5. Dezember 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Art'Ventus Quintet – Swiss Treasures

Art’Ventus Quintet – Swiss Treasures

Der Werkbestand ist weder vergleichbar noch in seiner Breite exzeptionell – und wird dennoch unter Kennern das Bläserquintett als dem Streichquartett vergleichbar angesehen. Dabei unterscheidet es sich zwar durch seine traditionelle Besetzung mit Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott hinsichtlich seiner klanglichen Homogenität, doch hat die Besetzung dank der Werke von Franz Danzi und Anton Reicha eine vergleichbare geschichtliche Perspektive. Das zeigt auch dieses Album mit Werken aus dem Schweizer Schatzkästlein, die wie auch anderswo durch einzelne Kompositionen und ihre Besetzung zusammengehalten werden. Hier nun sind es mehrsätzige Werke von

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Jérémie Conus – Swiss Piano Music

Jérémie Conus – Swiss Piano Music

Klaviermusik von zwei Komponisten, die man dem Namen nach kennt, deren Werke (ganz allgemein) hierzulande aber kaum einmal auf der Bühne oder dem Podium anzutreffen sind. Die Gründe dafür sind vielfältig, auf jeden Fall aber in einer mangelnden Aufführungstradition, fehlender Kenntnis und ausbleibendem Mut zu suchen. Dabei haben Arthur Honegger (1892–1955) und Frank Martin (1890–1974) auf jeweils ganz eigene Weise Wichtiges geschaffen – ihre Klaviermusik blieb in der Rezeption freilich im Schatten. Hier setzt der junge Pianist Jérémie Conus mit diesem Album an. Und er überzeugt in mehrfacher Hinsicht. Da

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20th Century Foxtrots – Switzerland

20th Century Foxtrots – Switzerland

Mit der fünften Folge seiner Foxtrott-Anthologie begibt sich Gottlieb Wallisch in die Schweiz. Ob nun Berg oder Tal, Zürich, Genf oder Bern: Angesichts dieser fantastischen Auswahl völlig unbekannter Stücke darf man sich erstaunt die Augen reiben. Was dann aber doch bei genauerem Studium der Track-Liste auffällt, sind die vergleichsweise «späten» Daten der Werke. Denn während es zu Beginn der 1920er Jahre mit dem Foxtrott in Berlin glühte, musste dieses Tanzfieber offenbar am Fuße der Alpen erst abgeklärt werden. So jedenfalls der Eindruck – auch bei dem, was auf diesem Album

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David Schiff – Eugene Symphony

David Schiff – Eugene Symphony

Wenn ich an musikalische Reflexionen des Sports in der Musik denke, dann sind es doch eher Sportarten wie etwa Tennis oder Rudby. Selten oder gar nie wurden bisher einzelne Personen oder gar Sportler in Klangporträts verewigt. Das hat sich mit der Komposition Prefontaine von David Schiff (* 1945) geändert. Das Werk erinnert an den US-amerikanischen Leichtathleten Steve Roland Prefontaine (1951–1975), der ein großes Rennen auf dem vierten Platz verlor und zu früh bei einem Autounfall in Eugene (Oregon) verstarb. In Auftrag gegeben hat die Partitur die Eugene Symphony im Vorfeld

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Choralis Constantinus 1508

Choralis Constantinus 1508

Reichstage waren seit dem Mittelalter wichtige politische Zusammenkünfte, die an immer wieder anderen Orten durchgeführt wurden. Eingeladen wurde vom Kaiser – und natürlich musste es auch festlich zugehen. Musik spielte dabei eine tragende Rolle, so wie zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Konstanz. Das rein nominelle Problem der vorliegenden, im Titel auf «1508» festgelegten Pro-duktion: Einberufen wurde der Reichstag 1507, dem Domkapitel legte Heinrich Isaac aber seine Motetten erst am 29. November 1509 vor. Gedruckt wurden sie 1550/55 in den drei Bänden der Choralis Constantinus, die meisten Werke aus Konstanz

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Simeon ten Holt – Jeroen van Veen

Simeon ten Holt – Jeroen van Veen

Ein Projekt, das sich nahtlos in die Diskographie von Jeroen van Veen einfügt. Denn der Niederländer hat sich als Pianist ganz (wenn auch nicht ausschließlich) der minimalistischen und repetitiven Musik verschrieben. Und er spielt die Werke mit einer Poesie, die wiederum selbst als prägend bezeichnet werden muss. Selten agitativ, sondern für gewöhnlich in einem weichen, warmen Wattebad nimmt er sich gerne auch Zeit für enzyklopädische Einspielungen – immer unterstützt vom Label Brilliant Classics. Eine feine Symbiose, die offenbar vieles erst möglich macht. So wie diese Box mit 20 CDs und

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Philip Glass – Tana Quartet

Philip Glass – Tana Quartet

Es bleibt erstaunlich, wie Philip Glass sich und seine Patterns immer wieder neu erfindet. Die innere Kraft einer noch lange nicht erschöpften Tonalität steht ihm dabei zur Seite – so auch in den Streichquartetten Nr. 8 (2018) und Nr. 9 (2021). Zwei Werke, die sich dann aber doch recht unterschiedlich mit der Gattung auseinandersetzen. Der dem Album beigegebene, äußerst knappe Kommentar, die Nr. 8 sei «Schubertian in nature», ist freilich missverständlich. Man kann ihn auf die Länge(n) und Sequenzen beziehen, oder auch mehr auf die Faktur und den Wechsel der

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Steve Reich – Mivos Quartet

Steve Reich – Mivos Quartet

Unter dem Titel «The String Quartets» sind auf diesem Album erstmals alle drei Werke versammelt, die Steve Reich mit einem Streichquartett besetzt hat. Eine zugegeben zögerliche Formulierung, denn es besteht ein gravierender Unterschied zwischen der Besetzung und der mit ihr verbundenen Gattung. Selbst das 1998 entstandene Triple Quartet (1998, ohne vokale Zuspiele) verlangt nach drei Ensembles oder im Vorwege einer Aufführung produzierte Zuspielbänder. Das Ensemble erscheint dabei nicht mehr als Formation vier gleichberechtigter Stimmen, sondern als ein Instrument – eine satztechnische Entscheidung, die sich so schon in den Quartett-Konzerten von

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Philip Glass – Maciej Gański

Philip Glass – Maciej Gański

Glass in a nutshell. So oder ähnlich lassen sich die insgesamt 20 Etüden charakterisieren, die zwischen 1991 und 2012 stückweise entstanden sind. Erstaunlich, dass es am Ende keine 24 Nummern wurden. Dennoch sind sie in zwei «Books» unterteilt, die nicht chronologisch, sondern als dramatische Folge ohne übergeordnete enzyklopädische Ordnung konzipiert sind. In diesem Sinne sind sie nicht als «Zyklus» zu verstehen, wie gelegentlich zu lesen ist. Sie sagen jedoch einiges über den Stil und die Sprache von Philip Glass aus, einem der Minimalisten der ersten Stunde – einzeln wie auch

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Yann Tiersen – Jeroen van Veen

Yann Tiersen – Jeroen van Veen

Ein Album, bei dem die Musik, aber auch die Interpretation einem merkwürdig bekannt vorkommen. Die Musik: Die sich vielfach minimalistisch wiederholenden traumhaften Melodien und Harmonien von Yann Tiersen sind vielen im Ohr – allein durch den poetischen Kino-Klassiker Amélie (2001) und Good bye Lenin! (2003). Hier nun erklingen mit Eusa (2016) und Kerber (2021) zwei neuere, jeweils zehn bzw. sieben Nummern umfassende Werke, die nochmals reduzierter in der Substanz erscheinen – und damit noch mehr zum Kern von Tiersens Sprache und Grammatik vordringen. Die Interpretation: Wieder einmal ist es Jeroen

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