Ein Grund dafür ist vorderhand nicht auszumachen. Das Gewicht liegt nach wie vor ohnehin auf dem solistischen Klavierpart – und hier versteht es Giltburg, mit Kraft und Seele die Pole auszuleuchten: Virtuos in der Hand und mit Wärme im Herzen spielt er auch die schwierigsten Passagen mit einer Selbstverständlichkeit, die einem vor allem die Musik selbst nahe bringt. Wer in dieser Hinsicht je mit Rachmaninow fremdelte, wird bei Giltburg versöhnt. Es ist die Klarheit in seinem Spiel, die einfängt und verführt. Auch in Brüssel wurde im Tutti und darüber hinaus alles «richtig» gemacht, freilich ohne eigene Akzente zu setzen.
Sergei Rachmaninow. Klavierkonzert Nr. 1 fis-Moll op. 1 (1890/91, 1919); Rhapsodie über ein Thema von Paganini op. 43 (1934); Klavierkonzert Nr. 4 g-Moll op. 40 (1926, 1941)
Boris Giltburg (Klavier), Brussels Philharmonic, Vassily Sinaisky
Naxos 8.574528(2022)
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