19. April 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Andreas Hertel: Blue Bop

Andreas Hertel: Blue Bop

Anders als beim Stefan Schöler Trio steht dieses Trio in der nicht vorhandenen Tradition des Nix-kann-mich-umhaun-Jazz. Das klingt einfach gut gelaunt und läuft ab wie am Schnürchen. Das Jazz-Uhrwerk aus Groove und Swing bringt nicht aus der Unruhe. Das muss man auch erst mal können. Unmissverständlich klar ist dieses Trio auf Funktionalität, auf Funktionieren angesetzt. Eine sichere Bank im Mittelfeld, keine genialen musikalischen Bananenflanken und Fallrückzieher. Nicht immer schön, aber im Einsatz der musikalischen Mittel effektiv. Früher hätte man das mit dem Werbespruch „Da weiß man, was man hat“ verkaufen

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Stefan Schöler Trio: Wiedersehen

Stefan Schöler Trio: Wiedersehen

Angenehm unspektakulär ist die dieses Trio um den Pianisten Stefan Schöler, der ganz im Klanggefolge Jarrett‘scher Triokultur unterwegs ist. Die Standards, die er mit seinem Trio hier einspielt kommen mit dieser Selbstverständlichkeit des Unbedingten und Inkontingenten. So und genau so muss es klingen, und nicht anders. Da beißt die Maus keinen Faden ab, da gibt es nun auch keinen musikalischen Hinterhalt mit einer Klanggrube, in die man im schlimmsten Fall dann selbst noch fällt. Passiert hier nicht! Aber deshalb muss es ja nicht langweilig werden – wird es auch nicht!

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Lorenz Kellhuber Trio: Samadhi (2019)

Lorenz Kellhuber Trio: Samadhi (2019)

Wenn schon, denn schon. Musikalisches Risiko ist ohne Anternative. Im Zentrum dieser Aufnahme steht eine 51-minütige Improvisation. Das Trio mit Lorenz Kellhuber, Felix Henkelhausen und Moritz Baumgärtner lässt es geschehen. Live im Theater Regensburg im Dezember 2018 aufgenommen, kann man und muss man sich dem Klangfunkenflug überlassen. Ohne Eintauchen wird es nichts werden, doch seine Ohren und sein Gehirn muss man dazu nicht abgeben. Diese sind gefordert, mithörend mitzuimprovisieren. Beiläufig geht hier gar nichts. Dieses Jazztrio macht es einem alles andere als leicht dabei. Ohne extremes Hochdrehen von Virtuositätsgeplänkel treiben

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