Denn anders als in Wien oder Berlin, wo der Meister und Jubilar in den vergangenen Monaten selbst dirigierte und so manches Main-Theme in sinfonischer Vollendung präsentierte, wurde hier im KKL offenbar ganz bewusst auf den saftigen Leinwand-Sound gesetzt – mit einem wahrlich erstaunlichen Ergebnis: Die Musik macht sich vom falschen Gattungszwang des Konzertsaals los, bleib bei sich selbst und gewinnt mit dieser Ehrlichkeit genau jene Intensität, die auch ohne Kopfkino überzeugt. So gespielt und gehört, verzeiht man auch die mitunter allzu wörtlichen Anleihen aus der Musikgeschichte, sogar eine von Bernard Herrmann (aus North by Northwest in Hook), weil es eben um das Transportieren von Emotionen geht. – Wundervoll atmosphärisch als große und großartige Filmmusik gespielt, zählt diese Limited Edition für mich zum Besten, was das Williams-Jahr bisher zu bieten hat.
Spotlight on John Williams
The Cowboys (Ouvertüre); Indiana Jones and the Temple of Doom (End Credits); Jurassic Park (Theme); Hook (The Flight to Neverland); Harry Potter and the Chamber of Secrets (The Chamber of Secrets & Fawkes the Phoenix); Harry Potter and the Prisoner of Azkaban (Witches, Wands and Wizards); The Adventures of Tintin (The Duel); Superman (Superman-Marsch); Star Wars. The Force Awakens (Suite); JFK (Theme); Catch me if you can (Escapades); Born on the fourth of July (Main Theme); The Terminal (Viktor’s Tale); The Adventures of Tintin (Opening Credits); Harry Potter and the Sorcerer’s Stone (Nimbus 2000)
Paul Meyer (Klarinette), Valentine Michaud (Saxophon), Reinhold Friedrich (Trompete), City Light Symphony Orchestra, Kevin Griffiths
Prospero PROSP 0012 (2020)