26. Dezember 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Pierre Boulez – Piano Works

Pierre Boulez – Piano Works

Wie vollständig ist eine Edition, die sich Œuvres complètes nennt? Eine Frage, die sich angesichts dieses Albums aufdrängt, das mit der Einspielung von zwei frühen Werken die Perspektive auf Pierre Boulez und sein kompositorisches Schaffen bedeutend erweitert. Denn bei den Variationen für die linke Hand und den drei Psalmodien handelt es sich um Werke, die noch vor den Douze Notations entstanden sind. Sie sind komplex und zeigen, mit welcher Geschwindigkeit sich der 20-Jährige das Musikalische erarbeitete und es für sich neu organisierte: nicht in einer durchgehenden Reihe, sondern in einer

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Pierre Boulez – Anthèmes

Pierre Boulez – Anthèmes

Dass sich einzelne Kompositionen von Pierre Boulez auch unmittelbar verständlich machen können, beweist diese ältere, noch immer als physisches Album erhältliche Einspielung von drei Werken, die kompositorisch (dem Material nach) oder auch technisch (in der Verwendung von Zuspiel und Live-Elektronik) in enger Beziehung zueinander stehen: Aus Anthèmes 1 für Violine Solo (1991 als Pflichtstück für einen Wettbewerb entstanden, wurde wenige Jahre später mit Anthèmes 2 (1995) eine komplexe Partitur, bei der damals neueste Verfahren computergenerierter Klänge in das Spiel eingreifen, es bereichern, es nach festgelegten Verfahren kommentieren. In den Dialogue

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Pierre Boulez – Œuvres complètes

Pierre Boulez – Œuvres complètes

Erstmals 2013 erschienen, wurde diese Box zum 100. Geburtstag von Pierre Boulez noch einmal „limitiert” aufgelegt und mit anderen Bestellnummern versehen. In Zeiten des niedergehenden Fachhandels dürfte das freilich kaum jemand bemerken, es sei denn, man schaut in die von vielen fleißigen und zuverlässigen Händen erhobenen Daten bei discogs.com. Was nach den zwölf dazwischenliegenden Jahren sofort ins Auge fällt: Der einstige Blick auf das Schaffen (Œuvres complètes) wird auf dem Kästchen nun und im Rahmen einer noch größeren Gesamt-Edition geradewegs personalisiert (The Composer). Angesichts einer weit verbreiteten Unkenntnis des Œuvres

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Pierre Boulez – Livre pour quatuor

Pierre Boulez – Livre pour quatuor

Ein wirklich besonderes Album, das am Ende einer mit ihm verbundenen Werkgenese steht. Schon bei seiner Gründung setzte sich das Quatuor Diotima mit dem Livre pour quatuor auseinander, später kam es gar zu einer intensiven Zusammenarbeit mit Pierre Boulez in Baden-Baden, aus der eine Revision der Partitur hervorging (2012). Für einen Konzertzyklus sollten dann die einzelnen Sätze zwischen Werken von Schönberg und Beethoven stehen – ein Vorhaben mit gattungsgeschichtlicher Tiefe, für das allerdings der unvollendete vierte Satz fehlte. Boulez machte das bereits archivierte Material zugänglich, konnte die eigene Revision jedoch

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Pierre Boulez. The Complete Columbia Album Collection

Pierre Boulez. The Complete Columbia Album Collection

Bereits 2017 in den Handel gekommen (und aktuell noch immer verfügbar), mutet diese 67 CDs umfassende Box der (nahezu vollständigen) frühen Einspielungen wie ein ungeschliffenes Juwel an. Auch wenn sich viele der Alben bereits in dieser oder jener Form im Regal befinden, denn mit der wegweisenden Übernahme der traditionsreichen Columbia Records durch die Sony im Jahr 1988 begann auch eine heute anhaltende vielfältige Auswertung des Back-Katalogs, ist diese Zusammenstellung dann doch einmalig. Anlass für die opulente Veröffentlichung war das 50-jährige Jubiläum der ersten Produktion eines Werkes unter der Leitung von

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Art'Ventus Quintet – Swiss Treasures

Art’Ventus Quintet – Swiss Treasures

Der Werkbestand ist weder vergleichbar noch in seiner Breite exzeptionell – und wird dennoch unter Kennern das Bläserquintett als dem Streichquartett vergleichbar angesehen. Dabei unterscheidet es sich zwar durch seine traditionelle Besetzung mit Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott hinsichtlich seiner klanglichen Homogenität, doch hat die Besetzung dank der Werke von Franz Danzi und Anton Reicha eine vergleichbare geschichtliche Perspektive. Das zeigt auch dieses Album mit Werken aus dem Schweizer Schatzkästlein, die wie auch anderswo durch einzelne Kompositionen und ihre Besetzung zusammengehalten werden. Hier nun sind es mehrsätzige Werke von

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Jérémie Conus – Swiss Piano Music

Jérémie Conus – Swiss Piano Music

Klaviermusik von zwei Komponisten, die man dem Namen nach kennt, deren Werke (ganz allgemein) hierzulande aber kaum einmal auf der Bühne oder dem Podium anzutreffen sind. Die Gründe dafür sind vielfältig, auf jeden Fall aber in einer mangelnden Aufführungstradition, fehlender Kenntnis und ausbleibendem Mut zu suchen. Dabei haben Arthur Honegger (1892–1955) und Frank Martin (1890–1974) auf jeweils ganz eigene Weise Wichtiges geschaffen – ihre Klaviermusik blieb in der Rezeption freilich im Schatten. Hier setzt der junge Pianist Jérémie Conus mit diesem Album an. Und er überzeugt in mehrfacher Hinsicht. Da

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20th Century Foxtrots – Switzerland

20th Century Foxtrots – Switzerland

Mit der fünften Folge seiner Foxtrott-Anthologie begibt sich Gottlieb Wallisch in die Schweiz. Ob nun Berg oder Tal, Zürich, Genf oder Bern: Angesichts dieser fantastischen Auswahl völlig unbekannter Stücke darf man sich erstaunt die Augen reiben. Was dann aber doch bei genauerem Studium der Track-Liste auffällt, sind die vergleichsweise «späten» Daten der Werke. Denn während es zu Beginn der 1920er Jahre mit dem Foxtrott in Berlin glühte, musste dieses Tanzfieber offenbar am Fuße der Alpen erst abgeklärt werden. So jedenfalls der Eindruck – auch bei dem, was auf diesem Album

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David Schiff – Eugene Symphony

David Schiff – Eugene Symphony

Wenn ich an musikalische Reflexionen des Sports in der Musik denke, dann sind es doch eher Sportarten wie etwa Tennis oder Rudby. Selten oder gar nie wurden bisher einzelne Personen oder gar Sportler in Klangporträts verewigt. Das hat sich mit der Komposition Prefontaine von David Schiff (* 1945) geändert. Das Werk erinnert an den US-amerikanischen Leichtathleten Steve Roland Prefontaine (1951–1975), der ein großes Rennen auf dem vierten Platz verlor und zu früh bei einem Autounfall in Eugene (Oregon) verstarb. In Auftrag gegeben hat die Partitur die Eugene Symphony im Vorfeld

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