21. November 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Works of Igor Strawinsky / Sony

Works of Igor Strawinsky / Sony

Im Vergleich zum Sacre-Jubiläum von 2013 ist heuer nahezu ohne größere Aufmerksamkeit im Konzertleben der 50. Todestag von Igor Strawinsky verstrichen. Das hat aktuell verschiedene Ursachen, liegt aber sicherlich auch an der teilweisen Sperrigkeit seines späten Schaffens. Dennoch überrascht es, dass nicht alle großen Labels gleichermaßen ihre Archive nach Schätzen durchforstet haben. Es muss ja nicht immer «jede Note» sein, gelegentlich tut es auch eine wirklich repräsentative Werkauswahl. Aber dass die in den 1960er Jahren unter der Leitung des Komponisten selbst entstandenen Einspielungen derzeit nicht als Box verfügbar sind, ist

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #047 – Strawinsky 50
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Spurensuche / Kyra Steckeweh

Spurensuche / Kyra Steckeweh

Wer von einer «Spurensuche» spricht, denkt vermutlich zunächst an kleine, kaum wahrnehmbare Reste einer näheren oder ferneren Vergangenheit. Diese CD greift weiter. Nicht längst verblasste «Relikte» der Musikgeschichte wurden hier eingespielt, sondern wahre Schwergewichte. Sie sind (um im Bild zu bleiben) schon länger offenkundig und frei zugänglich, nur dass bisher kaum jemand so genau hingeschaut hat. Denn wo viele Komponistinnen (wie auch ihre männlichen Kollegen) sich oft nur mit kleinen Piècen begnügten, da zeigten Sophie Westenholz, Ethel Smyth und Dora Pejačević, dass man auch im Bereich der Sonate reüssieren konnte.

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #044 – regards de femmes
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Regards de femmes / Marie-Catherine Girod

Regards de femmes / Marie-Catherine Girod

Etwas provokant stellt Vincent Agrech gleich zu Beginn seines Essays im Booklet dieser Produktion die wahrlich heikle Frage: „Ist denn die Hälfte der Menschheit immer noch vergessen?“ Freilich weiß er auch zu differenzieren, denn es verhinderten über Jahrhunderte großteils die Umstände, dass Frauen Federhalter und Notenpapier in die Hand nahmen. Charakteristischerweise stammen viele der frühen Ausnahmen aus aristokratischen oder zumindest großbürgerlichen Familien – sie hatten am „besseren Rand“ der fest gefügten gesellschaftlichen Ordnung das Glück, sich künstlerische Unabhängigkeit im Privaten leisten zu können. Erst später stellte sich die Frage nach

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #044 – regards de femmes
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Schostakowitsch / Marc Coppey

Schostakowitsch / Marc Coppey

Zwei Werke, zu denen sich zahlreichen Einspielungen im Katalog finden. Denn mit seinen Konzerten für Violoncello und Orchester hat Dmitri Schostakowitsch Partituren geschaffen, die (wie viele andere seiner Kompositionen) längst zum festen Repertoire gehören – ein Phänomen, das etwas aussagt über die emotionale Intensität, die unmittelbare Erfahrbarkeit wie auch die motivisch-melodische Griffigkeit seiner Musik. Hier scheint der Komponist gleichsam selbst zu sprechen: durch die Noten selbst, durch den Solopart des Violoncellos, den ersten Solisten (die Uraufführungen spielte der mit Schostakowitsch eng befreundete unangepasste Mstislaw Rostropowitsch), letztlich auch durch das charakteristische

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #040 – Cellomania
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Prokofjew 5 / Santtu-Matias Rouvali

Prokofjew 5 / Santtu-Matias Rouvali

Wohl alle, die krisensicher im öffentlichen Dienst beschäftigt sind, haben sich bestimmt schon einmal beim Blick auf so manche Dirigenten-Laufbahn verwundert die Augen gerieben. Denn hier scheint wie sonst nur in Aufsichtsräten das Unmögliche möglich zu werden – nämlich gleich mehrere verantwortliche Chefpositionen parallel, beziehungsweise sukzessiv exklusiv innezuhaben. Die durch den Starkult verstärkte Ämterhäufung steht freilich der ursprünglichen Aufgabe entgegen, einen Klangkörper und dessen Repertoire langfristig zu entwickeln: Wie aber dieses Ziel verwirklichen, wenn der Chef selbst bloß «zu Gast» ist? Leicht lässt sich so in einen Lobgesang auf die

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #039 – Sinfonisches
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Schostakowitsch 11 / Eliahu Inbal

Schostakowitsch 11 / Eliahu Inbal

Wer erinnert sich nicht an die fulminante Einspielung der Mahler-Sinfonien, mit der in den Jahren zwischen 1984 und 1992 Eliahu Inbal gemeinsam mit dem damaligen RSO Frankfurt ein Stück interpretationsgeschichte schrieb. Es war der erste digitale Zyklus (erschienen bei Denon), zugleich hatte die Tontechnik brillante Arbeit geleistet. Zuvor hatte Inbal für die damals weitgehend ungespielten ersten Fassungen einiger Bruckner-Sinfonien eine Lanze gebrochen (Teldec). Sein Schostakowitsch-Zyklus mit den Wiener Symphonikern (ebenso bei Denon, erschienen in den 1990er Jahren) konnte allerdings nicht an diese großen Erfolge anknüpfen und ist physisch aktuell nicht

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #039 – Sinfonisches
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Shoko Kuroe: Snow

Shoko Kuroe: Snow

Sommer, Sonne, Sonnenschein. Eine gute Zeit für Gedanken an Schnee. Angeblich gibt es Kulturen, die sehr viele Worte für Schnee haben. Diese CD der Pianistin Shoko Kuroe zeigt, dass wir auch viele Töne für Schnee haben – allein schon auf dem Klavier. Und niemand wird wohl ermessen können, wie viele Töne es für Schnee noch jenseits des Klaviers gibt und wie viele Schnee-Klänge, die nicht titel- oder assoziationsgebend geworden sind. Einen kleinen Ausschnitt bringt diese Zusammenstellung der Pianistin und doch einen Fächer aus Zeit, Klang und Empfindung. Kalt wird einem

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Heinzen & Mead: „Les Six“

Heinzen & Mead: „Les Six“

Musik von Georges Auric, Louis Durey, Arthur Honegger, Darius Milhaud, Francis Poulenc, Germaine Tailleferre und Nr. 7: Erik Satie. Ein Blick in die Vergangenheit und eine wunderschöne Wiederaufnahme des 1920 entstandenen Gemeinschaftswerks „L’Album des Six“ zu dem jeder der sechs Komponist:nnen Georges Auric, Louis Durey, Arthur Honegger, Darius Milhaud, Francis Poulenc und Germaine Tailleferre jeweils ein Klavierwerk beisteuerten. Die beiden Musiker:innen erweiterten das Programm indem sie kleine Liederzylen der Komponist:innen hinzufügten, die zeitlich das Datum 1920 allerdings brechen. Zusätzlich ergänzen sie die „6“ mit der Einfügung von Werken Erik Saties

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Benjamin Britten / Peter Grimes

Benjamin Britten / Peter Grimes

«The Opera Company». Machte mit diesem Worten im 20. Jahrhundert eine große Schallplattenfirma von sich reden, ist es nun das ebenfalls in England beheimatete Label Chandos, das für sich dieses Motto beanspruchen könnte. Denn wo Majors von einst keinen Mumm mehr in den Knochen haben, eröffnen sich für andere ganz neue Freiräume. Schon seit einigen Jahren ist klar, dass sich Chandos nicht nur den ewigen Highlights widmet, sondern vor allem jenen Bühnenwerken, die aufregende Akzente setzen. Alles begann vor über 20 Jahren mit der Serie «Opera in English», einer früher

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #035 – Schiff ahoi
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French Duets

French Duets

Vierhändige Klaviermusik war zu allermeist für den Salon oder die «gute Stube» bestimmt. Entsprechend finden sich im Repertoire Bearbeitungen von Sinfonien und Streichquartetten(!), die regelmäßig erstellt wurden, um zu einer Zeit ohne geeignete mechanische Reproduktionsmöglichkeiten wenigstens bekannte wie neuere Werke zu verbreiten, so dass diese «erspielt» werden konnten. Darüber hinaus entstand für das vierhändige Spiel eine Vielzahl von originären Werken in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Ausdruckssphären. Ein wenig von der Vielfalt um die Wende zum 20. Jahrhundertwende zeigen Paul Lewis und Steven Osborne mit diesem Album, das wohl nur aus Versehen

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #034 – à la française
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Around Paris

Around Paris

Muss man ein Album wirklich «Around Paris» nennen, wenn sich dieses Versprechen schon mit Blick auf die Werke nicht erfüllt? Offenbar bestand nur wenig Zutrauen in die eigene Auswahl, so dass dieser fraglos atmosphärische Titel einen Zusammenhang stiften soll, der letztlich nicht gegeben ist. Strawinskys L’histoire du Soldat entstand nun einmal in der Schweiz, ebenso wie Bartóks Kontraste. Sie bleiben hier dennoch keine Fremdkörper, denn das Programm wird durch die ungewöhnliche kammermusikalische Formation aus Klarinette, Violine und Klavier getragen, die man eigentlich als von Bartók gesetzt annimmt, für die allerdings

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #034 – à la française
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Chamber Music with Winds and Piano

Chamber Music with Winds and Piano

In einer noch immer erstaunlich anmutenden produktiven Wechselwirkung beförderten sich in den letzten drei Dekaden des 19. Jahrhunderts der französische Instrumentenbau, Pariser Institutionen und am Repertoire interessierte Komponisten gegenseitig und brachten so die kammermusikalisch unterrepräsentierten Holzbläser zu neuem Glanz. Ablesbar ist dies an der Gründung der Société Nationale de Musique (1871), der Société de Musique de Chambre pour Instruments à Vent (1879) sowie der Société Moderne d‘Instruments à Vent (1879), aber auch an der Anzahl musikalisch herausragender Werke, die nicht allein einzelne Instrumente idiomatisch erkunden, sondern auch zu neuen Formationen

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #034 – à la française
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