28. Juli 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Costin Miereanu – Poly-Art Recordings 1976-1982

Costin Miereanu – Poly-Art Recordings 1976-1982

ES SIND DIE 70ER-JAHRE! Costin Miereanu mit seiner Art der elektronischen Musik eher an Seitenflügel der Popularmusik wie von Tangerine Dream, Pink Floyd, Jean-Michel Jarre, Michael Rother, Dieter Moebius, Hans-Joachim Roedelius, Brian Eno (nicht so sehr Kraftwerk) an und verbindet sich eher mit Terry Riley als Iannis Xenakis.

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Xenia Pestova Bennett / Annea Lockwood: The Piano Works

Annea Lockwood – The Piano Works

«Ear-Walking Woman»: Herausgekommen ist eine Musik, die anscheinend völlig losgelöst ist von den ebenso typischen traditionellen Modellen der formalen Gliederung, sondern die dem nachhorcht, was sie jeweils aus dem gerade Entstehenden antreibt. Aber es handelt sich gleichwohl um Kompositionen, nicht um ein frei flottierendes Spiel aus und mit Improvisationselementen.

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Bach – Ars moriendi

Bach – Ars moriendi

In früheren Jahrhunderten und Epochen wurde anders mit dem Leben und dem Tod umgegangen – und somit auch mit der erhofften Ewigkeit. Dies spiegelt sich besonders in Dichtung und Musik wider, vielleicht am radikalsten in der Verszeile «Komm o Tod, Du Schlafes Bruder». Genau diese Choralstrophe hat vor 30 Jahren, verbunden mit erhabenen Bildern, sogar den Weg auf die Kinoleinwand gefunden. Wie Bach selbst über diese Dinge dachte, wissen wir nicht, aber der Ausdruck seiner Kompositionen scheint Hinweise zu geben. Einige dieser Spuren werden auf diesem hervorragend kuratierten Konzeptalbum nachgezeichnet,

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #162 – kurz & knapp (Barock)
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Bach – Sonaten und Partiten

Bach – Sonaten und Partiten

Bachs sechs Sonaten und Partiten für Violine allein (die auch die Suiten für Violoncello allein) sind Werke, die nicht nur für fertige Instrumentalist:innen gedacht sind, sondern die auch in jedem Takt die kompositorische Vollendung zeigen, Melodie, Rhythmus, Harmonik und Kontrapunkt so zu denken, dass jede Noten in mindestens einer dieser Dimensionen eine substanzielle Bedeutung hat. Und so fordern sie nicht nur eine herausragende Spieltechnik, sondern auch gestalterisches Vermögen in der Vertikalen wie Horizontalen. All dies findet sich eindrucksvoll auf dem zweiten und damit letzten Album dieser Werkgruppe wieder – eingespielt

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #162 – kurz & knapp (Barock)
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Bononcini – Kantaten

Bononcini – Kantaten

Einst gefeiert, ist Giovanni Battista Bononcini (1670–1747) heute nur noch wenigen bekannt, ebenso wie seine Musik. Das ist bedauerlich, denn er galt in London als einer der stärksten Konkurrenten von Georg Friedrich Händel. London? Tatsächlich liest sich seine Biografie allein anhand der Eckdaten aufregend: Bologna, Rom, dann Wien und schließlich die britische Metropole. 1731 stolperte er über ein älteres Plagiat (abseits der gängigen Opern-Pasticcios). Bononcini ging nach Lissabon, verlor viel Geld bei Spekulationen und verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in Wien. Neben Opern und Sonaten sind mehr als 270

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #162 – kurz & knapp (Barock)
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Bach – Kantaten

Bach – Kantaten

Wie mit einem musikalischen Œuvre umgehen, das bereits vielfach eingespielt wurde, das in seiner Gesamtheit auch live aufgeführt wird? Paul Agnew und das Ensemble Les Arts Florissants beschreiten mit der Serie «A Live in Music» bei Johann Sebastian Bach einen neuen Weg, indem hier Stationen der stilistischen Entwicklung mit beispielhaften Werken aufgezeigt und mit anderen Kompositionen verglichen werden. Eine Schule des Hörens und Verstehens – eigentlich. Die Einschränkung betrifft die Interpretationen selbst. Da mag einem (eine sehr persönliche Sache) der Ton der verwendeten Oboe nicht gefallen, da wird man gelegentlich

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #162 – kurz & knapp (Barock)
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Buxtehude – Sonaten

Buxtehude – Sonaten

Das Schaffen von Dieterich Buxtehude (1637–1707), der fast 40 Jahre lang das Organistenamt an St. Marien in Lübeck bekleidete, lässt sich in drei große Bereiche unterteilen: Orgelmusik, Vokalmusik (Kantaten und Geistliche Konzerte) sowie Klavier- und Kammermusik. Obwohl seine Triosonaten im Gegensatz zu vielen transalpinen Kompositionen so außergewöhnlich sind und dem norddeutschen Stylus phantasticus folgen, sind sie noch immer weitgehend unbekannt. So mag jede Neueinspielung gerechtfertigt sein – auch wenn inzwischen zahlreiche Aufnahmen im virtuellen Katalog zu finden sind. Allerdings geben die Werke für die Interpreten einen weiten Spielraum. Die einen

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #162 – kurz & knapp (Barock)
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Mēla Guitar Quartet

Mēla Guitar Quartet

Anthony Burgess (1917–1993) – ein Komponist? Wer hätte gedacht, dass sich der bekannte britische Schriftsteller auch als versierter Tonsetzer betätigte! Dabei war er in jungen Jahren nicht zum Studium der Musik zugelassen worden, sondern inskribierte sich in Manchester für englische Literatur. Die folgenden Jahre während und nach dem Zweiten Weltkrieg waren Wanderjahre mit Stationen in Gibraltar, Malaysia und Brunai. Mit mehr als 60 Büchern schuf Burgess ein ebenso umfangreiches wie breites literarisches Werk, wohlhabend wurde er jedoch erst durch A Clockwork Orange (1962), das von Stanley Kubrick verfilmt wurde. Um

Teil 4 von 4 in Michael Kubes HörBar #161 – Gitarre(n)
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Thibault Cauvin

Thibault Cauvin

Bach geht immer. Man kann seine Musik emotional betrachten oder in dem kontrapunktisch verwobenen Liniengeflecht etwas Besonderes entdecken. Am Ende ist es die universelle Abstraktheit der Komposition, die sie auf wohl allen erdenklichen Instrumenten realisierbar macht – vom Akkordeon über den Synthesizer bis hin zur Gitarre und weit darüber hinaus. Johann Sebastian Bach selbst hatte wohl auch die Laute in der Hand und improvisierte – wichtig: privatim!) mit Silvius Leopold Weiss (1787–1750) um die besseren Ideen, wie Johann Friedrich Reichardt verspätet zu berichten weiß (1805): «Wer die Schwierigkeit der Laute

Teil 3 von 4 in Michael Kubes HörBar #161 – Gitarre(n)
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Quartetto Santorsola

Quartetto Santorsola

Eine Fahrt in ein unbekanntes Terrain – jedenfalls für all jene Musikliebhaber:innen, die sich nicht mit Gitarrenmusik auskennen. Denn John W. Duarte (1919–2004) war eine Institution. Obwohl er bis zu seinem 50. Lebensjahr in der chemischen Industrie arbeitete und sich erst dann gänzlich der Tonkunst zuwandte, hatte sich der Engländer längst den sechs Saiten verschrieben. Schon «nebenbei» entstanden zahlreiche Werke und Bearbeitungen, ohne dass Duarte auch nur einen «regulären» Kompositions-Kurs besucht hätte. Auch seine eigene musikalische Ausbildung umfasste nur drei Jahre bei dem Jazz-Gitarristen Terence Usher. Duarte beeinflusste als Lehrer

Teil 2 von 4 in Michael Kubes HörBar #161 – Gitarre(n)
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Frank Bungarten

Frank Bungarten

Im «klassischen» Konzertleben ist die Gitarre nur selten anzutreffen. Mit ihrem intimen Ton ist sie ein Instrument der kleinen Räume, wenn nicht gar des Salons – sofern man es mit der großen Literatur des 19. Jahrhunderts ernst meint. Dann stößt man sofort auf den Namen von Fernando Sor (1778–1839), der mit einfachen Stücken und bissiger Ironie die Bedürfnisse anspruchsloser Zeitgenossen befriedigte, mit seinen großformatigen Kompositionen aber sowohl technisch wie auch formal die Grenzen sprengte. Der Lebensweg führte ihn von Barcelona über Paris und London nach Moskau, dann über Berlin wieder

Teil 1 von 4 in Michael Kubes HörBar #161 – Gitarre(n)
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