9. Mai 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Malawski / Artur Malawski Podkarpacka Philharmonic

Malawski / Artur Malawski Podkarpacka Philharmonic

Von Artur Malawski (1904–1957) wird man außerhalb seiner polnischen Heimat wohl kaum etwas gehört haben. Auch ich kannte bisher nicht einmal seinen Namen – dabei steht er für eine (fast) verlorene Generation in einem Staat, der nach dem Ersten Weltkrieg restituiert, 1939 überfallen und ab 1945 in neuen Grenzen zu einem Satelliten wurde. Als Komponist fast vergessen, prägte Malawski als Lehrer in Krakau wichtige Persönlichkeiten der nächsten Generation: Zu seinen Schülern zählen als Komponisten Bogusław Schaeffer, Krzysztof Penderecki und Wojciech Kilar sowie als Dirigenten Jerzy Katlewicz und Jerzy Semkow. Seine

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #149 – Sinfonisches
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Sinding / Norrköping Symphony Orchestra

Sinding / Norrköping Symphony Orchestra

Noch immer kennt man Christian Sinding (1856–1941) nur durch sein Frühlingsrauschen op. 32/3 – ein Klavierstück, das um die Wende zum 20. Jahrhundert und weit darüber hinaus für den Verlag «durch die Decke ging». Inzwischen ist deutlich mehr von ihm auf Alben und im Streaming verfügbar, und doch bleibt es merkwürdig still um den norwegischen Romantiker, der einst (wie nur Edvard Grieg, Ole Bull und Johan Svendsen) auch außerhalb seiner Heimat Aufmerksamkeit fand. Anders als Grieg verschrieb sich Sinding nach seinem Studium am Leipziger Konservatorium aber nicht der norwegischen Volksmusik

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #149 – Sinfonisches
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Tschaikowsky / Orchestre Consuelo

Tschaikowsky / Orchestre Consuelo

Sinfonien, Klavierkonzerte, Serenade, Capriccio und «Francesca da Rimini». Leicht lassen sich Tschaikowskys Highlights im Konzertleben listen. Tatsächlich aber hat er noch ein paar Partituren mehr geschrieben, darunter die vier Suiten, von denen wohl nur die letzte, mit «Mozartiana» betitelte, Bekanntheit genießt. Aber die anderen drei? Ich gestehe freimütig, dass diese auch für mich einen weißen Fleck auf der klingenden Landkarte darstellten. Dabei sind die vermeintlich «kleinen» Werke in durchaus gewichtiger Umgebung entstanden: Auf die erste Suite op. 43 (1878) folgen das Klavierkonzert Nr. 2 G-Dur op. 44 und das Capriccio

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #149 – Sinfonisches
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Elsner, Weber, Mozart / {oh!} Orkiestra

Elsner, Weber, Mozart / {oh!} Orkiestra

Obwohl «klassisch», ragt dieses Album mit seiner nicht alltäglichen Zusammenstellung und einer musikalisch anregenden Umsetzung aus dem Einerlei und Vielerlei der Einspielungen sinfonischen Repertoires heraus. Es beginnt mit der um 1804/05 entstandenen Sinfonie C-Dur op. 11 von Józef Elsner (1769–1854), den man vielleicht als Lehrer Chopins, kaum jedoch als eigenständigen Komponisten kennt, und endet mit einer von Mozarts mittleren Sinfonien (A-Dur KV 134, von 1772), die sonst eher «mitlaufen» und meist kein eigenständiges Gewicht bekommen. Dazwischen steht als Ausflug in die Frühromantik Webers Klarinettenkonzert Nr. 2 op. 74, gespielt von

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #149 – Sinfonisches
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Jacques Offenbach / Sollima & Noferini

Jacques Offenbach / Sollima & Noferini

Dass Jacques Offenbach (1819-1880) nicht nur ein herausragender Operetten-Komponist, sondern auch ein Virtuose auf dem Violoncello war, ist möglicherweise nur den betreffenden Instrumentalist:innen bekannt. Die Anzahl und der Umfang der für verschiedene Unterrichts- und Kammermusikzwecke komponierten Duos ist allerdings erstaunlich. Insgesamt elf Opera mit 109 Sätzen erschienen im Druck – mit einer Spielzeit von mehr als 7,5 Stunden. Natürlich wurden die Werke nicht zyklisch aufgeführt, bilden aber bis heute einen unerschöpflichen Fundus. Offenbach selbst unterschied bereits die Duos als «très faciles» für Anfänger (op. 19) bis hin zu umfänglichen «Duos

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #148 – Duo – Duett – Double
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Leonie Klein / Isanie Percussion Duo

Leonie Klein / Isanie Percussion Duo

Mitunter sind Bezeichnungen musikalischer Besetzungen recht verwirrend oder gar missverständlich. Schon im ausgehenden 18. Jahrhundert bezeichnet ein «Quartett» vier Sänger:innen, das Quatuor aber ein Streichquartett. Noch heute wird üblicherweise zwischen einem Duett (Vokalstimmen, oft mit instrumentaler Begleitung) und einem instrumentalen Duo unterschieden. Gezählt werden die Stimmen bzw. die Instrumentalisten und ihre Instrumente. Bei einem zeitgenössischen Schlagwerk-Duo wird es etwas komplexer, denn zwei Musiker:innen haben in der Regel viele unterschiedliche Instrumente um sich herum gruppiert, die mitunter auch simultan gespielt werden. Unweigerlich drängen sich diese Gedanken auf, verfolgt man das Album

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #148 – Duo – Duett – Double
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Trois Duos / Alexander Hülshoff & Martin Rummel

Trois Duos / Alexander Hülshoff & Martin Rummel

Überraschend großartige Duos hat Johann Stiastny (1764–1826) geschrieben, über den sonst wenig bekannt ist und dessen biographische Spuren sich im Europa der Zeit verlieren. Dass er wirklich international unterwegs war, zeigt bereits die Schreibweise des einst in Prag als František Jan Štastný geborenen. Die Widmung seiner drei Duos verweist auf London – ein Hinweis auf weitere, auch persönliche Beziehungen oder gar Aufenthalte? Nach Stationen in Mainz, Frankfurt und Nürnberg liegt doch einiges im Dunkeln. Eine Aufgabe für die Forschung, wenn sich diese eines Tages wieder historisch orientieren und die Möglichkeiten

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #148 – Duo – Duett – Double
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Double / Michel Portal & Paul Meyer

Double / Michel Portal & Paul Meyer

Die Klarinette mit ihren drei Registern ist schon an sich ein herrliches Instrument. Wer aber schon einmal im Duo gespielt hat, hat sicher eine Ahnung davon, dass das wie ein intimes Gespräch mit vielen Farben und feinsten Nuancen des Ausdrucks sein kann. Und wenn die Stimmen schließlich in Terzen verschmelzen, entwickelt sich ein wunderbarer Wohlklang. So auch auf diesem Album, das unter dem Titel Double Duos wie Doppelkonzerte versammelt. Und um es gleich vorweg zu sagen: Die Auswahl der Werke ist überaus gelungen! Die beiden Sonaten von Telemann und CPE

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #148 – Duo – Duett – Double
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Duets / Schneiderman-Yamaya Duo

Duets / Schneiderman-Yamaya Duo

Duo oder Duett? Die Frage scheint auf den ersten Blick etwas überflüssig und nerdig, doch im Kern lässt sich das instrumentale Duo vom vokalen Duett unterscheiden (so wie noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts Heinrich Christoph Koch in seinem Musikalischen Lexikon von 1802 das Quatuor vom vokalen Quartett unterscheidet). In früheren Jahrzehnten war das nicht immer so – und konsequenterweise dann auch auf diesem Album, das unter dem Titel Duets Originale wie Bearbeitungen auf Barock-Laute und Mandoline präsentiert. Ein schönes Unternehmen – vor allem, wenn man an eine klangliche Untermalung

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #148 – Duo – Duett – Double
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CPE Bach / Nevermind

CPE Bach / Nevermind

Man muss sich immer wieder einmal die Lebensdaten von Carl Philipp Emanuel Bach (1714–1788) vergegenwärtigen, um sein Wirken und Schaffen einordnen zu können. Seine Kompositionen stehen dabei grundsätzlich der «Wiener Klassik» näher als dem ausgehenden «Barock» – manchmal ist es der «Sturm und Drang», der fast revolutionär Einzug hält, oft genug aber ist es die «Empfindsamkeit», die in der Musik zum Ausdruck kommt. Und CPE Bach spricht dabei eine unverwechselbare Sprache – und das entgegen seiner Hamburger Tätigkeit als Städtischer Musikdirektor und Kantor vor allem in der Instrumentalmusik, und das

Teil 6 von 5 in Michael Kubes HörBar #147 – CPE Bach
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CPE Bach / Orchestra of the Eighteenth Century

CPE Bach / Orchestra of the Eighteenth Century

Radikal im Tonsatz und Ausdruck. So lassen sich die sechs Streichersinfonien Wq. 182 von Carl Philipp Emanuel Bach charakterisieren, die 1773 in Hamburg entstanden. Bestimmt waren die (je nach Sichtweise) ganz dem Geist der Empfindsamkeit oder des Sturm und Drang stehenden Werke für die von Gottfried van Swieten veranstalteten Sonntagsakademien im Prunksaal der Wiener Hofbibliothek; zugleich zeigen sie, wie Bach dem ausdrücklichen Wunsch des Auftraggebers folgend sich «ganz gehen liess, ohne auf die Schwierigkeiten Rücksicht zu nehmen, die daraus für die Ausübung notwendig entstehen mussten.» Es sind Komposition fast ohne

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #147 – CPE Bach
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CPE Bach / Tom Beghin

CPE Bach / Tom Beghin

Als Carl Philipp Emanuel Bach 1760 in Berlin seine Sonaten «avec des reprises variées» (mit variierten Wiederholungen) veröffentlichte, betrat er damit Neuland – aber nur, indem er exemplarisch ausformulierte, was er von einem geübten und geschulten Clavieristen erwartete. In einer Zeit, in der es noch selbstverständlich war, in den rahmenden Ecksätzen einer Sonate sowohl den ersten Teil (Exposition) als auch den zweiten Teil (Durchführung und Reprise) zu wiederholen, sollten diese Wiederholungen nicht wortwörtlich erfolgen, sondern angereichert werden – eine aufführungspraktische Notwendigkeit, die aber wohl schon von den Zeitgenossen aus Mangel

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #147 – CPE Bach
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