Wer kennt sie nicht? Slavin, Kalima, Graupe und Steidle (kurz: SKGS). Seit 13 Jahren betreiben sie zusammen das Phänomen ROWK (ein Ergebnis aus den Vornamen: Ronny, Oli, Wanja und Kalle). Natürlich könnten sie dann auch permutiativ ORKW, KROW oder WORK heißen. Ganz so permutativ geht es in der Musik nicht zu, auch wenn alle Titel auch anders heißen könnten und die Reihenfolge eine andere sein könnte oder gar keine. Wer sagt denn, dass man Musik von vorne nach hinten hören müsse oder Bücher so lesen. Vor allem, wenn die Musik doch immer wie in einer Konstellation sich gerade neu gruppieren kann. Zumal, wenn sie die Platte so heißt wie der Name des Ensembles.
Buntglasig ist auch diese Musik, die ihre Ecken und Kanten nicht glättet aber auch nicht als Monstranz ihrer Eigenbeglaubigung vor sich her trägt. Musik bleibt im poetischen Schleudergang der virtuosen Pluralität, die so und nicht anders nur in diesem Quartett stattfinden kann. Also, es ist nicht immer eher alles egal, wann und wie etwas geschieht.
Sie selbst lassen sich selbst so beschreiben. Die Herangehensweise der Band sei die folgende: «Alle Musikstile, egal welcher Herkunft, haben grundsätzlich das Potential, von dem Ensemble aufgenommen, verarbeitet und als Ausgangspunkt für Improvisationen genutzt zu werden. Dies gilt darüber hinaus auch für alle Arten von Klängen, die uns umgeben.» Oder anders: Nix ist vor uns sicher. Und das ist auch gut so. Denn das öffnet die improvisatorischen Fenster in allerlei Richtungen. Und wenn das nicht umgekehrt wieder die schönste Form der Egalität ist, weiß ich auch nicht.
ROWK – ROWK [2023]
- Wanja Slavin – as
- Kalle Kalima – g
- Ronny Graupe – g, eb
- Oliver Steidle – dr, perc
Out of the Shed – catalog number 002 – VÖ: 01.09.2023 (CD/digital)
