21. November 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Bartók / Krenek / Toch / Weill

Bartók / Krenek / Toch / Weill

Ein Album, das so vielleicht nur von einem Rundfunkorchester selbst produziert werden kann. Denn hier stehen nicht die Interpreten im Vordergrund, sondern die Werkauswahl und damit auch das Konzept. Natürlich erlaubt es die digitale Welt, solch eine «gemischte» Produktion durch gutes Tagging leicht zugänglich zu machen – man muss sie nur mit einer (funktionierenden) Suchoption auch finden. Hier wiederholt sich dann (nur etwas unübersichtlicher) das Prozedere aus analogen Zeiten, als es noch gut sortierte Schallplattenhändler in allen größeren Städten gab: Am liebsten waren mir dort im Regal hinter den großen

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #104 – 1923
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Without Borders / Can Çakmur

Without Borders / Can Çakmur

Wenn nicht alles täuscht, so wird Can Çakmur sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten als einer der profiliertesten Pianisten nicht nur seiner Generation etablieren. Einige Preise hat er bereits gewonnen – was mich persönlich aber weit mehr interessiert, ist seine Art der Interpretation, einer sehr markanten Herangehensweise an Musik verschiedener Epochen. Aktuell steht er bei dem auch für Überraschungen bekannten schwedischen Label BIS unter Vertrag – und ich hoffe, dass dies trotz der vielen Veränderungen auf dem Musikmarkt noch lange so bleibt. Offensichtlich darf sich der 1997 geborenen Can

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #096 – Klavierstücke
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1939 / Fabiola Kim

1939 / Fabiola Kim

Es war ein Schicksalsjahr für Europa und für die ganze Welt. Im Ausbruch des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 kulminierte das weltpolitische Crescendo der beiden vorangegangenen Jahrzehnte. Doch hat sich diese Entwicklung auch in der Musik des Jahres 1939 gespiegelt? Eine Frage, die unweigerlich über diesem dramaturgisch interessanten Album schwebt – und die sich wohl nur in Bezug auf das Concerto funèbre von Karl Amadeus Hartmann eindeutig beantworten lässt. Tatsächlich waren in den 1930er Jahren gleich mehrere herausragende Werke entstanden – hier nur der Versuch einer unvollständigen Liste mit

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #070 – Anno Domini
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Shoko Kuroe: Snow

Shoko Kuroe: Snow

Sommer, Sonne, Sonnenschein. Eine gute Zeit für Gedanken an Schnee. Angeblich gibt es Kulturen, die sehr viele Worte für Schnee haben. Diese CD der Pianistin Shoko Kuroe zeigt, dass wir auch viele Töne für Schnee haben – allein schon auf dem Klavier. Und niemand wird wohl ermessen können, wie viele Töne es für Schnee noch jenseits des Klaviers gibt und wie viele Schnee-Klänge, die nicht titel- oder assoziationsgebend geworden sind. Einen kleinen Ausschnitt bringt diese Zusammenstellung der Pianistin und doch einen Fächer aus Zeit, Klang und Empfindung. Kalt wird einem

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Around Paris

Around Paris

Muss man ein Album wirklich «Around Paris» nennen, wenn sich dieses Versprechen schon mit Blick auf die Werke nicht erfüllt? Offenbar bestand nur wenig Zutrauen in die eigene Auswahl, so dass dieser fraglos atmosphärische Titel einen Zusammenhang stiften soll, der letztlich nicht gegeben ist. Strawinskys L’histoire du Soldat entstand nun einmal in der Schweiz, ebenso wie Bartóks Kontraste. Sie bleiben hier dennoch keine Fremdkörper, denn das Programm wird durch die ungewöhnliche kammermusikalische Formation aus Klarinette, Violine und Klavier getragen, die man eigentlich als von Bartók gesetzt annimmt, für die allerdings

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #034 – à la française
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Le Tombeau de Claude Debussy

Le Tombeau de Claude Debussy

1920 veröffentlichte die gerade erst von Henry Prunière gegründete und für 21 Jahre kontinuierlich erscheinende Zeitschrift La Revue musicale eine Sondernummer mit dem Titel Le Tombeau de Claude Debussy. Insgesamt zehn Stücke von zehn Komponisten sind hier als ein buntes Kaleidoskop neben einer Lithographie von Raoul Dufy versammelt. Sie zeugen von der inneren Verbundenheit und dem schöpferischen Respekt gegenüber dem zwei Jahre zuvor und zu früh verstorbenen Komponisten, der mit seinen Harmonien und Klängen Türen in die Moderne geöffnet hatte. Da durch die Redaktion kein äußerer Rahmen vorgegeben worden war,

Teil [part not set] von 5 in Michael Kubes HörBar #034 – à la française
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Alban Berg Quartett – Complete Recordings

Alban Berg Quartett – Complete Recordings

37 Jahre bestand das legendäre Alban Berg Quartett, das mit seinen Interpretationen selbst ein Stück Gattungsgeschichte geschrieben hat. Auch wenn die Formation (anders als andere) nur wenige neue Partituren zur Uraufführung brachte, so hatte sie sich nie ausschließlich dem klassisch-romantischen Repertoire verschrieben (auch hier: anders als andere). Überdies finden sich Produktionen, die über ihre angestammte Domäne hinausgehen: Walzer von Strauß I und II sowie Lanner, teilweise in Arrangements der Zweiten Wiener Schule (eingespielt 1992), und Tango Sensations mit Werken von Astor Piazzolla & Co. (2003). Als sich das Quartett 2007

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #023 – Geschenkboxen
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One Century of Music – Orchestre de la Suisse Romande

One Century of Music – Orchestre de la Suisse Romande

Aus den Radioprogrammen wie vom Plattenteller ist der Name des Orchesters nicht wegzudenken. Mehr noch handelt es sich bei dem Orchestre de la Suisse Romande um das musikalische Aushängeschild der Romandie. Das macht leicht vergessen, dass sowohl die Gründung wie auch die nachfolgenden Jahre von Unsicherheiten begleitet waren. Als nach dem Ende des Ersten Weltkriegs andernorts um die politische Richtung gekämpft wurde und die Spanische Grippe ihre Opfer forderte, präsentierte sich am 30. November 1918 das Orchester erstmals in der Genfer Victor Hall und zwei Tage später im Théâtre de

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #017 – Dokumentationen
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