12. Oktober 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Malcolm Arnold –The Padstow Lifeboat

Malcolm Arnold –The Padstow Lifeboat

Malcolm Arnold (1921–2006) komponierte nicht nur neun Sinfonien, sondern auch zahlreiche weitere sinfonische Werke. Nun hat Chandos ein wunderbares Supplement zur Gesamteinspielung herausgebracht: eine Reise durch das Œuvre von einem der ersten Werke (Larch Trees op. 3, 1943) bis hin zum gewichtigen Philharmonic Concerto op. 120 (1976), das ursprünglich für das London Philharmonic Orchestra entstand, in dem Arnold übrigens zunächst als Trompeter wirkte. In 70 Minuten wird hier eine erstaunliche Bandbreite vorgestellt, die in typisch britischer Art der Avantgarde der Zeit sehr fernsteht, die trotz ihrer bisweilen sogar unterhaltenden Qualitäten

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #165 – Schiffe
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Simeon ten Holt – Jeroen van Veen

Simeon ten Holt – Jeroen van Veen

Ein Projekt, das sich nahtlos in die Diskographie von Jeroen van Veen einfügt. Denn der Niederländer hat sich als Pianist ganz (wenn auch nicht ausschließlich) der minimalistischen und repetitiven Musik verschrieben. Und er spielt die Werke mit einer Poesie, die wiederum selbst als prägend bezeichnet werden muss. Selten agitativ, sondern für gewöhnlich in einem weichen, warmen Wattebad nimmt er sich gerne auch Zeit für enzyklopädische Einspielungen – immer unterstützt vom Label Brilliant Classics. Eine feine Symbiose, die offenbar vieles erst möglich macht. So wie diese Box mit 20 CDs und

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #163 – minimal & mehr
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Costin Miereanu – Poly-Art Recordings 1976-1982

Costin Miereanu – Poly-Art Recordings 1976-1982

ES SIND DIE 70ER-JAHRE! Costin Miereanu mit seiner Art der elektronischen Musik eher an Seitenflügel der Popularmusik wie von Tangerine Dream, Pink Floyd, Jean-Michel Jarre, Michael Rother, Dieter Moebius, Hans-Joachim Roedelius, Brian Eno (nicht so sehr Kraftwerk) an und verbindet sich eher mit Terry Riley als Iannis Xenakis.

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Quartetto Santorsola

Quartetto Santorsola

Eine Fahrt in ein unbekanntes Terrain – jedenfalls für all jene Musikliebhaber:innen, die sich nicht mit Gitarrenmusik auskennen. Denn John W. Duarte (1919–2004) war eine Institution. Obwohl er bis zu seinem 50. Lebensjahr in der chemischen Industrie arbeitete und sich erst dann gänzlich der Tonkunst zuwandte, hatte sich der Engländer längst den sechs Saiten verschrieben. Schon «nebenbei» entstanden zahlreiche Werke und Bearbeitungen, ohne dass Duarte auch nur einen «regulären» Kompositions-Kurs besucht hätte. Auch seine eigene musikalische Ausbildung umfasste nur drei Jahre bei dem Jazz-Gitarristen Terence Usher. Duarte beeinflusste als Lehrer

Teil 2 von 4 in Michael Kubes HörBar #161 – Gitarre(n)
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Karol Rathaus

Karol Rathaus

Er gehört zu jenen Komponisten, deren Werke im Dritten Reich als «entartet» gebrandmarkt wurden und die selbst unter unmittelbarem existenziellem Druck standen. Wie Hans Heller entschloss sich auch Karol Rathaus (1895–1954) früh, Berlin zu verlassen und über Paris nach London und 1938 nach New York zu emigrieren. Als einer der wichtigsten Schüler von Franz Schreker (und selbst dann in Berlin Dozent), erhielt Rathaus in der Neuen Welt eine Professur für Komposition am Queens College – und konnte somit seine schöpferische Tätigkeit ohne größere Unterbruch fortsetzen. Die Tragik seines Schaffens erstreckte

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #154 – Verfemte Musik
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Hans Heller

Hans Heller

Umso erfreulicher ist die Spurensuche, die Jascha Nemtsov unternommen hat – biographisch wie auch durch das Schaffen. Die sechs ausgewählten Werke zeigen Heller bereits in den 1920er Jahren als einen auch dodekaphon arbeitenden Komponisten, dessen dunkel timbrierte Werke Tendenzen des Expressionismus (Klaviersonate) wie des Neoklassizismus (Suite) aufnehmen. Es ist zu hoffen, dass es nicht bei dieser ersten Produktion bleibt, sondern noch mehr aus dem Œuvre erkundet wird.

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #154 – Verfemte Musik
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Hans Gál

Hans Gál

Trotz seines langen Lebens ist es um Hans Gál (1890–1987) merkwürdig ruhig geblieben. Nach Studien im post-Brahms-Umfeld und einem Opern-Erfolg (Die heilige Ente, 1923) wurde er 1929 Direktor des Mainzer Konservatoriums. Von den Nationalsozialisten 1933 des Amtes enthoben, wandte er sich zunächst wieder nach Wien, ging dann nach Großbritanien und fand ab 1945 im schottischen Edinburgh eine neue Wirkungsstätte. Anschluss an die jeweils aktuellen stilistischen Entwicklungen fand er nach keinem der beiden Weltkriege. Vielmehr entwickelte Gál eine ganz eigene Sprache, der er auch treu blieb: tonal geprägt und aus dem

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #153 – Blumen
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Clarinet Trio Anthology / Daniel Ottensamer

Clarinet Trio Anthology / Daniel Ottensamer

Eine Produktion aus dunklen Corona-Zeiten. Wo viele mit schnellen Ideen vor-preschen (auch im präsent zu bleiben), da machte sich das (namenlose) Trio mit Daniel Ottensamer (Klarinette), Stephan Koncz (Violoncello) und Christoph Traxler (Klavier) auf, ein stattliches Repertoire aus mehr als 200 Jahren zu durchkämmen. Im Konzertsaal wie im Katalog ist diese wunderbare Besetzung, die auch bei der sieben CDs umfassenden Box in Anlehnung an das Klaviertrio nicht ganz ideal als «Klarinettentrio» bezeichnet wird (während das Klarinettenquintett mit Streichquartett definiert ist), meist nur durch Beethoven (op. 11) und Brahms (op. 114)

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #151 – Klarinette
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Iannis Xenakis / Pléïades

Iannis Xenakis / Pléïades

Er gehört zu den großen und leider auch zu den großen Unbekannten der Musik des 20. Jahrhunderts. Dabei hat Iannis Xenakis (1922–2001) die Geschichte der Neuen Musik maßgeblich mitgeschrieben. Eine Reihe von zeitgenössischen Komponisten bezieht sich noch immer auf ihn, seine Werke sind allerdings kaum im Konzertsaal präsent. Wie so oft ist man daher auf gewichtige Einspielungen angewiesen – und in diesem Fall ist es das Ensemble der Percussions de Strasbourg, das in einer eigenen Produktion die Pléïades (1979) und Persephassa (1969) aufgenommen hat. Es handelt sich um Partituren, die

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #146 – Schlagwerk
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