Eltern beginnt er ein Studium der Architektur, abends aber spielt er in Jazz-Formationen. Nach dem Zweiten Weltkrieg widmet sich Smith Brindle schließlich der Komposition; zu seinen Lehren zählen Ildebrando Pizzetti und Luigi Dallapiccola. Schließlich wird er selbst in Bangor Dozent und veröffentlich eine Reihe von Schriften zur zeitgenössischen Musik (u.a. Musical Composition, Oxford 1986).

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #094 – Gitarre
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Georgios Axiotis / A Love Trilogy

Georgios Axiotis / A Love Trilogy

Zu den weithin unbekannten Komponisten der griechischen Musikgeschichte zählt auch Georgios Axiotis (1875–1924). Geboren wurde er im ukrainischen Mariupol an der Schwarzmeerküste, seine musikalische Unterweisung erhielt er in Neapel und stand entsprechend anderen ästhetischen Maximen von nördlich der Alpen zeitlebens mit Reserve gegenüber. Vergleichsweise früh übersiedelte er auf die Insel Mykonos, die ihm für den Rest seines Lebens Heimat werden sollte. Nur wenige Kompositionen sind dokumentiert, noch weniger hat sich erhalten. Und von dem Wenigen ist auf dem vorliegenden Album eine Auswahl von sechs Werken eingespielt. Sie zeigen eine musikalische

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #093 – Griechenland
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Nikos Skalkottas / Dance of the Waves

Nikos Skalkottas / Dance of the Waves

Nicht jeder angehende Komponist lag beim Herrn Papa bequem auf dem Teppich unterm Flügel oder wurde durch Gönner und Stipendien von den Anforderungen des Alltags frei gehalten. Gelegentlich kam und kommt es sogar vor, dass sich ein schöpferischer Geist in einem Orchester dienstverpflichtet, um über die Runden zu kommen. Irgendwann, früher oder später, stellt sich in diesen Biographien die Frage, wie man miteinander umgeht, wenn sich die Wege trennen oder der Nachruhm eine Positionierung verlangt – wie bei Nikos Skalkottas, der bis zu seinem frühen Tod im Staatsorchesters Athen an

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #093 – Griechenland
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Petridēs / Requiem

Petridēs / Requiem

Wer im Netz nach Petros Petridis sucht, der wird fündig. Entweder bei den Metadaten zu diesem Album – oder bei einem Mittelfeldspieler vom FC Hellas Krefeld. Wer allerdings im MGG nachschlägt, wird auf die Schreibweise Petros Petridēs verwiesen, die wiederum in der mitunter seltsamen Welt des WWW quantitativ deutlich unterlegen ist. Dass man von seinen Werken bisher kaum etwas vernommen hat, ist wohl symptomatisch für die griechische Musik aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die in den 1920er Jahren durch politische Krisen überschattet wurde. Ohnehin gingen zu jener Zeit

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #093 – Griechenland
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Journeys / Music from Five Continents

Journeys / Music from Five Continents

In der Konzertdramatugie gibt es eine ganze Reihe ungeschriebener Regeln, an die sich nahezu alle Klangkörper in gefühlt 99,9 Prozent ihrer Programme halten. Da gibt es zunächst einen «Aufwärmer», dann ein Solo-Konzert (und hier dann leider meist mit Klavier oder Violine, seltener schon Violoncello – andere Instrumente sind kaum vorstellbar…). Nach der Pause folgt eine der großen Sinfonien des Repertoires. Einige Werke (oder auch allgemeiner: Werkgruppen) haben da schlichtweg keine Chance und keinen Platz (weil entweder die Besetzung nicht passt oder die Partitur eine zu lange Aufführungsdauer hat, als viel

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #091 – Reisezeit
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Suppé / In 80 Tagen um die Welt

Suppé / In 80 Tagen um die Welt

Sommerzeit ist Reisezeit. Dem will und kann sich auch die «Hörbar» nicht entziehen und bricht daher in dieser Folge zu neuen Horizonten und zu unbekannten Partituren auf, von denen die meisten erst (wieder-)entdeckt werden mussten. Es handelt sich also nicht um tönende Ansichtskarten, sondern um eine dicht getaktete Expedition, bei der man nicht den Anschluss verpassen sollte. (NB. Haben Sie den Newsletter der Hörbar schon abonniert?) Die Reise beginnt mit nicht weniger (und auch nicht mehr) als einer Weltumrundung. Freilich nicht auf einem mondänen Kreuzfahrtschiff oder in einem dahinjagenden Düsenjet.

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #091 – Reisezeit
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Henze / Nachtstücke / Banse

Henze / Nachtstücke / Banse

Um Hans Werner Henze (1926–2012) ist es in der letzten Dekade eigenartig still geworden – im Konzertsaal wie auf dem um Aufmerksamkeit kämpfenden Tonträgermarkt. Daraus etwaige Rückschlüsse auf die Wirksamkeit seiner Musik zu ziehen, wäre allerdings voreilig. Denn Henze stand politisch wie musikalisch neben der einstigen Avantgarde. Ich erinnere mich gerade jetzt, in diesem Moment, an eine Schulaufführung seines Pollicino Mitte der 1980er Jahre – nicht etwa im Opernhaus, sondern in der schon damals architektonisch offen gestalteten Aula des benachbarten Gymnasium Altenholz-Stift. Vermutlich schrieb ich damals gar meine allererste Musikkritik

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #084 – Nachtgesänge
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Richard Danielpour / Stefano Greco

Richard Danielpour / Stefano Greco

Werkkommentare von Komponisten können tief wirken oder auch nur banal sein; oftmals führt erst ein gemeinsames Gespräch zu den wahren Hintergründen eines Werkes oder seiner Bezeichnung. Selbst ein auktorialer Text vermag nicht recht zu überzeugen, wenn er nur Dinge benennt, die ohnehin den gedruckten Noten zu entnehmen sind. Ein wenig geht es mir so beim Lesen des Booklets dieses Albums mit Werken jüngeren Datums von Richard Danielpour (*1956), der allerdings zu seinen Études (2011/12) den rechten Blickwinkel einzunehmen weiß: «Each of these études was written with the idea of a

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #079 – Études modernes
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Florence Price

Florence Price

Noch bevor das legendäre «Gelb-Label» auf die Musik von Florence Price (1887–1953) aufmerksam wurde (vgl. dazu die Hörbar #051), hatte Naxos schon längst die sinfonischen Partituren dieser über viele Jahrzehnte hinweg viel zu wenig beachteten nordamerikanischen Komponistin auf dem Schirm. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Die angebliche «Spurensuche» des Philadelphia Orchestra und von Yannick Nézet-Séguin (Deutsche Grammophon, 2021) war vor einigen Monaten gut platziert, führte allerdings kaum zu einem befriedigenden Hör-Erlebnis: zu glatt, zu schön, zu wenig Individualität. Und ob zudem noch eine das Repertoire fördernde Fortsetzung folgt,

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #075 – Sinfonikerinnen
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Elisabetta Brusa

Elisabetta Brusa

Bereits mit einem vierten Album portraitiert das Label Naxos Orchestermusik der italienisch-britischen Komponistin Elisabetta Brusa (*1954). Dass man ihrem Namen bisher eher am Rande begegnet ist, mag an den Rahmenbedingungen des Musiklebens liegen. Zum einen begann Brusa zwar in jungen Jahren mit der Komposition, professionalisierte sich aber erst in den 1980er Jahren nach Studien bei Bruno Bettinelli, Peter Maxwell Davies und Hans Keller. Stilistisch knüpft sie eher an tonale Traditionen an und folgt einer narrativen Gestik. Doch auch der Schaffensprozess scheint dem Werk im Weg zu stehen: Die auf diesem

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #075 – Sinfonikerinnen
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Albert Lortzing

Albert Lortzing

Obwohl es in der vergangenen Zeit erfolgreiche Bemühungen gab, Leben und Werk von Albert Lortzing (1801–1851) wissenschaftlich aufzubereiten und zu würdigen – 2001 erschien darüber hinaus bei der Bundespost eine Briefmarke zum 200. Geburtstag –, ist es bis heute recht still um einen Komponisten geblieben, der sich als Kapellmeister betätigte und bisweilen auch selbst auf der Bühne stand. Dass er vollkommen überarbeitet und hochverschuldet starb, ist längst vergessen – zahlreiche seiner Werke allerdings ebenso, da sich die aus dem Singspiel geborene deutsche Spieloper derzeit nicht allzu präsent auf den Spielplänen

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #074 – Happy New Year
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