Byrd / Mass for five voices
William Byrds fünfstimmige Vertonung des Ordinarium Missae, die etwa Mitte der 1590er Jahre entstand, darf als einer der letzten Höhepunkte der Gattung in der Renaissance angesehen werden. Ausdrucksstark und in einem dichten Gewebe gearbeitet, kommt sie zwar ganz ohne Cantus firmus aus, dennoch greift Byrd zu Beginn der Sätze auf die alte Tradition ähnlicher Initien zu Beginn der einzelnen Sätze zurück – ein kompositorischer Kniff, um Zusammenhang und «Zyklus» herzustellen, denn die einzelnen Sätze der Messe erklangen im liturgischen Rahmen keinesfalls direkt aufeinander folgend, sondern selbst in kleineren privaten Andachten